Augsburg überrascht die Liga
Köln, Hamburg, Ingolstadt, Nürnberg - die Augsburger Panther haben bislang in der Deutschen Eishockey-Liga als Tabellensiebte zahlungskräftige Konkurrenten hinter sich gelassen. Der ERC Ingolstadt kommt dagegen nicht so recht in Schwung und musste auch bei der Spengler-Cup-Premiere Lehrgeld zahlen.
Augsburg (AZ) - Köln, Hamburg, Ingolstadt, Nürnberg - die Augsburger Panther haben bislang in der Deutschen Eishockey-Liga als Tabellensiebte zahlungskräftige Konkurrenten hinter sich gelassen. Auch der heutige Gast aus Wolfsburg verfügt dank der Millionen des Hauptsponsors Skoda über ein üppiges Budget.
Auf dem Eis haben die Augsburger zehn Punkte Vorsprung gegenüber den Niedersachsen, bei denen mit Trainer Toni Krinner und Manager Karl-Heinz Fliegauf zwei frühere Panther das Sagen haben. Bei den Augsburgern ist Stürmer Chris Collins nach seiner Sperre wieder dabei, auch der Norweger Mathis Olimb (zuletzt verletzt) kann vermutlich wieder eingesetzt werden.
Der ERC Ingolstadt hat bei seiner Premiere beim Spengler-Cup Lehrgeld zahlen müssen. Mit dem 2:5 (0:2, 0:1, 2:2) am Montag gegen Cup-Verteidiger Team Kanada verlor der Tabellen-13. der DEL auch sein drittes Spiel im schweizerischen Davos und steht bereits vor der abschließenden Partie gegen Gastgeber HC Davos am heutigen Dienstag (20.15 Uhr) als Tabellenletzter fest.
Die vom früheren Münchner DEL-Trainer Sean Simpson betreuten "Ahornblätter" ließen den Oberbayern vor 5714 Zuschauern mit überzeugendem Offensivspiel keine Chance. Der Ex-Mannheimer Rico Fata (15.) brachte Kanada in Führung. Vier Minuten später erhöhte Jeff Toms auf 2:0. Die Ingolstädter gerieten auch im zweiten Drittel in Bedrängnis. Mehr als das dritte Gegentor durch Dale Clarke (22.) ließ ERC-Keeper Jimmy Waite aber nicht zu. Bei zwei weiteren Treffern der Kanadier durch Randy Robitaille (46.) und Toms (51.) sorgten die Ingolstädter Jason Holland (51.) und Tobias Draxinger (56.) für ein halbwegs erträgliches Ergebnis.
Ron Kennedy, Ex-Trainer des ERC Ingolstadt, hat einen schweren Rückschlag erlitten. Gestern gab er bekannt, seine Tätigkeit beim österreichischen Erstligisten HC Innsbruck zu beenden. Seine Krebserkrankung sei wieder ausgebrochen. Vor zwei Jahren war Kennedy, damals noch in Diensten des ERCI, bereits ein Gehirntumor entfernt worden. Am Samstag habe er die erneute Krebsdiagnose erhalten. Kennedy will sich nun völlig aus der Trainertätigkeit zurückziehen. "Die Entscheidung war nicht einfach", sagte er gestern. "Ich habe gedacht, alles im Griff zu haben, aber Krebs hat man ein Leben lang. Es schaut derzeit nicht positiv aus, aber ich werde kämpfen."
Die Stürmer werden immer weniger, die Punkte dafür immer mehr: Oberligist ESV Kaufbeuren holte in den drei Weihnachtsspielen gegen Leipzig, Klostersee und Füssen die optimale Ausbeute von neun Punkten. Vor allem der hart erkämpfte 3:1-Heimerfolg vor knapp 4600 Zuschauern im Derby begeisterte Fans, Spieler und Verantwortliche gleichermaßen. "Das war kämpferisch vielleicht unsere beste Leistung der Saison", sagte Torwart und Matchwinner Leo Conti. Deshalb gehen die Joker heute selbstbewusst in ihre Aufgabe beim Tabellenfünften Passau, auch wenn weiter die Angreifer Rob McFeeters und Daniel Oppolzer ausfallen.
Eine Premiere konnte der EV Landsberg 2000 an diesem Wochenende feiern: Zum ersten Mal in der laufenden Saison holte die Mannschaft von Franz-Xaver Ibelherr sechs Punkte. Nach dem 8:4-Erfolg gegen Miesbach setzte man sich in Deggendorf mit 3:1 durch. Für Ross McCain dürften das die letzten Spiele im Trikot der Landsberger gewesen sein, denn "der Verein plant nicht mehr mit ihm", sagte die stellvertretende Vorsitzende Karin Federl. McCain sprang noch mal ein, da Neuzugang Paul Caponigri unter einer Muskelverhärtung leidet und wohl erst am kommenden Wochenende wieder spielen kann.
Russisches Talent starb nach Doping
Russlands verstorbenes Eishockey-Talent Alexej Tscherepanow hat nach Angaben der Staatsanwaltschaft Moskau monatelang Doping betrieben. Die Behörde berief sich dabei auf die Ergebnisse von Urin- und Blutproben. Vom zunächst vermuteten Blutdoping war am Abend dann keine Rede mehr. Der 19-Jährige war am 13. Oktober während eines Spiels auf der Bank des russischen Spitzenklubs Awangard Omsk kollabiert und wenig später gestorben.
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