Bittere Niederlage: Vier Tore in Berlin sind nicht genug
Die Augsburger Panther haben beim Auswärtsspiel in Berlin eine knappe und bittere Niederlage einstecken müssen. Die Entscheidung fiel erst kurz vor Schluss.
Für die Augsburger Panther sollen die restlichen Partien in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) mehr als eine Trostrunde sein. Die Play-offs sind zwar außer Reichweite, die Mannschaft von Trainer Greg Thomson will die Saison aber mit profihafter Einstellung beenden, betont Kapitän Steffen Tölzer. Der gute Wille und ein erfolgreicher Start (4:2) reichten am Freitagabend beim DEL-Rekordmeister Eisbären Berlin nicht zu einem Erfolgserlebnis.
Die engagierten Panther verloren vor 14.200 Zuschauern in der ausverkauften O2 World mit 4:6 (4:2, 0:2, 0:2) – es war die 17. Auswärtsniederlage in Folge seit dem 17. Oktober. Am Sonntag (16.30 Uhr, Curt-Frenzel-Stadion) bekommen die Augsburger mit dem Tabellenletzten Schwenninger Wild Wings einen Gegner, der eher ihrer Kragenweite entspricht.
Panther müssen auf fünf Stammspieler verzichten
In Berlin mussten die Panther wieder auf fünf Stammkräfte verzichten, die entweder gesperrt oder verletzt sind. Immerhin war der Kanadier Louie Caporusso wieder zurück und übernahm einen der wichtigen Mittelstürmerposten. Auch Greg Moore (grippaler Infekt) meldete sich zum Dienst, auch wenn er noch sehr geschwächt war. Im Tor stand Markus Keller, da Chris Mason wegen seiner Rückenschmerzen nicht im Vollbesitz seiner Kräfte ist.
Keller – von 2008 bis 2010 in Berlin unter Vertrag – sah in der Hauptstadt wirkungsvolle Aktionen seiner Kollegen. Innerhalb von 20 Sekunden in der 4. Minute brachten Ivan Ciernik mit seinem 13. Saisontor und T. J. Trevelyan (17 Treffer) ihr Team mit 2:0 in Führung, weil die Eisbären große Lücken in ihrer Abwehr offenbarten. Das nutzten die Panther auch nach dem Ausgleich der Berliner durch Julian Talbot (9.) und einem Alleingang von André Rankel (11.) aus.
Die Augsburger hatten Pech mit zwei Pfostenschüssen, näherten sich aber erfolgreich dem Ziel. James Bettauer (13./Überzahl) und Philip Riefers (14.) brachten die Gäste bis zur ersten Pause mit 4:2 in Führung. Trevelyan hatte sogar den fünften Treffer auf dem Schläger, brachte die Scheibe jedoch nicht am Berliner Schlussmann Petri Vehanen vorbei. Das wäre ein weiterer Tiefschlag für die Gastgeber gewesen. So aber hatten sich die anfangs verunsicherten Eisbären im zweiten Drittel stabilisiert. Sie brachten die Augsburger immer wieder in Bedrängnis. Nach den Treffern von Antti Miettinen (26.) und Petr Pohl (33./Überzahl) war zu Beginn des Schlussabschnitts beim Stand von 4:4 alles offen.
Gästetorhüter Markus Keller zeigte sich einige Male reaktionsschnell auf dem Posten, in der 55. Minute lag der Puck dann doch im Panthertor. Keller reklamierte, die Schiedsrichter entschieden auf Torraumabseits. Zwei Minuten später traf Florian Busch zweifelsfrei zum 5:4 für Berlin. Augsburg nahm den Torwart vom Eis – und Julian Talbot machte das halbe Dutzend voll (59.). AZ/mak
Aufstellung und Statistik zum Spiel
Torschützen: 0:1 Ciernik (4.), 0:2 Trevelyan (4.), 1:2 Talbot (9.), 2:2 Rankel (11.), 2:3 Bettauer (13.), 2:4 Riefers (14.), 3:4 Miettinen (26.), 4:4 Pohl (33.), 5:4 Busch (57.) 6:4 Talbot (59.)
Zuschauer: 14.200
Strafzeiten: 4 - 16
Aufstellung Panther: Keller – Woywitka, Reiß, Tölzer, Bettauer; Seifert, Lamb; Jobke – Trevelyan, Caporusso, Machacek; Grygiel, Moore, Ciernik; Riefers, Breitkreuz, Hinterstocker; Schäffler
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