Derby in der Olympiahalle: Ausverkauft dank der Gäste
Der EHC München empfängt heute die Panther in der mit 11.000 Zuschauern ausverkauften Olympiahalle. Trainer Mitchell sieht zwei Vorteile für sein Team.
In der Fußballstadt München muss der Eishockeysport um seine Fans kämpfen. Gegen die übermächtige Konkurrenz des FC Bayern, des TSV 1860 München oder auch neuerdings der erstklassigen FCB-Basketballer muss sich der EHC behaupten. Dennoch wollte der Klub der Deutschen Eishockey-Liga in der fußballfreien Zeit „ein Zeichen für unsere Fans wie auch unsere Sponsoren setzen“, wie EHC-Pressesprecher Emanuel Hugl erklärt, und startete das Projekt „volle Halle“. Das Heimspiel am heutigen Freitag findet nicht im Olympia-Eisstadion, sondern in der 11000 Zuschauer fassenden Olympiahalle statt. Ein voller Erfolg, denn die Partie ist seit Tagen ausverkauft. „Für uns war klar, dass bei so einem Projekt nur ein Spiel infrage kommt: das Derby gegen Augsburg“, erklärt Hugl (ab 19.25 Uhr live auf sky).
Das Duell mit dem Nachbarn mobilisiert die Fans, auch weil es Emotionen auf dem Eis verspricht. Außerdem tragen die AEV-Fans einen guten Teil zur frühzeitig ausgebuchten Olympiahalle bei. 1000 Tickets für den Gäste-Stehblock waren schnell vergriffen. Wie viele Panther-Anhänger zudem ihre Sitzplatzkarten über das Internet geordert haben, ist nicht bekannt. „Insgesamt rechnen wir mit mindestens 3000 Zuschauern aus Augsburg“, sagt Pressesprecher Hugl.
Die Kulisse stimmt bereits, auf dem Eis haben die beiden Kontrahenten in den vergangenen Jahren für genügend Unterhaltung gesorgt. In seiner Zeit als Münchner Geschäftsführer beschimpfte Max Fedra die AEV-Fans noch als „die Pfennigschmeißer aus Augsburg“. Grund: Wenn es im Curt-Frenzel-Stadion gegen den oberbayerischen Rivalen hoch herging, warfen die AEV-Anhänger damals noch Pfennige aufs Eis, um ihrem Unmut Luft zu machen. Seit 2005 arbeitet Max Fedra, der sich nach einem Herzinfarkt in einer Reha-Klinik erholt, als Panther-Manager.
Larry Mitchell sieht im Duell mit dem Nachbarn zwei Vorteile für sein Team: „Erstens spielen sie nicht in ihrer gewohnten Halle.“ Selbst das in der Vergangenheit oft zu weiche Eis in der Multifunktionsarena nimmt der Panther-Coach gelassen hin: „Wir tun uns eher schwer mit dem Toreschießen. Vielleicht springen in München die Scheiben eher ins Tor als daneben.“
Das Derby ist der letzte Rest vom Winter-Festival, das auf dem Olympiagelände stattfinden sollte. Doch wegen Schneemangels musste der Weltcup-Slalom abgesagt werden. In der Halle finden die Profis laut Vasem Ajmail beste Bedingungen vor. „Auch wenn es wegen der 11000 Besucher und den Scheinwerfern rechtwarm wird:Wirhaben genügend Erfahrung mit Eishockey vom Deutschland-Cup und können gegensteuern“, sagt der technische Leiter des Olympiaparks.
Innerhalb einer Woche mussten 3000 Tonnen Sand, den die Speedway-Fahrer benötigten, aus der Halle gekarrt werden. Inzwischen ist die rund 30 mal 60 Meter große Eisbahn montiert. Mit 80000 Liter Wasser haben 20 Mitarbeiter eine rund vier Zentimeter dicke Eisschicht aufgebracht.
Noch in der Nacht nach dem Derby EHC gegen AEV wird das Eis abgetaut. Denn am ersten Januar-Wochenende reiten die Pferde bei „Apassionata“ durch die Halle.
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