Deutschland Cup: Internationales Flair in Augsburg
Der Deutschland Cup kommt nach Augsburg. Das Curt-Frenzel-Stadion wird in den nächsten drei Jahren im November die Heimat der Eishockey-Nationalmannschaft und ihrer Gäste.
Für Franz Reindl ist das Curt-Frenzel-Stadion gewohntes Terrain. Als die Arena in den 80er Jahren noch an drei Seiten offen war, stürmte er mit der Nationalmannschaft über das Augsburger Eis. Am Freitag kam der Garmischer als Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) ins Stadion und bestätigte ganz offiziell den Umzug des Deutschland Cup von München nach Augsburg. „Da wird einiges geboten – fast eine Woche gibt es internationales Flair in Augsburg.“
Wann wird gespielt und wer macht außer der DEB-Auswahl mit?
Das Turnier findet vom 6. bis 8. November statt. Deutschland spielt am Freitag gegen die Schweiz (20 Uhr), am Samstag (16.15 Uhr) gegen die Slowakei und am Sonntag (16.45 Uhr) gegen ein Team von in Europa tätigen amerikanischen Profis. „Für uns ist es das Heimturnier, wir wollen uns deshalb bestmöglich präsentieren“, betont DEB-Teammanager Klaus Merk aus Aystetten. „Das Turnier findet zum 26. Mal statt.“ Dabei gibt es „ein ordentliches Preisgeld“. Deshalb bieten die Nationen ihre Topmannschaften auf. „Unsere Nationalspieler haben mir gesagt, dass das Augsburger Stadion die lauteste Arena der Liga ist.“
Was gab den Ausschlag für Augsburg?
Nach 16 Jahren kehrt die deutsche Nationalmannschaft zurück ins Curt-Frenzel-Stadion. „Wir sind froh, die Panther und die Stadt Augsburg im Boot zu haben. Ich denke, wir werden hier ein tolles Turnier erleben“, ist sich DEB-Chef Reindl sicher. „Wir müssen Augsburg belohnen für die lange Arbeit im Eishockey, aber wir werden auch neue Zuschauergruppen erschließen und neue Sponsoren finden – das ist für alle eine Win-Win-Situation.“ Eine nicht unerhebliche Rolle dürfte gespielt haben, dass die Stadt das Stadion dem DEB mietfrei überlässt. Stefan Endraß, der Vermarktungschef der Nationalmannschaft, sieht großes Potenzial in der Arena. „Wenn viele Zuschauer kommen, dann herrscht hier eine wahnsinnige Stimmung.“ Über diese Emotionen lassen sich auch Geldgeber finden, ist Endraß überzeugt. „Mit Leo Conti von den Panthern habe ich einen tatkräftigen Partner an meiner Seite.“
Wie lang läuft der Vertrag?
Drei Jahre – von 2015 bis 2017. Die Eintrittskarten sind voraussichtlich nach der WM im Mai erhältlich. Leo Conti glaubt, dass das Interesse groß sein wird. In München kamen 2014 insgesamt 30000 Besucher.
Was sagen die Panther als Mitorganisatoren?
Für Lothar Sigl ist das Turnier „ein Meilenstein in der langen Geschichte des AEV und der Panther“. Der Hauptgesellschafter bedankte sich bei der Stadt und beim DEB-Präsidium. „So einen Standort wie München ausgestochen zu haben und eine Bühne für das Augsburger Eishockey zu bekommen, das wäre vor wenigen Monaten nicht möglich gewesen. Wir werden alles dafür tun, dieses Vertrauen zu rechtfertigen.“
Wie schätzt Sportreferent Dirk Wurm als Vertreter des städtischen „Eigentümers“ der Arena das Turnier ein?
„Für Augsburg als Sportstadt ist es natürlich eine großartige Sache, das ein derart prestigeträchtiges Turnier hier stattfindet. Das zeigt, dass sich der Umbau, der immer wieder für Diskussionen gesorgt hat, unter dem Strich rechnet und die Stadt doch einiges richtig gemacht hat.“ Es gibt aber noch einige Mängel abzustellen. „Wir werden in den kommenden Wochen Gespräche mit unserer Finanzverwaltung führen.“ Wurm ist überzeugt, dass ihm das Turnier die Argumentation sehr erleichtern wird, „die eine oder andere Maßnahme vorzuziehen“.
Seit wann gibt es den Deutschland Cup?
Seit 1987, damals in Stuttgart.
Wer hat bisher gewonnen?
Rekordsieger ist die deutsche Nationalmannschaft mit sechs Erfolgen vor Teams aus Russland und Kanada (je 4).
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