Gesenkte Köpfe nach dem 0:7
Dem 1:4 gegen Straubing folgt ein 0:7 in Mannheim. Larry Mitchell ist nun als Psychologe und Transferscout gefragt.
Ein Trainer muss viele Fähigkeiten haben: Taktiker, Motivator, Systementwickler - Larry Mitchell von den Augsburger Panthern ist in diesen Tagen eher als Improvisationskünstler und Krisenmanager gefragt. Sechs Profis des Eishockey-Erstligisten sind derart lädiert, dass sie gestern bei den Mannheimer Adlern nicht mitwirken konnten. Auch der Amerikaner John Zeiler ist nicht im Vollbesitz seiner Kräfte, war aber im vierten Sturm dabei. Die zweite deutliche Niederlage des Wochenendes konnte auch er nicht verhindern. Nach dem 1:4 am Freitag gegen Straubing verloren die dezimierten Augsburger in Mannheim sogar mit 0:7 (0:2, 0:3, 0:2).
Mitchell auf der Suche nach einem neuen Spieler
Larry Mitchell muss deshalb auch Transferscout spielen. Die Panther wollen möglichst schnell ihre elfte und letzte Ausländerlizenz vergeben. Die nächste Partie steht bereits am Donnerstag beim EHC München an, aber so kurz vor dem Fest dürfte ein Wohnortwechsel bei vielen Profis nicht ganz oben auf der Wunschliste stehen.
Von weihnachtlichem Frieden war am Sonntag in Mannheim noch nichts zu spüren. Laut Panther-Sportmanager Duanne Moeser kam es vor der Partie vor der Halle zu Handgreiflichkeiten unter den Fans aus beiden Lagern.
Dem Tempo der Mannheimer im Spiel hatten die Panther nichts entgegenzusetzen. Zu pomadig gingen die Gäste zu Werke und ließen die Adler schalten und walten. Die Mannheimer waren meistens den entscheidenden Schritt schneller und gingen bis zur 8. Minute durch Christoph Ullmann sowie Martin Buchwieser mit 2:0 in Führung. Dass Verteidiger Jeff Woywitka an diesem Nachmittag vor allem als Raubein in Aktion trat (zehn Strafminuten), trug nicht dazu dabei die Panther vom Druck der Gastgeber zu befreien. Die Überlegenheit nach 20 Minuten war eklatant (14:3 Schüsse), und es wurde nicht besser, obwohl die Panther-Anhänger ihre Stimmbänder nach besten Kräften strapazierten.
Irgendwann zeigten sich aber auch sie sprachlos.
Der Augsburger Schlussmann Patrick Ehelechner war der meistbeschäftigte Mann auf dem Eis, weil seine Kollegen in der eigenen Zone viel zu viele Zweikämpfe und danach den Überblick verloren. Kapitän Daryl Boyle war anzumerken, dass er inklusive Nationalmannschaft sein fünftes Spiel innerhalb von acht Tagen bestritt.
Die Schlusssirene als Erlösung
Nach drei weiteren Adler-Treffern durch Christoph Ullmann, Yanick Lehoux und Marcus Kink zum 0:5 ging ab der 34. Minute Markus Keller in den Kasten. Die Augsburger Pannenserie ging weiter. Jamie Sifers und Frank Mauer erhöhten auf 7:0. Die Schlusssirene war für Augsburg eine Erlösung.
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