Marco Sternheimer: Das Gesicht der Panther-Zukunft
Stürmertalent Marco Sternheimer und der AEV haben gemeinsam große Pläne. Der Augsburger will aber nichts überstürzen und lieber Spielpraxis sammeln.
Seit zwei Wochen muss Marco Sternheimer nicht mehr allein mit Athletiktrainer Sven Herzog in den Kraftraum. Die Prüfungen für das Fachabitur und der Italien-Urlaub mit der Familie sind vorüber. Sternheimer hat jetzt Zeit. Zeit, um mit den Panther-Profis zu trainieren.
Marco Sternheimer, bald 19 Jahre alt, ist die Nachwuchshoffnung im Augsburger Eishockey. Der schlaksige Blondschopf mit den stahlblauen Augen ist ein flinker und technisch starker Stürmer. In der vergangenen Saison traf er für die U18 des AEV in der Nachwuchsliga DNL und für den Oberligisten ERC Sonthofen wie am Fließband: 63 Tore in 41 DNL-Spielen und fünf Treffer in 20 Oberliga-Partien. „Ich kann das selber nicht erklären“, sagt er.
Während die Vereine Eishockeyprofis meistens für ein oder zwei Jahre verpflichten, läuft der Ausbildungsvertrag des 18-Jährigen länger. Die Augsburger Panther planen mit Sternheimer. In ein paar Jahren soll er in der Profiliga DEL für den Klub auflaufen. Bis es so weit ist, soll sich der Nachwuchsstürmer Schritt für Schritt weiterentwickeln. Langfristig soll er sich in die Sturmreihen der Profis arbeiten und mit seinem Tempo und seiner Technik das Offensivspiel der Panther aufziehen. Doch zunächst soll er bei einem Kooperationspartner des Klubs zum Einsatz zu kommen. Wahrscheinlich in der Oberliga, wie zuletzt in Sonthofen.
Sternheimer ist vom Panther-Plan überzeugt
Marco Sternheimer ist von dem Plan überzeugt. „Viele überschätzen sich, wollen gleich in der DEL spielen, kommen dort nicht zum Einsatz und das war es dann“, sagt er. Der Stadtberger will spielen, so viel wie möglich. Gerne wieder in Sonthofen, dort hat er einen guten Draht zu den Spielern gefunden. Mit Fabian Voit hat Sternheimer bereits in der Jugend zusammengespielt, Fabio Carciola ist zu einem väterlichen Freund geworden. Am wichtigsten ist Sternheimer Spielpraxis. Durch die will er sich weiterentwickeln und sein großes Ziel erreichen: In der DEL für die Augsburger Panther auflaufen und zum festen Stamm der AEV-Profis gehören. „Das war schon immer mein Traum“, sagt der 18-Jährige.
Im ersten Jahr nach der Schule will sich Sternheimer auf den Sport konzentrieren. „Viele machen ein Auslandsjahr, ich spiele halt Eishockey“, sagt er. Nebenher lernt er Italienisch als zweite Fremdsprache, um sein allgemeines Abitur zu erlangen. Bevor er endgültig eine Profi-Karriere einschlägt, steht für ihn fest: Er will eine Ausbildung oder ein Fernstudium abgeschlossen haben. Sicher ist sicher.
Sternheimer hat viel für seinen Sport investiert. Er ist nach der Grundschule nicht aufs Gymnasium gewechselt, weil die Zeit für Lernen und Eishockey nicht gereicht hätte. Von der Realschule wechselte der Stadtberger auf die FOS. Auch dort war es zwischenzeitlich hart. Im März und April fuhr Sternheimer dreimal wöchentlich nach Sonthofen ins Training, dazu kamen Jugend- und Erwachsenenspiele am Wochenende – und Schulaufgaben.
Seine 15. Saison beim AEV
Mit viereinhalb Jahren hat Marco Sternheimer seine ersten Gehversuche auf dem Eis gemacht, jetzt geht er in seine 15. Saison beim AEV. Wechselangebote hat er in der Jugend stets ausgeschlagen. Zu Hause sein zu können und seine Mannschaft anzuführen, war ihm wichtiger, als anderswo einer unter vielen zu sein. Bei den Erwachsenen muss Sternheimer vor allem körperlich nachlegen.
Im Vergleich zu den bulligen DEL-Verteidigern wirkt der junge Stürmer schmächtig. Doch sein Tempo und sein technisches Spiel will der 18-Jährige nicht verlieren. „Wenn ich das nicht hätte, wäre ich nicht so weit gekommen“, glaubt er. Auch die Panther-Verantwortlichen planen mit Sternheimer als technisch starkem Angreifer. Wie der erste Schritt auf dem Weg zur Profi-Karriere aussieht, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Bis dahin trainiert Sternheimer mit den Profis, isst danach mit ihnen zu Mittag und unternimmt später etwas mit seinen neuen Trainingspartnern, zum Beispiel Wake-Boarden. „Sie haben mich echt super aufgenommen“, schwärmt Sternheimer.
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