Mike Connolly und Ivan Ciernik: das ungleiche Traumpaar
Kleiner Kanadier und kräftiger Slowake: Wie sich Mike Connolly und Ivan Ciernik gesucht und gefunden haben.
Auf den ersten Blick könnten sie kaum unterschiedlicher sein: Hier der junge, kleine Kanadier, dort der kräftige, erfahrene Slowake. Hier der Junggeselle, dort der zweifache Familienvater. Doch auf dem Eis ergänzen sie sich geradezu ideal: Mike Connolly (24) ist der quirlige Techniker mit feiner Stocktechnik und viel Übersicht. Er füttert den schussgewaltigen Torjäger Ivan Ciernik (36) mit Pässen. Nicht nur auf dem Eis bilden C & C ein Hockey-Traumpaar. Auch in der Kabine sitzen die beiden nebeneinander. Das ist wichtig für das fast blinde Verständnis auf dem Eis. „So können wir schnell in der Drittelpause etwas besprechen“, erzählt Ciernik. Aber auch für Frotzeleien bleibt Zeit: „Ich ziehe ihn auf, dass er schon ein alter Mann ist“, berichtet Connolly aus dem Innenleben der aromareichen Panther-Umkleide.
Ergebnis ist überragend
Die Chemie zwischen den beiden Eishockey-Profis stimmt und auch das Ergebnis ist überragend. Die Stürmer führen nicht nur die teaminterne Scorerliste an, das Duo hat zusammen mit 26 Treffern ein Viertel der bisher 102 Panther-Tore geschossen. Zuletzt demonstrierte Connolly mit einem Hattrick beim 4:3 gegen den Tabellenführer Hamburg Freezers seine Vollstrecker-Qualitäten. „Das war aber nur möglich, weil Ivan mindestens einen oder zwei Gegner auf sich zieht. Dann habe ich mehr Platz auf dem Eis“, sagt der Kanadier, der seine erste Saison in Europa absolviert. Trotz seinen fast jugendlichen 24 Jahren bescheinigt ihm sein Sturmpartner große Spielmacher-Qualitäten: „Mike ist ein kompletter Profi und kann ein Match lesen.“
Connolly trägt oft die Scheibe ins gegnerische Drittel und zieht dort die Fäden. Auch wenn der Kanadier seinen Mitspieler nicht sieht, er weiß immer, wo sich sein Partner in der jeweiligen Situation auf dem Eis bewegt. Und ist Ivan Ciernik in Position, denn bekommt er meistens auch den Puck. Der Grund ist einleuchtend: „Ivan hat nicht nur viel Erfahrung, er hat auch eine der besten Schusstechniken, die ich je gesehen habe. Er zieht schnell und präzise ab“, zählt Mike Connolly die Vorzüge seines Sturmkollegen auf. Die beiden verständigen sich auf Englisch, das Ivan Ciernik nach insgesamt sieben Jahren in Nordamerika perfekt beherrscht. Auf 91 Einsätze in der Profiliga-NHL kommt der ehemalige slowakische Nationalspieler. Dort stürmte er an der Seite von Stars wie Peter Bondra oder Marian Hossa.
Nie an C & C gerüttelt
Wenn Larry Mitchell im Laufe der Saison und oft auch während eines Spiels, wenn es nicht läuft, seine Reihen umstellte, so rüttelte er bisher noch nie an C & C. Der Grund: Die beiden harmonierten von Anfang an. Auch weil sich Mike Connolly mit einem Part anfreunden kann, den nicht jeder Topstürmer akzeptiert. „Er gibt sich mit der Rolle des Vorbereiters zufrieden“, sagt der Panther-Coach und lobt auch seinen Torjäger: „Ivan ist ein schlauer Spieler, der eine der gefährlichsten Waffen der Liga, seinen Schuss, gut einsetzt.“ In der Vorbereitung probierte der Coach viele Sturm-Paare durch und legte sich schnell auf das Erfolgs-Duo fest.
Während sich die beiden Angreifer nach Startschwierigkeiten von Ivan Ciernik („Am Anfang der Saison lief es bei mir nicht.“) auf einem hohen Niveau eingependelt haben, wünscht sich der Slowake auch bei den Panthern mehr Konstanz. Zuerst den Spitzenreiter Hamburg 4:3 zu besiegen und dann beim Schlusslicht Düsseldorf 1:5 zu verlieren – „das passt einfach nicht zusammen.“ Vor den Heimspielen heute Abend um 19.30 Uhr gegen die Eisbären Berlin und am Sonntag um 16.30 Uhr gegen den ERC Ingolstadt fordern Ciernik und Connolly übereinstimmend: „Wenn wir in die Play-offs wollen, dann brauchen wir jetzt Siege.“ Tore von C & C würden dabei helfen.
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