Publikumsliebling T. J. Trevelyan bleibt beim AEV
Auf der Abschlussfeier geben die Augsburger Panther die nächste Vertragsverlängerung bekannt: T. J. Trevelyan wird auch in der neuen Saison für Augsburg stürmen.
Und da waren sie wieder, die Sprechchöre: „T. J. Trevelyan“ sangen die Fans der Augsburger Panther gestern bei der Saisonabschlussfeier ihres Teams. Der Grund: Trevelyan hatte gerade eben seine Vertragsverlängerung bekannt gegeben. In der abgelaufenen Saison hatte es für den Gesang aus sportlicher Sicht wenig Grund gegeben: In 40 Spielen waren dem Angreifer nur acht Tore und zehn Vorlagen gelungen – es war nach Punkten gemessen die schwächste Saison, seit der 34-Jährige vor sieben Jahren nach Augsburg gekommen war. Welch großen Stellenwert der Kanadier bei den Fans genießt, zeigte sich jedoch in der Schlussphase der Spielzeit.
Der ewige Trevelyan: Nur drei AEV-Spieler bringen es auf mehr DEL-Punkte
Nach der Verpflichtung des US-Amerikaners Jordan Samuels-Thomas war kein Platz mehr für den Stürmer gewesen: Weil nur neun Ausländer auf dem Spielberichtsbogen stehen dürfen, verzichtete Trainer Mike Stewart in dieser Phase auf den nach Kapitän Steffen Tölzer dienstältesten Panther-Spieler. Den Fans war es egal: Sie feierten ihren Helden selbst dann, wenn er nur auf der Tribüne saß. In der ewigen Punktestatistik der Augsburger Panther in der DEL liegt er mit 173 Punkten auf Rang vier – nur Duanne Moeser, Sergej Vostrikov und Harald Birk waren besser. Trevelyan begründete seine Verlängerung so: „Augsburg ist für mich eine Herzensangelegenheit. Meine Frau Kate und ich sind hier heimisch geworden, unsere Kinder Quinn und Tessa sind gebürtige Augsburger.“
Einer derjenigen, die die Vertragsverlängerung Trevelyans bejubelten, war Stefan Reumuth aus Dillingen. Dass der Stürmer nicht seine beste Spielzeit hinter sich hat, ist ihm egal: „Ich bin froh, dass er weiter für uns spielt. Wir wissen, was wir an ihm haben.“ Für die 13-jährige Selina Sieger aus Königsbrunn ist die Vertragsverlängerung des 34-Jährigen das Highlight: Die Schülerin hat sich ein Set Stutzen und ein Trikot ihres Lieblings gekauft. „Ich finde, er passt super ins Team und gehört einfach nach Augsburg.“ Zusammen mit ihrer Mutter Cornelia wird sie auch in der neuen Spielzeit den Stürmer anfeuern. Wenn es nach Trevelyan selbst geht, darf die neue Saison auch gerne etwas länger dauern: „Es ist enttäuschend, dass wir es nicht in die Play-offs geschafft haben.“
Eine Meinung, die er nicht alleine hatte. Als nach der erfolgreichen Spielzeit davor der Großteil der Spieler gehalten werden konnte, waren die Hoffnungen bei vielen AEV-Anhängern groß – dass die Entscheidungsspiele nach Platz zwölf in der Liga ohne Augsburger Beteiligung stattfinden, sorgt auch innerhalb der Mannschaft für Frust. Thomas Holzmann sagte: „Wir haben viele wichtige Punkte liegen gelassen.“ Sein Sturmkollege Aleksander Polaczek nennt die Saison „unterm Strich einfach enttäuschend“. Zwar habe es immer wieder gute Spiele gegeben, letztlich sei den Panthern aber die Niederlagenserie zum Jahresende zum Verhängnis geworden. Wie es mit ihm selbst bei den Panthern weitergeht, weiß der 37-Jährige noch nicht: „Es gibt Anfang der Woche Gespräche, dann sehen wir weiter.“
Die Kaderplanung für die kommende Saison ist hinter den Kulissen das bestimmende Thema. Derzeit umfasst das AEV-Team zehn Spieler (Holzmann, Hafenrichter, Stieler, Schmölz, Lamb, Valentine, Tölzer, Sternheimer, Roy, Trevelyan) und Trainer Stewart. Gerüchte um einen Abschied von Torjäger Trevor Parkes und Topscorer Drew LeBlanc zum EHC München halten sich hartnäckig. Für Dauerkartenbesitzer Christian Thoma aus Friedberg wäre ein Abschied des Sturm-Duos zwar bitter, aber verkraftbar: „Es gibt keine unersetzlichen Spieler. Die beiden sind gut. Aber wenn sie gehen, kommen andere. So ist das in Augsburg eben.“
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