Vom Defensivstürmer zum Topscorer der Augsburger Panther
Brian Roloff zählt zu den Lichtblicken im Sturm der Augsburger Panther. Im Interview spricht er über seine Vergangenheit in der American Hockey League und die Torflaute beim AEV.
Brian Roloff ist einer der wenigen Augsburger Stürmer, die wissen, wo das Tor steht. Bei seiner Verpflichtung mit viel Skepsis einiger AEV-Anhänger empfangen, führt der 25-jährige Amerikaner mit acht Toren und elf Vorlagen die Scorerliste der Panther an. Ebenso viele Punkte sammelte in seinen 26 Einsätzen in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) nur der ehemalige Collegespieler Sergio Somma (9 Tore/10 Vorlagen/19 Punkte). Wir sprachen mit dem Angreifer vor dem nächsten Heimspiel am morgigen Freitag (19.30 Uhr, Curt-Frenzel-Stadion) gegen die Krefeld Pinguine.
Ein Wochenende ohne Treffer, seit 131 Minuten wwenn der weihnachtsmanarten die Panther nun bereits auf einen Torerfolg. Wo liegt das Problem?
Roloff: Es ist nur der Abschluss, an dem es fehlt, der allerletzte Druck. Denn das Gute an unserer Situation ist: Wir erarbeiten uns ausreichend Chancen, wir kommen oft genug vor das Tor des Gegners. Wenn das fehlen würde, müssten wir uns noch mehr Sorgen machen.
…wobei Sie beste Chancen auslassen, so wie in Straubing, als Sie und Sergio Somma alleine auf Straubings Torwart Barry Brust zuliefen.
Roloff: Oh ja, das war nicht so gut. Zwei gegen null ohne Tor – das ist mir schon lange nicht mehr passiert.
Mit Ihrer Ausbeute zur Halbzeit der DEL-Punktrunde ist Trainer Larry Mitchell „sehr zufrieden“, dabei war das angesichts Ihrer letztjährigen Bilanz von nur vier Treffern in 83 Spielen für die Portland Pirates in der American Hockey League nicht unbedingt zu erwarten.
Roloff: In Portland waren einige ältere und erfahrene Spieler vor mir, die in Überzahl spielten, wo ich kaum eingesetzt wurde. Wenn man in die Special Teams nicht reinkommt ist es schwierig. Der Trainer hat mich als jungen Spieler in einer „checking line“ eingesetzt, die eher auf Spielzerstörung des Gegners aus ist. Meine technischen Fähigkeiten waren da nicht so gefragt.
Deshalb dürfte Ihnen die DEL mit den größeren Eisflächen gelegen kommen?
Roloff: Klar, das war einer der Gründe für meinen Wechsel. Ich denke, dass ich hier meine Stärken besser als in Nordamerika ausspielen kann. Und die Umstellung auf die größeren Spielflächen ist mir nicht schwergefallen. Auch der Spielrhythmus in der DEL mit meist nur zwei Partien am Wochenende kommt mir entgegen. In der AHL hast du manchmal Auswärtstrips mit sieben Spielen in neun Tagen. Da kann man sich nicht mehr auf jeden Gegner einstellen, da spult man nur noch sein Programm herunter und hofft, dass es reicht.
Gibt es weitere Unterschiede zwischen AHL und DEL?
Roloff: Die Stimmung in den meisten Stadien hier in Europa ist besser. In Nordamerika schreien die Zuschauer meist nur, wenn ein Tor fällt. Hier in Augsburg sind unsere Fans fast das ganze Spiel über zu hören. Das macht schon Spaß, vor so einer Kulisse zu spielen.
Wie wollen die Panther die Torflaute am Freitag gegen Krefeld beenden?
Roloff: Wir wollen die Krefelder Verteidiger unter Druck setzen und zu Fehlern zwingen. Dann werden wir hoffentlich auch wieder treffen.
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