Vor dem letzten Saison-Heimspiel ist nur einer übrig
Die Panther mussten am Donnerstag mit einem Torhüter trainieren, heute im letzten Saison-Heimspiel gegen die Krefelder Pinguine sollen zwei dabei sein.
Es ist nur zu erahnen, wie verschwitzt Markus Keller ist. Der Panther hat sich als Eishockey-Torhüter dick eingepackt und lächelt, als er vom Eis geht. „Das war heute ein bisschen anstrengend, da werde ich am Nachmittag wohl ein wenig länger schlafen.“ Der 25-Jährige hatte viel Arbeit, weil er der einzige Schlussmann im Training war. Der Kanadier Chris Mason fällt seit Wochen mit Rückenbeschwerden aus und auch die Nachwuchs-Torhüter Arturs Matvejevs (krank) und Sebastian Gassner (Schule) waren nicht einsatzbereit. „Auf die Schnelle konnten wir keinen Ersatz organisieren“, erklärt Trainer Greg Thomson vor dem abschließenden DEL-Wochenende für sein Team. „Vor zwei Jahren hatten wir einmal eine ähnliche Situation, damals hat sich Duanne Moeser in den Kasten gestellt“, erinnert sich Kapitän Steffen Tölzer. Aber Sportmanager Moeser hatte einen geschäftlichen Termin und kam diesmal um die Rolle als Teilzeit-Torhüter herum.
Am heutigen Freitag gegen die Krefelder Pinguine ist der 16-jährige Gassner als Schlussmann Nummer zwei eingeplant. Es wird die Abschiedsvorstellung im Curt-Frenzel-Stadion am Ende einer verkorksten Saison sein. „Wir haben uns das selbst eingebrockt, deshalb besteht kein Grund zum Jammern“, weiß Trainer Thomson. Torhüter Keller rätselt immer noch, wie die Panther in die Krise schlittern konnten. „So etwas habe ich noch nicht erlebt, dass eine Mannschaft nach einem guten Start in ein derart tiefes Loch fällt und da einfach nicht mehr rauskommt.“
Er hofft darauf, dass „in den nächsten beiden Wochen“ bekannt gegeben wird, wer die Panther nächste Saison trainieren wird. Denn auch die Spieler müssen ihre Zukunft planen. Der Zeitkorridor ist begrenzt. „Es schließen sich auch Türen“, meint Keller mit Blick auf Fristen in den Angeboten anderer Vereine. Er sei in Kontakt mit Panther-Hauptgesellschafter Sigl, eine Entscheidung ist noch nicht gefallen. Kapitän Steffen Tölzer ist einer der wenigen Augsburger Profis, für den die Saison auch einen positiven Aspekt hatte. Nach einer schweren Bandscheibenoperation an der Halswirbelsäule war fraglich gewesen, wie sein Körper auf die Belastung reagieren würde. Aber Tölzer war einer der konstantesten Verteidiger. „Es ist für mich persönlich schön, dass ich durchspielen konnte, aber leider hatten wir mit der Mannschaft keinen Erfolg.“ Eine Vielzahl von kleinen Fehlern habe sich zum negativen Gesamtbild summiert. „Wir haben so viele Partien ganz knapp verloren und auf diese Weise bestimmt 20 Punkte liegen lassen.“
Der Gast aus Krefeld hat einen besseren Lauf
Trainer Thomson hofft darauf, dass am Wochenende noch ein paar Zähler dazukommen. Der heutige Gast aus Krefeld hat allerdings einen besseren Lauf. Die Pinguine können sich mit einem Sieg in Augsburg endgültig einen Platz in der ersten Play-off-Runde sichern. Am Sonntag stehen sich zwei Verlierer gegenüber. Gastgeber Straubing erlebte wie Augsburg viele Enttäuschungen und lotste Trainer Larry Mitchell nach dessen Abschied von den Panthern im Dezember nach Niederbayern. „Deshalb hat die Begegnung für uns ihren Reiz“, so Panther-Coach Greg Thomson, der mit seinem Team Rang zwölf vor den Straubingern verteidigen will. Noch haben die Tigers fünf Punkte Rückstand. Mittelstürmer Mike Connolly ist bei den Panthern nach seiner Kreuzbandoperation nur noch Zuschauer und bringt am Donnerstag eine erfreuliche Botschaft. Ryan Bayda – nach einer Ellbogenoperation außer Gefecht – ist zum dritten Mal Vater geworden. Der Sohn heißt Nash.
Auch Kapitän Steffen Tölzer erwartet demnächst Familienzuwachs. „Termin soll der 23. März sein“, erzählt der Verteidiger. Bis dahin wird er die berufliche Enttäuschung wahrscheinlich schon verarbeitet haben.
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