Warum sich Iserlohn nur ungern an AEV-Trainer Stewart erinnert
Heute spielen die Augsburger Panther gegen Iserlohn. Die Roosters haben nicht die besten Erinnerungen an Trainer Mike Stewart.
Zwölf von 52 Punktespielen und damit knapp ein Viertel der Eishockey-Saison ist absolviert. Die Zwischenbilanz der Augsburger Panther auf Tabellenplatz fünf mit 40 geschossenen Toren (kein DEL-Team traf öfter) kann sich sehen lassen, wie Steffen Tölzer meint: „Wir hatten einen holprigen Start und es hat etwas gedauert, bis wir uns gefunden haben. Aber man sieht: Die Mannschaft hat das Potenzial und kann um die Play-off-Plätze mitspielen.“
Der alte und neue Kapitän ist eines der wenigen bekannten Gesichter in einer mit 15 Neuzugängen runderneuerten Mannschaft. Der 30-Jährige musste sich ebenfalls erst an die rund 40 Taktik-Varianten gewöhnen, die der neue Trainer Mike Stewart eingeführt hat.
Thomas Holzmann für verletzten Mike Iggulden in der Sturmformation
Wichtig ist: „Es müssen alle fünf Feldspieler mitdenken. Wenn nur einer zu spät dran ist, dann wird es gefährlich“, sagt Tölzer. Auch in dieser Woche übten die AEV-Profis eine Abwehrvariante mehrmals. „Bevor ein Konzept verdaut ist braucht es Wiederholungen und Wiederholungen“, berichtet Coach Stewart, der seine Reihen wie angekündigt umgebaut hat.
Für den am Knie verletzten Mike Iggulden rückt Thomas Holzmann in die Sturmformation mit Center Drew LeBlanc und Mark Mancari. Der zuletzt pausierende Verteidiger Bretton Stamler verstärkt die Abwehr, im Tor beginnt Jeff Deslauriers.
Stewart sammelte als Spieler Strafen gegen Iserlohn
Die Panther scheinen gut gerüstet für die anspruchsvollen Aufgaben am Wochenende heute in Iserlohn und für das Heimspiel am Sonntag gegen den Deutschen Meister Mannheim. Mike Stewart reist mit einem mulmigen Gefühl in das Eisstadion am Seilersee und sagt: „Ich bin gespannt, ob sich die Fans noch an mich erinnern.“
Denn der Spieler Stewart dürfte wenig Freunde im Sauerland haben. „Iron Mike“, so der Spitzname des jetzigen AEV-Trainers, fasst seine Auftritte in der Saison 2000/2001 mit Frankfurt zusammen: „Im ersten Spiel in Iserlohn habe ich eine Matchstrafe gekriegt. Beim zweiten Mal eine Spieldauerstrafe. Das war ein wildes Match von beiden Mannschaften, weil es um nichts mehr gegangen ist. Am Ende habe ich eine Dummheit gemacht.“
Auch in einem Freundschaftsspiel mit der österreichischen Nationalmannschaft gegen Deutschland erlebte der Austro-Kanadier das Ende der regulären Spielzeit nicht auf der Bank, sondern musste mit einer Spieldauerstrafe vorzeitig zum Duschen.
Viel hat offenbar nicht gefehlt und die Verantwortlichen am Seilersee hätten ein Schild mit der Aufschrift „Wir dürfen hier nicht herein“ und dem Bild von Mike Stewart aufgehängt.
Iserlohn-Präsident verhindert Wechsel von Mike Stewart
Der Panther-Coach erzählt eine weitere amüsante Geschichte aus seiner Profi-Karriere. Als sein Vertrag in Frankfurt 2001 ausgelaufen war, suchte der Verteidiger nach einer neuen Arbeitsstelle. Der damalige Iserlohner Sportmanager nahm Kontakt zum Manager von Mike Stewart auf. Beide Seiten kamen sich näher. Doch eine Nachfrage beim Iserlohner Präsidenten beendete die Transfergespräche abrupt.
„Der Präsident hat gesagt, dass es drei Spieler gibt, die nie für Iserlohn auflaufen werden. Und einer davon ist Mike Stewart“, erzählt der Augsburger Trainer, der sich nach seiner einzigen DEL-Spielzeit in Frankfurt mit 130 Strafminuten in 58 Partien nach Österreich zum Villacher SV verabschiedete.
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