„Beeindruckende Euphorie“
Panther-Headcoach Larry Huras feiert am Freitag ein Wiedersehen mit einem ehemaligen „North-American-Playboy“ auf Mannheimer Seite
Der Countdown läuft: Am kommenden Freitag (19.30 Uhr) startet der ERC Ingolstadt als amtierender deutscher Meister in die Finalserie gegen den großen Favoriten Adler Mannheim. Die Euphorie in und um Ingolstadt ist dabei riesengroß. So bildete sich beim Ticketvorverkauf am Ostermontag an der Saturn-Arena bereits etliche Stunden zuvor eine mehrere hundert Meter lange Warteschlange.
Im Gespräch mit der Neuburger Rundschau äußert sich Panther-Cheftrainer Larry Huras über...
...die Euphorie im Umfeld: „Es war schon sehr beeindruckend zu sehen, wieviele Leute am Montag für mehrere Stunden angestanden sind, um Finaltickets zu bekommen. Abgesehen davon waren unsere Fans im bisherigen Saisonverlauf beziehungsweise wie sie uns unterstützt haben, ein wesentlicher Grund, warum wir so weit gekommen sind und immer wieder in der Lage waren, Panther-Eishockey zu spielen. Diese Unterstützung und Energie überträgt sich voll auf die Mannschaft.“
...die kommenden Trainingstage bis zum Finalauftakt am Freitag: „Nun, am Dienstag haben wir vor unserem Eistraining ein Video angeschaut, das mein Co-Trainer Manny Viveiros aus den vergangenen drei Partien der Adler zusammengeschnitten hat. Dabei haben wir den Jungs nochmals gezeigt, welches System Mannheim spielt. Aber grundsätzlich ist es wichtig, dass wir uns auf’s eigene Spiel konzentrieren. Und darauf werden wir auch in den nächsten Tagen unseren Fokus legen. Was diese Serie grundsätzlich betrifft, bin ich überzeugt, dass die Zuschauer schnelle und attraktive Begegnungen zu sehen bekommen werden. Beide Mannschaften sind sehr offensiv ausgerichtet und suchen permanent den Weg nach vorne. Ein schwedisches defensives „Trap-System“ in der Mittelzone wird es definitiv nicht geben.“
...die Tatsache, dass er mit dem amtierenden Meister erneut ins Endspiel eingezogen ist und wo er diesen Erfolg in seinem persönlichen Trainer-Ranking einordnen würde: „Oh, das ist schwer zu sagen! Aber ein Endspiel zu erreichen – sei es in Deutschland, Frankreich oder der Schweiz – ist immer etwas ganz Besonderes. Aber die Erfolge in den zurückliegenden Jahren, das ist Vergangenheit. Was jetzt zählt, ist die Gegenwart. Aktuell bin ich sehr stolz auf das, was die Jungs in dieser Saison geleistet haben – vor allem, wenn ich sehe, wie das Team in den ersten sechs Wochen aufgetreten ist und welchen Fortschritt es in den darauffolgenden Monaten gemacht hat. Von dem her bin ich überzeugt, dass wir uns diese Final-Teilnahme auch verdient haben. Allerdings sind wir damit noch nicht zufrieden. Das Endziel bleibt immer das gleiche: Jetzt wollen wir uns auch die Meisterschaft holen!“.
...das „Traumfinale“ zwischen dem Titelverteidiger ERC Ingolstadt und dem Hauptrunden-Ersten Adler Mannheim: „Ich denke schon, dass das Endspiel diese Bezeichnung verdient hat. Sicherlich war es ein Vorteil, dass München gerade aufgrund der vielen Verletzten frühzeitig ausgeschieden ist.
„Unsere Konzentration geht von Drittel zu Drittel“
In den ersten beiden Playoff-Runden hatten wir den Heimvorteil auf unserer Seite, was jetzt nicht mehr der Fall ist. Andererseits haben wir in der Hauptrunde auch einmal in Mannheim gewonnen beziehungsweise in der Serie gegen Düsseldorf auswärts sehr gut gespielt. Aber egal ob daheim oder auswärts – unsere Konzentration geht immer von Drittel zu Drittel und, dass wir dort unsere Leistung abliefern.“
...die Stärken der Adler Mannheim: „Zunächst einmal gehen wir sicherlich als Außenseiter in dieses Finale. Die Adler haben während der gesamten Spielzeit bewiesen, dass sie die stärkste Mannschaft sind. Wenn man einmal deren Kader betrachtet, dann fällt auf, dass sämtliche Mannschaftsteile mit Nationalspielern bestückt sind – bis hinauf zur vierten Sturmformation. Darüber hinaus sind die Akteure sehr erfahren und körperlich auf alle Fälle nochmals deutlich robuster als Iserlohn und Düsseldorf. Was deren Spielstil betrifft: Dieser unterscheidet sich, wie bereits gesagt, nicht groß von unserem. Die Adler setzen auf Vollgas-Eishockey mit frühen und aggressivem Forechecking sowie viel Zug zum gegnerischen Tor.“
...seinen kanadischen Landsmann und Mannheimer Trainer-Kollegen Geoff Ward: „Ich kenne Geoff schon seit vielen Jahren, da wir beide aus dem gleichen Ort in Ontario kommen. Wenn man den Stil der Adler Mannheim betrachtet: Sie spielen fast genau so wie die Boston Bruins (Ward war von 2007 bis 2014 als Assistant-Coach bei den Bruins tätig, Anm. d. Red.) – was mir als glühender Bruins-Anhänger sofort aufgefallen ist. Persönlich kann ich verraten, dass Geoff früher der typische „North-American-Playboy“ war (lacht). Er hatte lange blonde Haare, immer eine Sonnenbrille auf und war ein echter Party-Boy. Im Laufe der Jahre ist der dann mit Sicherheit deutlich ruhiger geworden. Ich freue mich jedenfalls sehr auf das Wiedersehen mit ihm.“
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