„Beschämend und inakzeptabel“
Panther-Cheftrainer Doug Shedden geht nach der 1:6-Niederlage gegen den Spitzenreiter Adler Mannheim mit seiner Mannschaft hart ins Gericht. Am Sonntag geht es gegen die Düsseldorfer EG
Der ERC Ingolstadt hat einen klassischen Fehlstart nach der Länderspiel-Pause hingelegt. Im Heimspiel am Freitagabend gegen den souveränen Spitzenreiter Adler Mannheim waren die Panther bis auf eine starke Anfangsphase, in denen sie jedoch das Toreschießen, vergaßen, hoffnungslos unterlegen und mussten sich am Ende mit 1:6 (0:2, 0:3, 1:1) geschlagen geben. Am Sonntag (16.30 Uhr) steht in Düsseldorf die 1000. DEL-Partie in der Historie des ERCI auf dem Programm.
Spiel Nummer 999 am Freitagabend gegen das Team von Headcoach Pavel Gross sollten die Schanzer dagegen schnell abhaken. Dass das sportliche Gefälle innerhalb der Deutschen Eishockey-Liga zwischen den beiden „Großmächten“ aus Mannheim und München auf der einen sowie den restlichen Mannschaften in dieser Saison riesengroß ist, wurden den 4232 Zuschauern in der Saturn-Arena schonungslos vor Augen geführt.
Da nutzte es auch nichts, dass die Ingolstädter in den ersten zehn Minuten das Geschehen auf dem Eis dominierten und diktierten. Wie im Vorfeld von ihrem Trainer Doug Shedden gefordert, kontrollierten sie in dieser Phase vor allem die neutrale Zone und verhinderten damit das gefürchtete Umschaltspiel der Gäste. Einziges Manko: Die Scheibe wollte trotz guter Möglichkeiten von Patrick Cannone (8.), Tim Wohlgemuth (9.) und Ryan Garbutt (13.) nicht ins Adler-Gehäuse. Und zappelte sie dann doch einmal im Netz (wie bereits nach 30 Sekunden), fand der vermeintliche Führungstreffer von Brandon Mashinter wegen einer Kickbewegung mit dem Schlittschuh zurecht keine Anerkennung.
Warum zwischen beiden Kontrahenten bereits vor dem gestrigen Aufeinandertreffen satte 27 Punkte lagen, wurde dann im weiteren Verlauf deutlich. Mit ihren Torschüssen drei und vier in dieser Begegnung gingen sie innerhalb von 104 Sekunden mit 2:0 in Führung. Erst fälschte Garrett Festerling einen Schuss von Mark Katic unhaltbar für Ingolstadts Goalie Jochen Reimer ab (13.). Dann nutzte Luke Adam eine kurze Unachtsamkeit in der Panther-Defensive nach einem erneut gewonnenen Bully zum zweiten Treffer (15.).
Ein Doppelschlag, von dem sich die Hausherren im weiteren Verlauf ganz und gar nicht mehr erholten. Hatten sie in der 19. Minute noch Glück, dass ein Geschoss von Joonas Lehtivuori nur am Pfosten landete, wurden sie im zweiten Abschnitt vom Titelaspiranten aus der Kurpfalz regelrecht vorgeführt. Lediglich Reimer und erneut dem Gestänge war es zu verdanken, dass es nach 40 Minuten „nur“ 0:5 aus Sicht des ERCI stand. Cody Lampl (29.), Sinan Akdag (30.) und Lehtivuori (36./Überzahl) konnten sich dabei in die Torschützenliste eintragen, während Andrew Desjardins (39.) am Pfosten scheiterte. Wie erdrückend die Mannheimer Dominanz im zweiten Durchgang war, unterstrich freilich auch die Torschussbilanz von 16:3!
Nachdem die Gäste im Schlussabschnitt sichtlich den Fuß vom Gaspedal nahmen, gelang Ingolstadt zumindest noch der Ehrentreffer durch Cannone (48.). Aber auch hier hatte Mannheim durch Tommi Huhtala das letzte Wort (56.)
„Ich kann mich an kein Match erinnern, in dem derart viele Akteure in meinem Team so schlecht gespielt haben“, schimpfte Panther-Coach Doug Shedden, der den Auftritt seiner Schützlinge mit den Worten „Beschämend und inakzeptabel“ (treffend) beschrieb. „Wir haben die ganze Woche sehr gut trainiert – und daher war ich mir sicher, dass wir Mannheim besiegen würden“, so Shedden weiter, der sich „absolut nicht erklären konnte, warum nach der guten Anfangsphase die Mannschaft derart eingebrochen ist. Das ist sehr enttäuschend.“
ERC Ingolstadt: Reimer – Jobke, Wagner; Edwards, Sullivan; Kohl, Koistinen; Friesen – Braun, Garbutt, Mashinter; Greilinger, Olson, D’Amigo; Kelleher, Olver, Wohlgemuth; Collins, Cannone, Elsner. – Tore: 0:1 Festerling (13.), 0:2 Adam (15.), 0:3 Lampl (29.), 0:4 Akdag (30.), 0:5 Lehtivuori (36./PP), 1:5 Cannone (48.), 1:6 Huhtala (56.). – Zuschauer: 4232.
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