Christoph Gawlik verlässt die Panther
Stürmer des amtierenden Meisters wechselt zur neuen Saison nach Düsseldorf. Zehnte Ausländerlizenz geht wohl nicht an einen Torhüter, sondern einen Stürmer
Der ERC Ingolstadt und sein Stürmer Christoph Gawlik gehen ab der Saison 2015/2016 getrennte Wege. Wie der amtierende deutsche Meister gestern offiziell bekannt gab, konnte man sich mit dem 27-jährigen gebürtigen Deggendorfer, der im Jahr 2010 von den Frankfurt Lions zu den Panthern gewechselt war, nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen.
„Wenn man einen deutschen Spieler verliert, mit dem man ohnehin gerne verlängert hätte, dann ist das natürlich immer etwas unerfreulich“, meint Jiri Ehrenberger. Der ERCI-Sportdirektor hatte zwar in den vergangenen Monaten lange und intensiv mit Gawlik verhandelt, konnte ihn jedoch letztlich nicht zu einem Verbleib überreden. „Christoph hat mir mitgeteilt, dass er eine neue sportliche Herausforderung sucht. Nachdem er bereits in der vergangenen Saison – vor allem während der Punktrunde – mit sich und seiner sportlichen Situation nicht zu 100 Prozent zufrieden war, kann ich diese Entscheidung sogar nachvollziehen“, so Ehrenberger weiter. Künftig wird Gawlik nach NR-Informationen das Trikot der Düsseldorfer EG tragen, bei der er einen längerfristigen Vertrag unterschrieb.
Doch nicht nur für die kommende Spielzeit, auch für den restlichen Saisonverlauf laufen die Planungen bei den Schanzern weiter auf Hochtouren. Hatte Jiri Ehrenberger vor einigen Wochen im Exklusiv-Interview mit der Neuburger Rundschau noch angekündigt, dass man hinsichtlich der Playoffs seine zehnte und vorletzte Ausländerlizenz an einen Import-Torhüter als „Absicherung“ für eine mögliche Verletzung oder Formschwäche von Stammgoalie Timo Pielmeier vergeben möchte, so scheint man mittlerweile von diesem Plan abgekommen zu sein. „Natürlich haben wir uns in den vergangenen Tagen und Wochen intensiv auf dem Spieler- beziehungsweise Torhüter-Markt umgesehen“, erklärt Ehrenberger.
Kandidat muss finanziell und sportlich passen
Ein geeigneter Kandidat, der sowohl finanziell als auch sportlich ins Anforderungsprofil passen würde, sei jedoch (bislang) noch nicht darunter gewesen. „Letztlich hatten wir drei Akteure im Blick“, verrät der Panther-Sportdirektor. Während einer davon „das Gehaltsgefüge gesprengt“ hätte, wäre es bei einem anderen Schlussmann fraglich gewesen, „ob dieser uns tatsächlich weitergeholfen hätte, da er auch bei seinem jetzigen Verein nur selten zum Einsatz gekommen ist“. Beim dritten Kandidaten hätten dagegen die finanzielle und sportliche Komponente gepasst. „Doch hier hatten wir Pech, dass sich sein Verein auf den letzten Drücker für die Playoffs qualifiziert hat“, so Ehrenberger.
Letztlich sei eine solche Entscheidung auch immer „eine Abwägung aller Gesichtspunkte – und dazu zählt zweifelsohne auch die Meinung und der Wunsch des Trainerteams“. Und Letzterer ginge laut Ehrenberger „mittlerweile eher in die Richtung, dass wir als Absicherung noch einen weiteren ausländischen Stürmer verpflichten“. Aktuell haben die Schanzer 14 Angreifer in ihrem Kader – mit einem weiteren wären es dann 15! Dass man sowohl einen ausländischen Torhüter als auch einen Import-Stürmer verpflichtet und damit beide noch offenen Lizenzen vergibt, sei dagegen „eher unwahrscheinlich. Schließlich müssen wir uns im vorgegebenen Budget bewegen“ (Ehrenberger).
Das vorhandene Risiko, mit einem jungen und unerfahrenen Back-up-Torhüter Marco Eisenhut in die Playoffs zu starten, hält der ERCI-Sportchef für „überschaubar. Auch in der vergangenen Saison war Timo Pielmeier in der Endrunde die klare Nummer eins und musste nur gelegentlich von Markus Janka entlastet werden. Die Rolle von Markus kann Marco sicherlich auch übernehmen.“ Zumal Panther-Torwarttrainer Josef „Peppi“ Heiß große Stücke auf seinen jungen Schützling hält. „Peppi ist der Meinung, dass Marco durchaus in der Lage ist, mehr zu leisten beziehungsweise zu spielen. Sicherlich hatten wir uns auch erhofft, dass er in der DEL mehr Einsatzzeiten bekommt. Aber das ist ein Thema, das wir intern besprechen und müssen“, sagt Ehrenberger, der auch vom DEL2-Kooperationspartner aus Landshut „nur positive Reaktionen“ angesichts der gezeigten Leistungen Eisenhuts erhielt.
Eine Entscheidung bezüglich des letzten Neuzugangs muss bis spätestens 15. Februar fallen. Dann nämlich endet die (internationale) Wechselfrist. „Ich denke, dass wir am Donnerstag oder Freitag mehr sagen können“, so Ehrenberger.
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