Der Penalty-Fluch
Eishockey Neun Penaltys, null Tore: Geht es über die Verlängerung hinaus, ist der ERC Ingolstadt in diesem Jahr bisher chancenlos. Auch gestern verloren die Panther in Iserlohn nach hartem Kampf mit 1:2 im Shoot-Out.
Wieder einmal umsonst nachgesessen. Wenn es der ERC Ingolstadt in dieser Saison in Verlängerung oder Penalty-Schießen schafft, geht der Zusatzpunkt stets an die Gegner. So geschehen auch am gestrigen Abend in Iserlohn, wo die Ingolstädter gestern schon ihre fünfte Niederlage in der verlängerten Distanz kassierten. Gegen die starken, zweitplatzierten Roosters, die in der laufenden Spielzeit zu Hause nach 60 Minuten noch ungeschlagen sind, lieferten sich die Panther einen aufopferungsvollen Kampf, der letzten Endes aber mit 1:2 (0:1, 1:0, 0:0, 0:0, 0:1) im Shoot-Out verloren ging.
Um bei der erwartet schweren Partie im ausverkauften Eisstadion am Seilersee mit mehr Offensivkraft als noch am Freitagabend bei der 1:4-Niederlage gegen Berlin aufzutreten, schickte ERCI-Trainer Kurt Kleinendorst sein Team in leicht veränderter Formation aufs Eis: So kehrte der zuletzt angeschlagene Brandon McMillan in den Kader zurück. Dafür musste Brian Salcido als überzähliger Importspieler neben David Elsner (Fußverletzung) pausieren. Für Salcido rückte der junge Fabio Wagner in die Verteidigungsreihen.
Den gewünschten Effekt brachte die offensivere Aufstellung zunächst aber nicht ein. In einer temporeichen Partie mit wenigen Unterbrechungen und Chancen hatten Iserlohns Mike York nach zwei Minuten und Danny Irmen für die Gäste (8.) die ersten Möglichkeiten. Die Roosters erwiesen sich als leicht spielstärker, Ingolstadt hielt allerdings tapfer dagegen.
Dem Pech im doppelten Sinne war es zu verdanken, dass es dennoch nicht leistungsgerecht mit einem Unentschieden in die erste Pause ging: Erst schickte das Schiedsrichtergespann ERCI-Stürmer Brian Lebler für einen imaginären Stockschlag auf die Strafbank, dann legte Brandon Buck die Scheibe in der folgenden Unterzahl alleine vor IEC-Keeper Mathias Lange über das Tor (13.). Die Strafe folgte auf dem Fuß: Wie schon am Freitag wurde die Ingolstädter Ineffizienz postwendend bestraft: Jason Jaspers setzte sich hinter dem Panther-Kasten durch und netzte im Powerplay ein – 1:0 für die Roosters (14.).
Auch im zweiten Drittel lieferten sich beide Teams einen heiß umkämpften Schlagabtausch, bei dem nun der ERCI unterm Strich die überlegene Mannschaft stellte. Lange und sein Gegenüber im Gästetor, Timo Pielmeier, gerieten immer wieder in den Fokus, entschärften allerdings größte Chancen, wie etwa die von Louie Caporusso (30./34.), Brad Ross (36.) und Nick Petersen (39.) auf der Heimseite, sowie John Laliberte (24.), Thomas Pielmeier (33.) und Tomas Kubalik (36.) bei den Panthern. Einzig Brian Lebler fand einen Weg, den Puck ins Tor zu bugsieren. Einen Bandenabpraller nach einem Schuss von Jared Ross staubte er zum verdienten 1:1-Ausgleich ab (27.).
Nun stand die Partie auf Messers Schneide. Beide Mannschaften hätten die passenden Gelegenheiten gehabt, in Führung zu gehen, um dem Gegner einen späten Nackenschlag zu versetzen und so vielleicht schon für die Vorentscheidung zu sorgen. Wieder aber blieben beide Tormänner Sieger und entschärften zum Teil größte Möglichkeiten. So wurde die Verlängerung benötigt, um einen Sieger zu ermitteln.
Weil auch hier trotz zahlreicher Chancen keine Treffer fielen und beide Teams eher damit beschäftigt waren, gegenseitige Nettigkeiten auszutauschen – Kubalik knöpfte sich Iserlohns York und Button vor – ging es ins Penalty-Schießen. Dort trafen Zach Hamill und Petersen für die Hausherren, beim ERCI vergaben Buck und Petr Taticek. Damit bleiben die Panther nach neun Penalty-Versuchen in dieser Saison ohne Treffer. (mit khl)
ERC Ingolstadt: Ti. Pielmeier – Kohl, McNeill; Friesen, Schopper; Köppchen, Wagner – Irmen, Buck, Laliberte; Greilinger, A. Barta, Taticek; Kubalik, McMillan, Lebler; B. Barta, Ross, Th. Pielmeier; Davidek – Tore: 1:0 Jaspers (14./PP), 1:1 Lebler (27.), 2:1 Hamill (Penalty) – Zuschauer: 4967
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