Desolate Panther
Der ERC Ingolstadt zeigt gegen Straubing eine schwache Vorstellung und verliert mit 1:4. Warum Trainer Doug Shedden geschockt vom Auftritt seines Teams ist.
Die Straubing Tigers entwickeln sich immer mehr zum Angstgegner des ERC Ingolstadt. Gestern Abend verloren die Panther mit 1:4 und damit zum siebten Mal hintereinander gegen die Niederbayern.
Doug Shedden schüttelte konsterniert mit dem Kopf, als er auf die Leistung seines Teams angesprochen wurde. „Ich bin geschockt“, sagte der ERC-Trainer. Keine Intensität. Keine Leidenschaft. Schlechte Zweikampfführung. Kaum etwas habe bei seinem Team gepasst. Shedden schimpfte über die Leistung der Importspieler, bezeichnete Petr Taticek obendrein als besten Defensivspieler. Der tschechische Stürmer hatte ab dem zweiten Drittel als Verteidiger agiert, da sich Benedikt Kohl verletzt hatte.
Schwacher Start der Panther
Bereits von Beginn an musste der ERC auf Sean Sullivan (verletzt) und Colton Jobke (gesperrt) verzichten. Während Tyler Kelleher zunächst als siebter Verteidiger aufgeboten wurde, musste sich Ryan Garbutt das Geschehen von der Tribüne aus anschauen. Von dort sah er schwache Panther, die kaum Kombinationen zeigten, sich stattdessen in erfolglose Einzelaktionen verstrickten. Straubing agierte engagierter, zielstrebiger und schneller, ging folgerichtig verdient mit 2:0 in Führung. Erst traf Mike Connolly (11) zum 1:0, dann war Stefan Loibl in Überzahl aus kurzer Distanz erfolgreich (19.). Der ERC war in der Anfangsphase einem Treffer am nächsten gekommen, als Maury Edwards die Oberkante der Latte anvisierte (2.). Die Statistik machte die maue Vorstellung der Panther deutlich: Lediglich drei Torschüsse gaben sie im ersten Abschnitt auf das Gästetor ab.
Wer nach dem ersten Wechsel auf Besserung bei den Panther hoffte, wurde enttäuscht. Straubings Mitchell Heard dürfte überrascht über derart viel Platz gewesen sein. Seelenruhig konnte er in Richtung ERC-Gehäuse spazieren, tanzte Timo Pielmeier aus und vollendete zum 3:0 für Straubing (24.). Marco Pfleger verpasste kurz darauf einen weiteren Gästetreffer nur knapp (25.). Immerhin zeigten die Panther, bei denen Shedden in der Drittelpause die Reihen umgestellt hatte (Kelleher rückte etwa statt Patrick Cannone in die zweite Angriffsreihe), in der Folge eine Reaktion. Erst schoss Edwards in Überzahl zwei Mal vorbei (28.), dann staubte Joachim Ramoser zum 1:3 (31.) ab. Weitere Gelegenheiten vergaben Cannone (36.) und Mike Collins (38.).
ERC Ingolstadt: Zehn vernünftige Minuten sind zu wenig
Doch zehn vernünftige Minuten waren schlicht zu wenig. Denn im Schlussabschnitt fehlten den Panthern erneut Durchsetzungsvermögen, Konsequenz und Genauigkeit, um zu erfolgversprechenden Abschlüssen zu kommen. Man hatte nie das Gefühl, die Begegnung könnte noch eine Wende nehmen. Stattdessen verpasste Antoine Laganière einen vierten Straubinger Treffer, als sein Schuss noch entscheidend geblockt wurde (48.).
Erst in der Schlussphase forderten die Panther Tigers-Goalie Sebastian Vogl heraus. Doch Cannone (54) und Thomas Greilinger (56.) vergaben. Als Pielmeier sein Tor geräumt hatte, stellte Sven Ziegler den 4:1-Endstand für Straubing her (59.). „Wir müssen als Team besser zusammenspielen und unsere Qualität aufs Eis bringen“, haderte Tim Wohlgemuth. Dessen Reihe mit Ramoser und Laurin Braun war das einzig Positive, das Shedden an diesem so enttäuschenden Abend sah.
ERC Ingolstadt Pielmeier – Edwards, Koistinen; Wagner, Friesen; Kohl, Schütz; Kelleher – Collins, Olson, D´Amigo; Cannone, Olver, Mashinter; Greilinger, Taticek, Ramoser; Elsner, Wohlgemuth, Braun – Tore 0:1 Connolly (11.), 0:2 Loibl (19./PP), 0:3 Heard (24.), 1:3 Ramoser (31.), 1:4 Ziegler (59.) – Zuschauer 3503
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