Die Mischung macht’s
Torschützen aus der zweiten Reihe, große Disziplin und ein sicherer Torhüter führen den ERC Ingolstadt zu 5:2-Heimsieg im Derby gegen die Straubing Tigers. Pre-Play-offs in Sicht
Disziplin, ein sicherer Rückhalt zwischen den Pfosten und Tore von Spielern aus der zweiten Reihe ergeben einen Mix, der Eishockey-Teams in den Play-offs Erfolg bescheren kann. All das sahen 3075 Zuschauer gestern Abend vom ERC Ingolstadt beim 5:2-Heimerfolg im Derby gegen die Straubing Tigers.
„Ich habe nichts dagegen, wenn das so bleibt. Vor allem da wir ab jetzt ja nur noch gegen sogenannte starke Mannschaften spielen“, sagte Björn Barta, der gestern eine lange Durststrecke beendete. Erst in seinem 43. Einsatz der laufenden Saison gelang ihm das erste Saisontor. So lange, wie noch nie in der Karriere des 33-Jährigen. „Soll nicht noch einmal vorkommen“, versicherte er mit einem Lachen.
Neben Barta zum zwischenzeitlichen 3:1 (34.) sorgten auch Patrick Köppchen (2:1/30.) und der fast schon bedauernswert vom Abschlusspech verfolgte Christoph Gawlik (4:1/40.) für ein paar Raritäten: ihren vierten beziehungsweise dritten Saisontreffer. Einer, der sich ebenfalls hätte einreihen müssen, war Greg Classen. Der Allrounder musste nach den Ausfällen von Jakub Ficenec und Benedikt Schopper wieder als Verteidiger aushelfen und sah an der Seite von Patrick Köppchen viel Eiszeit. „Es dauerte ein bisschen, bis ich mich eingewöhnt hatte“, sagte Classen. Doch er zeigte eine gute Leistung und war paradoxerweise mehrfach in Mittelstürmerposition vor dem gegnerischen Tor auffällig geworden. „Einen hätte ich schon machen müssen. Oder drei“, gab er lachend zu.
Die Stimmung war demnach prächtig beim ERC, der sich im Spiel vom Rückstand durch Torjäger Blaine Down (6.) nicht beirren ließ. Nur kurz darauf stand Travis Turnbull goldrichtig, als Tigers-Torhüter Jason Bacashihua einen Derek-Dinger-Schuss zur Seite abwehren wollte. Der Puck prallte aber an den Körper von Turnbull und von da ins Tor (7.).
Entscheidend war jedoch das Mitteldrittel, in dem Ingolstadt große Disziplin an den Tag legte, während die Tigers bissiger in die Zweikämpfe gingen – und bestraft wurden. „Wir wussten, dass sie die meisten Strafen der Liga bekommen. Das wollten wir nutzen und es hat geklappt“, erzählte Classen. Fünf kleine Strafen am Stück kassierte Straubing im Mittelabschnitt, Ingolstadt keine einzige. Aus der nummerischen Überlegenheit entwickelte sich Dauerdruck und daraus folgten auch Tore. „Es war gut, dass wir endlich mal im zweiten Drittel den Sack zugemacht haben“, brachte es Barta auf den Punkt.
Dass am Sieg des ERC nichts mehr zu rütteln war, lag einmal mehr auch am sicheren Schlussmann Timo Pielmeier. In den völlig ausgeglichenen Dritteln eins und drei hielt der 24-Jährige sein Team im Spiel und bewies damit ebenfalls Play-off-Form.
Die Endrunde ist freilich noch nicht erreicht, doch ein nächster Schritt dahin ist getan. Und der Mix scheint ja bereits zu stimmen.
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