Eisenhuts großer Abend
Der zweite Torhüter des ERC Ingolstadt kommt nicht oft zum Einsatz. Gestern darf er beim 1:0-Sieg der Panther bei den Adler Mannheim ran und bleibt erstmals in seiner DEL-Karriere ohne Gegentreffer.
Marco Eisenhut kann seine DEL-Einsätze beinahe an zwei Händen abzählen. Allzu oft darf der zweite Torhüter des ERC Ingolstadt nicht spielen. In der Partie bei den Adlern Mannheim kam der 22-Jährige, der seine dritte Saison für die Panther bestreitet, erst zu seinem zwölften Einsatz in der deutschen Eishockey-Liga überhaupt. Gerade 107 Minuten Spielzeit verteilt auf drei Spiele waren es in der laufenden Saison. Das vierte wird dem Goalie in Erinnerung bleiben. Eisenhut hielt glänzend, feierte seinen ersten Shutout in der DEL und führte sein Team zu einem verdienten 1:0-Sieg.
„Ich spiele ja nicht so oft“, sagte ein zufriedener Eisenhut nach dem Spiel. „Das ist immer wieder ein Highlight und ich bin vor dem Spiel schon etwas nervös.“ Eine Wunschvorstellung sei es, „der Mannschaft zu helfen und alles zu halten.“ Das war ihm zuvor eindrucksvoll gelungen. Da auch Bescheidenheit zu Eisenhuts Eigenschaften zählt, gab er das Lob an die Mannschaft weiter. „Wir haben insgesamt einen super Job in der Defensive gemacht.“ Der ERC verteidigte 60 Minuten kompakt und konzentriert, hielt die Adler geschickt vom eigenen Tor fern und fuhr den ein oder anderen Konter. Einen davon nutzte Thomas Oppenheimer zum goldenen Tor. Und wenn hinten doch einmal ein Puck durch das Panther-Bollwerk flutschte, war eben der sicher agierende Eisenhut zur Stelle.
Sowohl gegen Christoph Ullmann (4.), Chad Kolarik (9.) als auch Andrew Joudrey (13.) hielt der Panther-Goalie im ersten Drittel sicher. Gefährlicher agierte der ERC. Kurios wurde es in der 17. Minute, als den Panthern das Pech doppelt am Schläger klebte. Erst rauschte ein Schlagschuss von Patrick Köppchen an den Außenposten, dann landete der Nachschuss von Petr Taticek am Innenpfosten. Der ERC haderte nicht lange und ging mit dem nächsten Angriff in Führung. Brandon Buck fuhr aus der eigenen Hälfte mit hoher Geschwindigkeit Richtung Adler-Gehäuse. Seinen Rückhandpass fälschte Thomas Oppenheimer zur Gästeführung ab (19.).
Im Mittelabschnitt hatte der ERC Chancen auf einen weiteren Treffer. Denis Endras im Mannheimer Tor parierte zwei Schüsse von Benedikt Schopper (26., 31.) und war auch bei einer Doppelchance von Jean-Francois Jacques zur Stelle. Erst parierte Endras, dann flog der Puck über das Tor (29.). Auch Mannheim hätte treffen können. Versuche von Sinan Akdag (23.) und Nicolai Goc (34.) gingen knapp vorbei. Dazwischen verhinderte Eisenhut mit einer Parade nach einem Schuss von Carlo Colaiacovo den Ausgleich (25.). Auch gegen Mirko Höfflin war der ERC-Goalie auf dem Posten (40.). Die größte Gelegenheit hatte sich den Mannheimern kurz zuvor geboten, als Garrett Festerling frei vor Eisenhut verzog (37.).
Auch im Schlussabschnitt fanden die Mannheimer kein Rezept, die ERC-Defensive zu knacken. Die beste Gelegenheit vereitelte Eisenhut, als er mit der Fanghand einen Schlagschuss von David Wolf abwehrte (54.). Für die Ingolstädter hätten Patrick McNeill (46.) und Petr Po hl (56.) erhöhen können. Da sie es nicht taten, blieb es spannend bis zum Schluss. Auch gegen sechs Mannheimer ließ der ERC nichts zu. Der Pfosten verhinderte nach einem Schuss von David Elsner aufs verlassende Gehäuse einen zweiten Panther-Treffer. Letztlich durften Eisenhut und seine Mitspieler dennoch die Hände zum Jubeln in die Luft reißen.
Wenn am Sonntag (14 Uhr) die Iserlohn Roosters zu Gast sind, dürfte Marco Eisenhut wieder seinen gewohnten Platz auf der ERC-Bank einnehmen. Das Spiel in Mannheim aber wird er so schnell nicht vergessen.
ERC Ingolstadt Eisenhut – McNeill, Kohl; Salcido, Friesen; Schopper, Köppchen; Wagner – Laliberte, Buck, Oppenheimer; Greilinger, Taticek, Pohl; Irmen, Boyce, Buchwieser; Jacques, Th. Pielmeier, Elsner – Zuschauer 9443 – Tor 0:1 Oppenheimer (19.)
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