Elf Sekunden fehlen zur Sensation
Ein später Gegentreffer verhindert das Weiterkommen in der CHL gegen die Frölunda Indians. 1:4-Pleite nach Verlängerung
Der ERC Ingolstadt hat die große Sensation verpasst – um elf Sekunden! So viel fehlten den Panthern, um die Frölunda Indians dank besserem Torverhältnis aus der Champions Hockey League zu kegeln. Zum Leidwesen des ERCI, der ohne den angeschlagenen Patrick Köppchen antrat (Rücken), erzwangen die Hausherren mit einem späten Treffer allerdings die Verlängerung und erzielten in dieser das 4:1-Siegtor (1:0, 0:1, 2:0, 1:0).
Der Favorit aus Schweden, der nach der 2:4-Niederlage in Ingolstadt eigens einen Mentalcoach hatte einfliegen lassen, kam zu Beginn wie erwartet mit ordentlich viel Dampf aus der Kabine. In einem temporeichen ersten Abschnitt hatten Jacob Larsson und Oscar Fantenberg (beide 5.) die ersten Möglichkeiten gegen konzentrierte Ingolstädter. Diese begingen, anders als noch im Hinspiel, nicht den Fehler, ihren weitaus talentierteren Gegner in den ersten Minuten mit allzu viel Respekt und Passivität entgegenzutreten, sondern setzten Frölunda früh unter Druck und befreiten sich aus der anfänglichen Druckphase der Gastgeber. So kamen Stephan Kronthaler (4.) und David Elsner (7.) zu guten Chancen.
Nach beidseitigen Überzahlspielen, die weder Spencer Abbott (9.) aufseiten der Schweden noch Irmen für die Panther (13.) verwerten konnten, übernahm Frölunda die Initiative. Der ERCI hatte zuvor einen hohen Aufwand betrieben, der nun seinen Tribut forderte: Ingolstadt igelte sich vor dem eigenen Kasten ein, überließ den Indians das Spiel und zwang sie zu Distanzschüssen – meist über den gefährlichen Henrik Tömmernes. Als Portus Widerström kurz vor der Pause allerdings zentral zu viel Platz gelassen wurde, klingelte es zum ersten mal hinter Timo Pielmeier (20.).
Deutlich frischer agierte der ERCI dann im zweiten Abschnitt und hätte in Person von Irmen sogar früh den Ausgleich erzielen können. Der US-Amerikaner vernaschte Johansson im Tor, traf allerdings nur den Pfosten (21.). Kurz darauf kam Jared Ross zu einer Riesenmöglichkeit (22.). Göteborg indes blieb stets gefährlich, kam allerdings nur zu sehr wenigen zwingenden Chancen, weil die Schanzer sich aufopferungsvoll in viele Schüsse warfen.
Kam das Hartgummi dann doch mal in Richtung Pielmeier, war dieser zuverlässig zur Stelle – so zum Beispiel gegen Joel Lundqvist (28.) und Ryan Lash (30.). Während die Schweden vergeblich nach Mitteln suchten, das Panther-Bollwerk zu durchbrechen, belohnten sich die Gäste schließlich für ihr Engagement: Nachdem Martin Davidek bei einem Konter zunächst noch an Johansson scheiterte (27.), war es in der 34. Minute Alex Barta, der in Überzahl zur Stelle war und die Scheibe am schwedischen Tormann zum 1:1 vorbei bugsierte.
Die Schweden, die einen Zwei-Tore-Vorsprung für eine Verlängerung brauchten, kamen nun mit wütenden Angriffen, und hatten gegen aufopferungsvolle Schanzer schließlich das Glück des Tüchtigen. Nachdem Pielmeier außer bei einem verdeckten Schuss von Julius Hudacek (42.) sowohl gegen Tömmernes (45.), Mats Rosseli-Olsen (51.) als auch gegen Ryan Lash (57.) famos hielt, war er nur elf Sekunden vor Ende gegen einen Hammer von Lukas Bengtsson machtlos – Frölunda agierte zu dieser Zeit ohne Torhüter! In der entscheidenden Verlängerung düpierte dann Lash die gesamte ERCI-Defensive, sorgte für das bittere Ausscheiden der Panther und wendete im letzten Moment eine gewaltige Sensation ab (67.).
ERC Ingolstadt: Ti. Pielmeier – McNeill, Kohl; Schopper, Friesen; Wagner, Kronthaler – Lebler, Laliberte, Taticek; Irmen, Ross, Elsner; Greilinger, Kubalik, A. Barta; Schmidpeter, B. Barta, Th. Pielmeier; Davidek – Tore: 1:0 Widerström (20.), 1:1 A. Barta (34./PP), 2:1 Hudacek (42.), 3:1 Bengtsson (60.), 4:1 Lash (67.).
Die Diskussion ist geschlossen.