Erlösung kurz vor Schluss
Thomas Greilinger trifft vier Sekunden vor Ende der Verlängerung zum 2:1-Sieg gegen Schwenningen. Warum der ERC Ingolstadt in einer überlegen geführten Partie nach regulärer Spielzeit nicht über ein Remis hinauskommt.
Der ERC Ingolstadt hat wieder in die Erfolgsspur gefunden. Die Panther gewannen zu Hause gegen die Schwenninger Wild Wings mit 2:1 nach Verlängerung. 40 Minuten lang dominierten sie das Spiel, verpassten es aber, frühzeitig für die Entscheidung zu sorgen.
Nach der Niederlage beim Tabellenletzten Straubing am Freitag standen die Panther unter Zugzwang. Im engen Rennen um die Play-offs musste wieder ein Sieg her. Mit den Wild Wings gastierte der Lieblingsgegner der Ingolstädter in der Saturn Arena. Zehn von elf Heimspielen in der DEL entschieden die Schanzer für sich. Nur das allererste Duell, damals noch im Stadion an der Jahnstraße, ging nach Verlängerung an die Schwenninger.
Und die Hausherren machten von Anfang an deutlich, dass sich an dieser äußerst positiven Bilanz nichts ändern soll. Tim Stapleton testete Gäste-Goalie Dustin Strahlmeier bereits nach 55 Sekunden zum ersten mal. Wenig später war der 35-Jährige dann maßgeblich am Führungstreffer beteiligt. Hinter dem Schwenninger Gehäuse eroberte er die Scheibe und bediente Kael Mouillierat. Der Kanadier hob den Puck aus kurzer Distanz unter die Latte (4.). Die Schwarzwälder hatten dem Druck der Ingolstädter nur wenig entgegenzusetzen. Strahlmeier vereitelte in einem Panther-Powerplay gleich mehrere Großchancen. Gegen Stapleton, Darin Olver und Brett Olson war der Schlussmann auf dem Posten. Erst mit einer Strafe gegen Jacob Berglund ließ der Dauerdruck des ERC etwas nach. Kurz nachdem der Schwede wieder aufs Eis kam, schickte er Greg Mauldin mit einem langen Pass auf die Reise. Der US-Amerikaner lief alleine auf Strahlmeier zu, verzog aber knapp (16.).
Die Wild Wings hingegen demonstrierten eindrucksvoll, warum sie den schwächsten Angriff der Liga stellen. Daran änderte sich auch im Mittelabschnitt nichts. Ganz im Gegenteil. Die Panther agierten nun noch druckvoller als in den ersten 20 Minuten. Allerdings waren die Oberbayern teilweise zu verschnörkelt und gingen enorm verschwenderisch mit ihren Chancen um. Zunächst bot sich John Laliberte die große Möglichkeit zum 2:0. Der Kapitän hätte nur noch einschießen müssen, setzte den Puck aber an die Oberkante der Latte (24.). In der 34. Minute wähnten die Panther den Puck dann (endlich) im Tor. Nach einem Schuss von David Elsner aus spitzem Winkel entschied das Schiedsrichtergespann zunächst auf Tor, nahm seine Entscheidung aber nach Ansicht des Videobeweises zurück. Im letzten Moment hatte Strahlmeier den Puck noch von der Linie gekratzt. Weil Laliberte Sekunden später nur den Pfosten traf, ging es mit der knappen Führung in die Kabine.
Angestachelt vom für sie schmeichelhaften Zwischenstand, kamen die Wild Wings deutlich mutiger aus der Pause. Die gut 50 mitgereisten Gäste-Fans jubelten bereits über den vermeintlichen Ausgleich – allerdings zu früh. Damien Fleury hatte die Scheibe mit dem Schlittschuh über die Linie gekickt (43.). Was sich das ganze Schlussdrittel über angedeutet hatte, wurde 2.17 Minuten vor dem Ende Realität. In einem Powerplay versenkte Damien Fleury den Puck per Direktabnahme im Winkel und bestrafte die Panther so für ihre schwache Chancenverwertung.
In einer ereignislosen Verlängerung deutete bereits alles auf das Penaltyschießen hin, bis die Wild Wings Greilinger aus den Augen verloren. Der Torjäger wurde prompt von Stapleton bedient und lief alleine auf Strahlmeier zu. Überlegt schob er dem Keeper den Puck vier Sekunden vor dem Ende zum umjubelten Sieg ins Tor.
„Wir haben die ersten beiden Drittel gut gespielt. Wenn es da 5:0 für uns steht, wäre das auch gerecht gewesen“, meinte der Schütze des goldenen Tores und Stapleton ergänzte: „Wir hätten heute drei Punkte holen müssen.“
ERC Ingolstadt Pielmeier – Pelech, Sullivan; Friesen, Koistinen; Wagner, Schopper – Collins, Olson, Laliberte; Stapleton, Olver, Mouillierat; Mauldin, Berglund, Braun; Greilinger, Taticek, Elsner; Ramoser – Tore 1:0 Mouillierat (4.), 1:1 Fleury (57.), 2:1 Greilinger (65.) – Zuschauer 3544.
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