Faustdicke Überraschung
Panther besiegen am Donnerstagabend in der Champions-Hockey-League den schwedischen Meister Växjö Lakers mit 5:3 und qualifizieren sich für die K.o.-Runde
Der ERC Ingolstadt hat gestern Abend in der Champions-Hockey-League (CHL) für eine faustdicke Überraschung gesorgt und den amtierenden schwedischen Meister Växjö Lakers mit 5:3 (0:0, 3:2, 2:1) besiegt. Als verdienten Lohn haben sich die Panther damit bereits vorzeitig für die K.o.-Runde (32 Mannschaften) qualifiziert. Das letzte Vorrundenmatch steht bereits am Samstag (20 Uhr) beim Braehead Clan in Schottland auf dem Plan. Sollten die Schanzer auch dieses gewinnen, stünden sie sogar als Gruppensieger fest, da sie im direkten Vergleich mit Växjö mehr Treffer bei ihrem Sieg erzielten (eben fünf) als die Schweden bei ihrem Hinspiel-Erfolg (4:2). Beide Teams haben bekanntlich ihre Heimpartien mit einem Zwei-Tore-Vorsprung gewonnen.
Wie stecken die Oberbayern den verletzungsbedingten Ausfall ihres Top-Centers und Torjägers Brandon Buck (Knieverletzung) weg? Dies war eine der spannendsten Fragen vor dem erneuten Aufeinandertreffen mit dem Spitzenteam aus Schweden. Seinen Platz in der Sturmreihe mit Petr Taticek und John Laliberte nahm – wie angekündigt – Youngster David Elsner ein. Und dieser freute sich „riesig“ über das Vertrauen sowie die Chance von Cheftrainer Manny Viveiros. „Für mich persönlich ist es natürlich eine tolle Sache, mit diesen beiden erfahrenen Jungs zusammenspielen zu dürfen. Ich werde jedenfalls alles machen, was die beiden von mir auf dem Eis verlangen“, schwärmte der 23-Jährige bereits vor der Partie.
An dieser Umstellung allein lag es freilich nicht, dass den Oberbayern über weite Strecken des ersten Durchgangs oftmals nur die Rolle des mitfahrenden Zuschauers blieb. Zwar erwischten die Panther einen wahren Blitzstart, als Jared Ross nach einer feinen Einzelleistung nur die Querlatte des Lakers-Kastens traf. Doch je länger dieser Abschnitt dauerte, um so größer wurde die Überlegenheit der technisch versierten und läuferisch herausragenden Gäste. Die logische Konsequenz: Den Zuschauern bot sich ein äußerst temporeiches Match mit zahlreichen Tormöglichkeiten – vor allem für die Skandinavier! Dass der ERCI bis zur ersten Drittelsirene ohne Gegentreffer blieb, hatte er insbesondere Timo Pielmeier zu verdanken. Der Ingolstädter Schlussmann machte einen „Hochkaräter“ nach dem anderen zunichte! Es schien nur eine Frage der Zeit, bis der Favorit aus Schweden endlich jubeln konnte. In der 26. Minute war es dann soweit: Bei einer angezeigten Strafe gegen die Hausherren traf Patrik Lundh zum 0:1!
Ein Treffer, der so etwas wie die Initialzündung in dieser Begegnung war. Allerdings nicht nur für Växjö, sondern auch für den ERC Ingolstadt. Tomas Kubaliks zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleichstreffer in Überzahl (33.) konnten die Lakers durch Cory Murphy bei „Fünf gegen Drei“ zwar wieder egalisieren (35.). Aber im weiteren Verlauf des zweiten Drittels hatte das Viveiros-Team die besseren Antworten parat. Erst stellte Ross mit einer tollen Einzelaktion auf 2:2 (35.), ehe schließlich John Laliberte – ebenfalls im Powerplay – mit seinem Schlagschuss unter die Querlatte die Gastgeber erstmals in Führung brachte (38.) und damit den bisherigen Spielverlauf zumindest etwas auf den Kopf stellte.
Im Schlussabschnitt verdienten sich die Panther dann allerdings diesen Erfolg redlich. Nachdem die Schweden für ihre Undiszipliniertheiten immer wieder auf der Strafbank Platz nehmen mussten, schlug der ERCI daraus erneut Kapital. Thomas Greilinger traf in Überzahl zum 4:2 (52.). Auch wenn Liam Reddox die Truppe aus dem Norden Europas mit seinem 3:4-Anschlusstreffer nochmals hoffen ließ – die Wende blieb aus. Zumal abermals Ross mit seinem zweiten Tor acht Sekunden vor Schluss den 5:3-Endstand markierte.
ERC Ingolstadt: Ti. Pielmeier – Schopper, Friesen; McNeill, Kohl; Wagner, Köppchen; Kronthaler – Laliberte, Taticek, Elsner; Lebler, Ross, Irmen; Greilinger, A. Barta, Kubalik; Schmidpeter, B. Barta, Th. Pielmeier. – Tore: 0:1 Lundh (26.), 1:1 Kubalik (33./PP), 1:2 Murphy (35./PP2), 2:2 Ross (35./4-4), 3:2 Laliberte (38./PP), 4:2 Greilinger (52./PP), 4:3 Reddox (56.), 5:3 Ross (60./4-5). – Zuschauer: 2092.
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