Hohe Fehlerquote, keine Punkte
Im DEL-Auftaktspiel gegen die Straubing Tigers geht Ingolstadt nach zehn Minuten mit 2:0 in Führung. Warum die Panther am Ende dennoch mit 2:4 verlieren
Der ERC Ingolstadt hat gestern Abend einen klassischen Fehlstart in die DEL-Saison 2017/2018 hingelegt. Trotz einer 2:0-Führung mussten sich die Panther den Straubing Tigers am Ende mit 2:4 (2:0, 0:1, 0:3) geschlagen geben. Am Sonntag (14 Uhr) geht es für den ERCI beim Meister RedBull München weiter.
Das erste Geheimnis in dieser Spielzeit wurde bereits rund 45 Minuten vor dem Eröffnungsbully gelüftet! Nachdem Panther-Headcoach Tommy Samuelsson nach der Donnerstags-Trainingseinheit noch nicht verraten wollte, welcher seiner beiden Goalies gegen Straubing zwischen den Pfosten stehen würde, brachte der offizielle Spielberichtsbogen die Auflösung: Timo Pielmeier! Der Ingolstädter Meister-Torhüter aus dem Jahr 2014 hatte zwar in den ersten fünf Minuten durchaus einiges zu tun und kam dementsprechend schnell auf Betriebstemperatur. Da die meisten Tigers-Schüsse jedoch aus ungefährlichen Positionen abgefeuert wurden, musste „Pille“ sein ganzes Können (noch) nicht wirklich zeigen.
Apropos Können: Dass ERCI-Angreifer Thomas Greilinger trotz seiner mittlerweile 36 Jahren vor allem aufgrund seiner genialen Schusstechnik immer noch zu den Besten seiner Zunft in der DEL zählt, unterstrich er in der fünften Minute auf eindrucksvolle Art und Weise. Nachdem sich Greilinger einen Fehlpass der Straubinger in der neutralen Zone geschnappt hatte, marschierte er in Richtung gegnerisches Gehäuse und ließ mit einem platzierten halbhohen Schuss Tigers-Schlussmann Sebastian Vogl keine Chance – 1:0!
Ein Treffer, der den Panthern sichtlich Selbstvertrauen gab. Von Minute zu Minute wurde die Ingolstädter Dominanz größer – und zahlte sich auch dementsprechend aus. Hatten es Fabio Wagner (7.), Brandon Buck (8./Innenpfosten) und Petr Taticek (9.) zunächst noch verpasst, die Führung weiter auszubauen, klappte es schließlich im ersten Überzahlspiel an diesem Abend. Bei einem Schlenzer von Patrick McNeill hatten dessen Teamkollegen Vogl klug die Sicht verstellt und somit das 2:0 durch den kanadischen Verteidiger ermöglicht (10.).
Ein Zwei-Tore-Vorsprung, den sich die Oberbayern bis zur ersten Drittelpause definitiv verdient hatten – auch wenn zu diesem Zeitpunkt die durchaus vorhandenen Schwächen in der Rückwärtsbewegung durchaus offensichtlich waren. Immer dann, wenn die Straubinger schnell von Verteidigung auf Angriff umschalteten, bekamen die Einheimischen Probleme. Auch in der eigenen Zone agierten die Samuelsson-Schützlinge mitunter zu nachlässig. So auch in der 25. Minute, als Mike Hedden einem Madaisky-Schuss freistehend vor Pielmeier die entscheidende Richtungsänderung gab und seine Mannschaft somit auf 1:2 heranbrachte.
Wie fragil das neue Panther-Gebilde derzeit noch ist, zeigte sich dann im weiteren Verlauf. Die Niederbayern waren dem Ausgleich nun deutlich näher als der ERCI seinem dritten Treffer. Dass die Ingolstädter dennoch mit einem knappen Vorsprung in die zweite Pause gingen, hatten sie in erster Linie Pielmeier zu verdanken. Der deutsche Nationaltorhüter reagierte nach jeweils bösen Schnitzern von John Laliberte und Dustin Friesen sowohl bei Alleingängen von Mike Connolly (26.) und Mike Hedden (29.) als auch gegen Kyle MacKinnon (29.) und Stefan Loibl (32.) großartig. Seine Vorderleute taten sich hingegen schwer, überhaupt zu Chancen zu kommen. Lediglich Mauldin konnte in dieser Phase Vogl zumindest ansatzweise gefährden.
Da die Fehlerquote der Schanzer auch im Schlussabschnitt nicht ab-, sondern vielmehr weiter zunahm, standen diese am Ende mit gänzlich leeren Händen da – und das nicht einmal unverdient. Erst stellte erneut Hedden auf 2:2 (46.), ehe Levko Koper (52./McNeill unterlief ein böser Fehlpass) und Stefan Loibl (59./Sullivan vertändelte die Scheibe) weitere Ingolstädter Schnitzer zur Entscheidung nutzten.
„Wir haben uns insgesamt zu viele Scheibenverluste erlaubt. Straubing hat das clever ausgenutzt und auf seine Chancen gewartet. Am Sonntag in München müssen wir uns sicherlich steigern“, resümierte Thomas Greilinger.
ERC Ingolstadt: Pielmeier – Wagner, Friesen; McNeill, Kohl; Sullivan, Pelech; Schopper – Collins, Olson, Braun; Berglund, Buck, Mauldin; Mouillierat, Olver, Laliberte; Elsner, Taticek, Greilinger. – Tore: 1:0 Greilinger (5.), 2:0 McNeill (10./PP), 2:1 Hedden (25.), 2:2 Hedden (46.), 2:3 Koper (52.), 2:4 Loibl (59./EN). – Zuschauer: 4214.
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