Keine Furcht vor den Angstgegnern
Benedikt Kohl tritt heute mit dem ERC Ingolstadt bei den Eisbären Berlin an, gegen die alle drei Saisonduelle verloren gingen. Miserabel ist die Heimbilanz gegen Wolfsburg.
Benedikt Kohl schaut etwas überrascht, als er von der Bilanz des ERC Ingolstadt gegen die Grizzlys Wolfsburg hört. Die vergangenen sieben Heimspiele haben die Panther gegen die Niedersachsen verloren. Sechs nach regulärer Spielzeit, eines im Penaltyschießen.
„Die Serie ist mir egal“, sagt Kohl, „es darf keine Rolle spielen, ob man siebenmal am Stück gegen den gleichen Gegner verloren hat.“ Kohl überlegt kurz und fügt schmunzelnd hinzu: „Dann habe ich das ja selber miterlebt und einige Mal in Ingolstadt gewonnen.“ In der Tat: Kohl spielte von 2011 bis 2014 für Wolfsburg, wechselte dann nach Ingolstadt. Er kennt den Gegner. „Keiner spielt gerne gegen Wolfsburg. Forechecking und hohes Tempo gehören zu ihrer Philosophie.“
Am Sonntag (16.30 Uhr) kann der ERC die Bilanz aufpolieren. Der letzte Heimsieg datiert übrigens vom 16. Dezember 2011 (4:0). Während die Panther in den vergangenen Jahren immerhin in Wolfsburg den ein oder anderen Zähler mitnahmen, setzte es heuer in Wolfsburg zwei Niederlagen, was einen direkten Vergleich von 0:3 bedeutet. Man kann die Grizzlys getrost als Angstgegner der Panther bezeichnen.
Bevor am Sonntag Wolfsburg in der Saturn-Arena zu Gast ist, spielt der ERC heute Abend (19.30 Uhr, live im Internet bei laola1.tv) bei den Eisbären Berlin. Auch gegen den Tabellenführer sahen die Panther in der laufenden Saison nicht gut aus. Drei Spiele, drei Niederlagen. Der nächste Angstgegner also. Kohl nimmt es gelassen. „Klar denkt man daran“, aber es bleibe einem ja „nichts anderes übrig“, als zu spielen. Der jüngste Vergleich mit den Eisbären liegt gerade einmal zwei Wochen zurück. 1:4 hieß es am Ende aus Panther-Sicht. „Es stand lange 1:1 und wir haben es versäumt, ein zweites Tor zu schießen“, sagt Kohl. Ähnlich waren auch die ersten beiden Aufeinandertreffen der Spielzeit gelaufen. Beide Partien verloren die Panther mit 1:2. „Die Berliner spielen eine sehr konstante Saison“, sagt Kohl. Darum stehen die Eisbären ganz oben und der ERC nicht. Einen weiteren Rückschlag gab es am vergangenen Sonntag, als man in Schwenningen mit 3:4 unterlag. „Brutal geärgert“ habe das Team die Niederlage, sagt Kohl. Wie auch die zu Hause gegen Augsburg oder die vielen am Anfang der Saison. Konstant inkonstant in ihren Leistungen sind die Panther nach den Siegen der Kölner Haie und Straubing Tigers am Dienstag wieder auf den elften Platz der DEL abgerutscht. „Es ist nicht wichtig“, sagt Kohl, auf welchem Rang man derzeit stehe. Wichtig sei vielmehr, „dass wir am Ende über dem Strich stehen, ob als Sechster oder Zehnter.“ Dafür muss der ERC Ingolstadt Spiele gewinnen. Zuletzt schwächelte das Team vor allem in Überzahlsituationen. „Das Power-Play ist ein Problem“, sagt Kohl. Diese Tore hätten zuletzt gefehlt. „Das muss passen, wenn man Erfolg haben will.“ Vier Spiele stehen in der DEL vor der Länderspielpause noch an. Kohl wurde nicht für die Nationalmannschaft nominiert (vom ERC ist nur Timo Pielmeier dabei). „Ein paar Tage Pause werden uns guttun“, sagt Kohl. „Wir sollten aber noch einige Partien gewinnen, um mit einem Lächeln in die Pause gehen zu können.“
Personal: Der ERC Ingolstadt ist gestern Mittag nach Berlin gefahren. Nicht mit im Bus saßen Stephan Kronthaler und David Elsner, die für den ESV Kaufbeuren auflaufen sollen. Auch Marc Schmidpeter und Simon Schütz spielen weiter für den Kooperationspartner. Unterdessen nahm Trainer Kurt Kleinendorst alle Kontingentspieler mit nach Berlin. Wer diesmal auf der Tribüne sitzt – zuletzt erwischte es dreimal Brian Salcido – war noch nicht entschieden.
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