Panther brechen erneut ein
Schanzer führen in Iserlohn bereits mit 3:0, müssen sich dann aber mit 3:4 nach Penaltyschießen geschlagen geben
Am Ende waren es 73 Sekunden, die den ERC Ingolstadt vom erhofften Befreiungsschlag trennten. 73 Sekunden, die fehlten, um aus der berüchtigten Eissporthalle am Seilersee drei Punkte zu entführen. Doch es war schlussendlich dasselbe Lied für Manny Viveiros und seine Schützlinge: Die Stadionuhr bleibt der größte Gegner und anstatt nach dem verpatzten Saisonstart einen Sieg, der so wichtig für das Selbstvertrauen des Vizemeisters gewesen wäre, einzufahren, kassierten die Schanzer nach zwischenzeitlicher 3:0-Führung mit 3:4 nach Penaltyschießen (0:0, 1:3, 2:0, 0:0) die dritte Niederlage infolge.
Besagte 73 Sekunden vor Ende der Partie nämlich besorgte Chris Connolly den späten 3:3-Ausgleich für seine Roosters, ehe Jason Jaspers nach torloser Verlängerung im Penaltyschießen den einzigen und entscheidenden Treffer erzielte. Die Panther offenbarten dabei während ihres Gastspiels beim letztjährigen Viertelfinalgegner eine altbekannte Schwäche: Sie waren nicht in der Lage, ihr Konzept über 60 Minuten durchzuziehen, bekamen mit laufender Spielzeit keinen Zugriff auf die Partie und traten letzten Endes nicht ganz unverdient mit nur einem Zähler die Heimreise an die Donau an.
Das sah zunächst noch anders aus: Die obligatorische Anfangsoffensive der Roosters vor eigenem Publikum mit zwingenden Chancen von Nick Petersen (5.) und Ryan Button (6.) überstand der ERCI schadlos und konnte seinerseits sogar im zuletzt stark verbesserungswürdigen Unterzahl erste Akzente setzen: Doch scheiterten Björn Barta (11.) und zweimal Danny Irmen (17.) in numerischer Unterlegenheit und auch Tomas Kubalik kurz vor Drittelende (18.) am Iserlohner Schlussmann Chet Pickard.
Premiere dann im zweiten Spielabschnitt: Zum ersten Mal in dieser Saison waren die Panther die erste Mannschaft, die sich in die Torschützenliste eintragen durfte. Kurz nach Wiederbeginn legte John Laliberte quer auf Irmen, der keine Mühe hatte, zum 1:0 aus ERCI-Sicht einzuschieben (22.). Eine temporeiche Partie entwickelte sich, doch Tore sollten zunächst keine mehr fallen. So scheiterten Petersen (23./29.), Bobby Raymond (28.) und Dylan Wruck (25./30.) allesamt am reaktionsstarken Panther-Goalie Timo Pielmeier und David Elsner am Iserlohner Torpfosten (26.).
Besser machte es einer, der am vergangenen Sonntag noch ausgemustert auf der Tribüne Platz nehmen musste: Tomas Kubalik. Mit einem Doppelschlag in Überzahl brachte der formschwache Tscheche sein Team mit 3:0 in Front. Erst zog er nach dem Anspiel blitzschnell zum Leidwesen des verdutzten Pickard ab (31.), dann nutzte er ein formidables Zuspiel von Thomas Greilinger (35.). Die Roosters zeigten sich infolge sichtlich angefressen und kamen in Person von Jaspers noch vor der Drittelsirene zum 1:3-Anschlusstreffer (38.), der ihnen wohl das viel zitierte Momentum einbrachte.
Anders ist nicht zu erklären, warum sich der ERCI im Schlussdrittel teilweise an die Wand spielen ließ. Die logische Konsequenz: Erneut konnte Jaspers den nicht glücklich wirkenden Pielmeier zum 2:3 für die Sauerländer (45.) bezwingen, bevor bereits erwähnte 73 Sekunden vor Ende Connolly die fehlende Ingolstädter Konstanz bestrafte.
„Insgesamt war es ein gutes Spiel beider Mannschaften. Iserlohn hat gut gespielt und die Kleinigkeiten richtig gemacht. Für uns gilt es jetzt, nach vorne zu schauen und am Sonntag zu gewinnen“, meinte ERC-Trainer Manny Viveiros. Dann tritt der ERCI zu Hause gegen die Krefeld Pinguine an (16.30 Uhr).
ERC Ingolstadt: Ti. Pielmeier – Köppchen, Schopper; Kohl, McNeill; Friesen, Wagner; Kronthaler – Davidek, A. Barta, Kubalik; Laliberte, Taticek, Greilinger; Elsner, Ross, Irmen; Schmidpeter, B. Barta, Th. Pielmeier – Tore: 0:1 Irmen (22.), 0:2 Kubalik (31./PP), 0:3 Kubalik (35./PP), 1:3 Jaspers (38./SH), 2:3 Jaspers (45./PP). 3:3 Connolly (59.), 3:4 Jaspers (Penalty) – Zuschauer: 4012
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