Panther sucht Ratte
Trainer Kurt Kleinendorst erklärt im NR-Gespräch, nach welchen Spielertypen er Ausschau hält
Während ausländische Eishockey-Profis die Sommerpause in der Regel in ihrer Heimat verbringen, schlägt Kurt Kleinendorst in diesen Tagen und Wochen den entgegengesetzten Weg ein. Zwar flog der Trainer des ERC Ingolstadt nach der Saisonabschlussfeier ebenfalls in sein Heimatland USA. Doch bereits am Montag kehrte Kleinendorst nach Ingolstadt zurück, um im Hinblick auf die neue DEL-Saison – wie von ihm angekündigt – die Ärmel hochzukrempeln. Im Gespräch mit der Neuburger Rundschau äußerst sich der 55-Jährige über...
...seine Aufgaben und Tätigkeiten in dieser Woche: „Im Grunde jagt ein Meeting das nächste. Ich bevorzuge es, das eine oder andere Gespräch von Angesicht zu Angesicht anstatt nur über das Telefon zu führen. Ansonsten geht es natürlich auch darum, sowohl die Kader- als auch Saisonplanung weiter voranzutreiben. Auch möchte ich beispielsweise im Kabinen- beziehungsweise Mannschaftstrakt einige kleinere Veränderungen vornehmen. Wenn wir am 1. August mit dem offiziellen Training beginnen, soll alles fertig sein, damit sich das Team voll auf seine Aufgabe konzentrieren kann.“
...seinen künftigen Assistenz-Trainer: „In Sachen Torhüter ist Peppi Heiß ein absoluter Fachmann. Er wird sich daher vor allem wieder vermehrt um unsere Goalies Timo Pielmeier und Marco Eisenhut kümmern, die davon mit Sicherheit profitieren werden. Was für die Spielersuche gilt, zählt auch bei der Auswahl des Co-Trainers: Ich muss zu 100 Prozent der Überzeugung sein, dass es der Richtige ist. Eine Entscheidung kann daher sowohl in den nächsten Tagen als auch erst in zwei Monaten fallen. Er soll vor allem mit unseren jungen Spielern intensiv arbeiten. Eine Aufgabe, die in der vergangenen Saison vielleicht etwas zu kurz gekommen ist.“
...das Torhüter-Duo Timo Pielmeier/Marco Eisenhut: „Ehrlich gesagt kann ich zu Marco Eisenhut noch keine richtige und endgültige Einschätzung abgeben, da ich ihn bislang nur im Training gesehen habe. Als ich Ende November nach Ingolstadt gekommen bin, war Marco verletzt. Und zum Ende der Spielzeit hin, als er dann wieder fit war, hat sich leider keine Möglichkeit ergeben, ihm Spielpraxis zu geben. Er wird auf alle Fälle seine Chancen bekommen, sich entsprechend zu zeigen und beweisen.“
...die Situation in der Verteidigung (inklusive Simon Schütz haben acht Akteure aus der vergangenen Saison noch einen laufenden Vertrag): „Fakt ist, dass wir in diesem Bereich keine Möglichkeit haben, Veränderungen vorzunehmen. Allerdings möchte ich auch nicht sagen, dass wir in diesem Bereich schlecht aufgestellt sind. Der eine oder andere Akteur hat sicherlich nicht die Leistung gebracht, die er auch von sich selbst erwartet. Daher möchte ich den Spielern die Gelegenheit geben, sich jetzt in der Sommerpause entsprechend vorzubereiten, um dann während der Saison ihr wahres Leistungsvermögen abzurufen. Wenn ich in diesen Tagen mit Agenten spreche, dann ausschließlich über Stürmer.“
...die offenen Stellen im Sturm: „Aktuell planen wir mit drei weiteren ausländischen Akteuren im Angriff. Zum einen würde ich Brandon McMillan sehr gerne auch weiterhin bei den Panthern sehen. Mit ihm stehe ich ständig in Kontakt. Zum anderen suchen wir nach einem Rechtsaußen als Partner für Brandon Buck und John Laliberte sowie einen Center für die dritte Reihe. Darüber hinaus halte ich auf dem deutschen Sektor Petr Pohl für einen sehr interessanten Spieler, da er variabel einsetzbar ist.“
...seine bevorzugten Spielertypen: „Ich halte nach Spielern Ausschau, die aggressiv und schnell sind sowie über gute technische Fähigkeiten verfügen. Einer dieser Akteure sollte dabei vor allem eines sein: eine echte Ratte! Ohne einen solchen Spielertypen, der den Gegnern unter die Haut geht, seine Checks zu Ende fährt und auch willig ist, sich einem Fight zu stellen, wirst du nichts gewinnen. Ich könnte mir vorstellen, dass unser künftiger Dritte-Reihen-Center über diese Eigenschaften verfügt.
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