Panther zeigen Kampfgeist
ERC Ingolstadt holt bei den Iserlohn Roosters einen 0:2-Rückstand auf, verliert am Ende aber mit 2:3 nach Penaltyschießen. Warum der eine Zähler als Erfolg zu werten ist.
Als Patrick Köppchen gestern zum Penalty anlief, muss dem Letzten die derzeit prekäre personelle Lage beim ERC Ingolstadt bewusst geworden sein. Der Kapitän ist nicht gerade als eiskalter Torjäger verschrien, durfte dennoch antreten und hämmerte den Puck prompt über den Querbalken.
Da neben Köppchen auch Petr Taticek und Björn Svensson die Scheibe nicht im Tor unterbrachten, verloren die Panther letztlich mit 2:3 nach Penaltyschießen bei den Iserlohn Roosters. Dass zumindest ein Zähler heraussprang, hatten sie einer Aufholjagd nach 0:2-Rückstand zu verdanken. Durch den Punktgewinn kehren die Panther mit unerwarteten vier Zählern von ihrer Westtour (am Freitag gewannen sie überraschend mit 1:0 in Köln) zurück und verkürzten den Rückstand auf den Tabellensechsten Augsburger Panther (zwei Niederlagen am Wochenende) auf acht Punkte.
Dabei waren die Vorzeichen vor den beiden Auswärtsspielen schlecht gestanden, da die Panther auf einen Großteil ihrer Offensivkraft verzichten mussten. 44 Tore der nun 118 Ingolstädter Treffer gehen auf das Konto eines Quartett, das die Auswärtsfahrt gar nicht erst mitmachte. Ohne Brandon Buck (acht Tore), Thomas Greilinger (zwölf), John Laliberte (zwölf) und Petr Pohl (zwölf) fehlten dem ERC nicht nur Abschlussqualitäten, sondern auch spielerische Leichtigkeit. Folglich stand harte Arbeit an erster Stelle. Defensiv solide stehen, vorne auf Chancen lauern und die wenigen nutzen.
Was bereits beim Sieg in Köln gelungen war, schien zunächst auch in Iserlohn aufzugehen. Im ersten Drittel verzeichnete der ERC ein optisches Übergewicht und war dem Führungstreffer nah. Die besten Möglichkeiten hatten Köppchen, der an Iserlohns Goalie Matthias Lange scheiterte (12.), und Thomas Oppenheimer, der nach einem Konter allein auf Lange zulief, aber ebenfalls vergab (15.). Timo Pielmeier parierte auf der Gegenseite gegen David Dziruzynski (5.).
„Wir haben insgesamt ein solides Auswärtsspiel abgeliefert“, sagte Angreifer Thomas Oppenheimer nach der Partie. „Ein riesen Kompliment an die gesamte Mannschaft, dass sie nach einem 0:2-Rückstand noch einmal zurückgekommen ist.“ Diesen Rückstand hatten sich die Panther mit Strafen eingebrockt, die von Iserlohn bestraft wurden. Blaine Down (22.) und Ryan Button (35.) trafen mit Schlagschüssen jeweils im Powerplay für den Tabellenletzten. Der ERC gab sich nach den Gegentoren nicht geschlagen und kämpfte sich ins Spiel zurück. Zunächst fälschte Taticek einen Schuss von Brian Salcido unhaltbar ab (38.), dann war Darryl Boyce erfolgreich (51.). Vom Ausgleich beflügelt drängten die Panther auf den Sieg, hatten aber auch Glück, dass Greg Rallo eine gute Chance der Roosters nicht nutzte (57.).
Die Verlängerung bot beiden Teams genug Möglichkeiten, die Partie zu entscheiden. Die besten hatten Dylan Wruck (63.), der den Pfosten traf, und Patrick McNeill, der freistehenden verzog (65.). Im anschließenden Penaltyschießen tanzte Wruck Pielmeier aus, verwandelte als einziger Schütze und sorgte dafür, dass die Panther ihr inzwischen siebtes Penaltyschießen hintereinander verloren.
Weiter geht es für den ERC Ingolstadt bereits am morgigen Dienstag (19.30 Uhr) mit dem Heimspiel gegen die Straubing Tigers. (sb)
ERC Ingolstadt Ti. Pielmeier – Kohl, Wagner; Friesen, McNeill; Köppchen, Salcido – Elsner, Buckwieser, Oppenheimer; Jacques, Boyce, Irmen; Kiefersauer, Taticek, Svensson; Schopper, Th. Pielmeier, Schütz – Zuschauer 4050 – Tore 1:0 Down (22./PP), 2:0 Button (35./PP), 2:1 Taticek (38.), 2:2 Boyce (51.), 3:2 Wruck (PS)
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