Raus aus der Schublade, rein ins neue Abenteuer
Für die Panther-Profis stand am Donnerstag das erste offizielle Eistraining an. Mit dabei war auch Neuzugang Laurin Braun. Was er sich von seinem Wechsel zum ERCI erhofft
Spätestens am Donnerstagvormittag um 10 Uhr gehörte die enttäuschend verlaufene DEL-Saison 2016/2017, an deren Ende bekanntlich das Pre-Playoff-Aus gegen Bremerhaven stand, endgültig der Vergangenheit an. Headcoach Tommy Samuelsson und seine beiden Assistenten Clayton Beddoes und Fabian Dahlem (Torwart-Trainer) baten den runderneuerten Kader zur ersten offiziellen Übungseinheit auf das Eis der Saturn-Arena. Während Youngster Christoph Kiefersauer, der sich voraussichtlich auch in der kommenden Spielzeit beim DEL2-Kooperations-Partner ESV Kaufbeuren weiterentwickeln soll, fehlten zwei Akteure: der am Knie verletzte Joachim Ramoser (absolviert weiterhin seine Reha) und Brock Trotter. Der 30-jährige Kanadier, der zuletzt in der ersten finnischen Liga aktiv war und eigentlich als echter Leistungsträger eingeplant ist beziehungsweise war, wurde am vergangenen Freitag ohne Angaben von Gründen von Vereinsseite „bis auf Weiteres“ suspendiert. „Hier gibt es keine neue Entwicklung“, so Samuelsson, der sich ansonsten zum „Fall Troter“ nicht weiter äußern wollte.
Somit galt seine ganze Konzentration den Akteuren, die rund 60 Minuten lang durchaus intensiv ihre Kreise drehten. „Ich kenne diese Situation ja noch als Spieler: In den ersten Trainings nach der Sommerpause fühlt sich das alles noch etwas komisch an“, sagt der Schwede und erklärt: „Momentan geht es hauptsächlich darum, dass die Jungs das Gefühl für die Ausrüstung, das Eis und auch die Koordination bekommen. Bis das wieder vorhanden ist, wird es schon einige Tage dauern.“ Speziell aus diesem Grund ist Samuelsson auch froh, dass das erste Vorbereitungsmatch erst in einer Woche (Freitag, 11. August, 19.30 Uhr in der Saturn-Arena gegen die Kölner Haie) auf dem Programm steht. „Im letzten Jahr war das Ganze doch ziemlich hektisch“, erinnert sich der 57-Jährige. „Die Mannschaft hat sich kurz vor dem Trainingsstart zum ersten Mal getroffen. Und nach ein paar wenigen Einheiten hatten wir dann schon das erste Testspiel“, so Samuelsson weiter. Diesmal habe sich das Team bei diversen Sponsoren-Terminen und gemeinsamen Aktivitäten bereits im Vorfeld besser kennenlernen können. „Ich habe bereits beim ersten Training registriert, dass die Kommunikation auf dem Eis schon sehr gut war. Das ist mit Sicherheit auch das Ergebnis dieser Maßnahmen.“
Volle Zustimmung in dieser Hinsicht erhält der Cheftrainer von einem seiner Neuen: Laurin Braun. „Nachdem wir in den vergangenen Wochen schon etliche Termine zu absolvieren hatten, ist man mit den meisten Jungs zusammengetroffen und ins Gespräch gekommen. Das ist schon ein großer Vorteil in Sachen Integration“, berichtet Braun. Der 26-jährige Angreifer, der seit 2008 in der DEL ausschließlich für die Eisbären Berlin auf Torjagd ging (mit zwischenzeitlichen Intermezzos bei den Zweitligisten Crimmitschau und Dresden), entschied sich nach dem Ende der vergangenen Saison für einen Tapetenwechsel. „Nachdem ich damals mit 14 Jahren zu den Eisbären gewechselt bin und quasi ununterbrochen dort gespielt habe, wollte ich jetzt einfach etwas Neues kennenlernen und mich weiterentwickeln“, erklärt der Neu-Panther. Er habe zwar in Berlin „viele tolle Jahre erlebt. Aber zuletzt war ich an einem Punkt, an dem es für mich nicht mehr richtig weiterging. Ich war letztlich immer der kleine Laurin, der aus der eigenen Jugend stammt, dessen großer Bruder Constantin ebenfalls bei den Eisbären spielt und der nie etwas sagt“. Daher sei es an der Zeit gewesen, „aus dieser Schublade herauszukommen. Bereits die ersten Tage in Ingolstadt haben mir gezeigt, dass ich hier anders gesehen und auch etwas anders respektiert werde“.
Seine persönlichen Zielsetzungen bei den Schanzern hat Braun bereits klar definiert: „Auch wenn wir sehr ausgeglichene Sturmreihen haben, möchte ich schon den Sprung in die ersten drei Linien schaffen. Darüber hinaus wäre es natürlich schön, wenn ich auch in wichtigen Situationen wie in Unter- oder Überzahl sowie beispielsweise auch bei Sechs-gegen-Fünf oder in der Schlussphase einer Partie das Vertrauen des Trainers bekomme. Das war zum Schluss in Berlin leider nicht mehr ganz so der Fall.“ Sollte der gebürtige Lampertheimer (bei Mannheim) sein Vorhaben in die Tat umsetzen können, würden freilich vor allem die Panther davon profitieren. Und Laurin Braun hätte sein Glück in Bayern (wieder-)gefunden.
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