Sauerland erneut keine Reise wert
Panther unterliegen am Sonntag bei den Iserlohn Roosters mit 2:4. Für die Schanzer war es im Eisstadion am Seilersee bereits die neunte Niederlage in den vergangenen zehn Begegnungen
Das Sauerland war für den ERC Ingolstadt zuletzt meist keine Reise wert. Acht der letzten neun Duelle mit den Iserlohn Roosters am Seilersee gingen verloren. Und daran sollte sich auch am Sonntag nichts ändern, obwohl die Schanzer nach zuvor vier Siegen in Folge mit breiter Brust bei der bislang erfolgreichsten Offensive der Liga antraten. Am Ende setzte es eine 2:4 (1:0, 1:4, 0:0)-Niederlage.
Die Hausherren stellten ihre Torgefahr gleich zur Schau. Youngster Lean Bergmann verfehlte das Gehäuse nach zwölf Sekunden nur knapp. Einige Zeigerumdrehungen später mussten sich die Panther dann auf Goalie Jochen Reimer verlassen. Der 33-Jährige rettete zunächst bei einem Bauerntrick-Versuch von Anthony Camara (4.) und brachte auch bei Travis Turnbulls Schuss den Schoner im letzten Moment dazwischen (5.).
Den Gästen gelang es in der Folge, die Offensive der Roosters einzubremsen und selbst in Führung zu gehen. Nach einem starken Pass von Tyler Kelleher musste Mike Collins nur noch einschieben (11.) – die sechste 1:0-Führung für die Schanzer im sechsten Saisonspiel! Beinahe hätten die Oberbayern nachgelegt. Aber sowohl der Schuss von Vili Sopanen (11.) als auch Thomas Greilingers Versuch (13.) landeten knapp neben dem Pfosten. Durch Undiszipliniertheiten bescherten die Panther den Iserlohnern kurz vor Dittelende Oberwasser. Zunächst traf es Kapitän Dustin Friesen. Vier Sekunden vor Drittelende gewann Colton Jobke einen Faustkampf mit Bergmann klar. Allerdings erlaubte sich Brett Olson gleichzeitig einen Stockcheck, sodass der ERCI mit einer 96-sekündigen doppelten Unterzahl in den Mittelabschnitt startete. „Wir dürfen uns von den Nicklichkeiten der Iserlohner nicht aus der Ruhe bringen lassen“, forderte Co-Trainer Fabian Dahlem in der Drittelpause.
Das Ingolstädter Unterzahlspiel hielt dem Powerplay der Hausherren lange stand. Zwölf Sekunden bevor die Panther wieder mit fünf Akteuren auf dem Eis gewesen wären, schlugen die Sauerländer doch noch zu. Daine Todd verwertete einen Querpass zum Ausgleich (22.). Weil sich die Schanzer mit Fehlern ins „eigene Knie schossen“, konnten die Roosters das Match komplett drehen. Zunächst ließ sich Ville Koistinen zu leicht von Camara überlaufen und zu allem Überfluss rutschte der unplatzierte Schuss des Kanadiers unter Reimers Arm durch (26.). Beim 1:3 verlor der ERCI-Schlussmann die Übersicht. Während Reimer am linken Pfosten klebte, landete der Puck auf der rechten Seite bei Camara, der die Scheibe unbedrängt unter die Latte hob (32.). Nach einem katastrophalen Fehlpass von David Elsner hinter dem eigenen Tor erhöhte Justin Florek auf 4:1 (36.). Geschlagen geben wollten sich die Oberbayern aber noch nicht. Greilinger brachte seine Farben mit einem ansatzlosen Schuss in den Winkel wieder heran (37.). „Wir haben jetzt 20 Minuten Zeit, um das Match noch zu drehen. Das haben wir letzten Sonntag auch geschafft“, meinte der Torschütze.
Es sollte im Schlussdrittel schnell klar werden, warum es nicht mit der Aufholjagd klappen würde. Die Panther versuchten, Druck zu entwickeln. Es gelang aber kaum, Roosters-Goalie Sebastian Dahm in Bedrängnis zu bringen. Zudem verstrichen zwei weitere Powerplays ungenutzt. „Wir haben im Großen und Ganzen eigentlich ein gutes Spiel gemacht. Vor allem das erste Drittel war hervorragend. Wir sind gut drauf, das hat man heute gesehen. Am Mittwoch versuchen wir, die Niederlage wieder gut zu machen“, richtete Reimer den Blick bereits auf das Duell mit den Grizzlys Wolfsburg.
Ingolstadt : Reimer – Edwards, Koistinen; Friesen, Wagner; Kohl, Sullivan; Jobke – Sopanen, Olver, Taticek; Greilinger, Olson, D’Amigo; Kelleher, Cannone, Collins; Elsner, Wohlgemuth, Ramoser. – Tore: 0:1 Collins (11.), 1:1 Todd (22.), 2:1 Camara (26.), 3:1 Camara (32.), 4:1 Florek (36.), 4:2 Greilinger (37.). – Zusch.: 3786.
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