Schmerzhafte Erfahrung
„Pechvogel“ Fabio Wagner steht nach seiner Gehirnerschütterung vor dem Comeback. Die Partien in Krefeld und gegen München kommen aber noch zu früh
Es gibt Momente und Szenen bei einem Eishockey-Spiel, die möchte man als Spieler, Verantwortlicher oder Fan am liebsten überhaupt nicht sehen. Leider gehören sie zu dieser rasanten und faszinierenden Sportart aber nun einmal dazu. Einer der unfreiwilligen Hauptdarsteller war dabei vor knapp zwei Wochen Fabio Wagner. Im Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters rasselte der Ingolstädter Verteidiger auf Höhe der Mittellinie derart unglücklich mit seinem Gegenspieler Blaine Down mit den Köpfen zusammen, dass beide zunächst mit blutenden Platzwunden auf dem Eis liegenblieben, um dann – von Betreuern und Teamkollegen gestützt – in ihre jeweilige Mannschaftskabine gebracht zu werden.
Erinnerungen an diesen unglücklichen Zusammenprall, für die Wagner von den Unparteiischen zudem eine Spieldauer-Disziplinarstrafe aufgebrummt bekam, hat der „Pechvogel“ so gut wie keine. „Das Einzige, was ich davon noch weiß: Ich bin auf einmal auf meinem Platz in der Kabine gesessen und wurde genäht. Danach bin ich dann erst wieder im Krankenhaus zu mir gekommen“, berichtet Wagner. Die Diagnose: Neben einem größeren Cut, der mit sechs Stichen genäht werden musste, zog sich der 21-Jährige eine Gehirnerschütterung zu. Aus diesem Grund blieb Wagner im Anschluss auch für zwei Nächte zur Beobachtung im Ingolstädter Klinikum. „Die ersten Tage muss man nahezu im Dunkeln verbringen und darf auch kein Smartphone benutzen oder Fernsehen schauen“, sagt der ERCI-Verteidiger, dem es mittlerweile schon wieder „viel, viel besser geht“.
Am gestrigen Donnerstag stand der Youngster nach der offiziellen Trainingseinheit der Panther-Truppe mit den ebenfalls noch verletzten Thomas Pielmeier und John Laliberte für eine Konditionseinheit mit Fitness-Trainerin Maritta Becker schon wieder auf dem Eis. „Nach der längeren Pause fehlt zwar noch etwas die Kondition. Aber die wird mit Sicherheit schnell zurückkommen“, meint Wagner, der sich mittlerweile seinen Zusammenstoß auch im Video nochmals angesehen hat. „Auf den ersten Blick hat das schon heftig ausgeschaut“, so der gebürtige Landshuter. „Ich wollte den Iserlohner in dieser Situation eigentlich gar nicht ’zerstören’, sondern vielmehr die rote Linie halten. Das er genau in diesem Moment seinen Kopf etwas nach unten genommen beziehungsweise auch noch einen Schritt in die Mitte gemacht hat, war einfach sehr unglücklich.“
Das nun anstehende erste Punktspiel-Wochenende nach der Deutschland-Cup-Pause heute (19.30 Uhr) in Krefeld sowie am Sonntag (16.30 Uhr) in der heimischen Saturn-Arena gegen RedBull München kommt für Wagner noch etwas zu früh. „Sollte jedoch weiterhin alles nach Plan verlaufen, dann möchte ich in der darauffolgenden Woche mein Comeback geben.“
Auch bei Thomas Pielmeier (Schulter) und Laliberte (Knöchelbruch) sehe es laut Panther-Headcoach Tommy Samuelsson in Sachen Rückkehr „immer besser aus“. Zwar wird dieses Duo gegen Krefeld und München ebenfalls noch pausieren, da „wir bei beiden Jungs auf keinen Fall etwas forcieren wollen“ (Samuelsson). Doch danach könne es relativ schnell gehen. „Gerade John Laliberte, der sich ja bereits im dritten Saisonspiel verletzt hat, ist für uns fast so etwas wie ein Neuzugang“, meint Samuelsson.
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