Seltener Lichtblick
Panther-Verteidiger Benedikt Schopper absolviert im Heimspiel gegen die Schwenninger Wild Wings seinen 500. Einsatz in der DEL
In diesen Tagen ist es wahrlich nicht einfach, (viele) positive Dinge beim ERC Ingolstadt zu finden. Dazu bietet die momentane sportliche Situation auch wahrlich keinen Anlass. Nach 19 Partien rangiert der amtierende deutsche Vizemeister auf dem letzten Tabellenplatz der Deutschen Eishockey-Liga. Ein Umstand, der erst kürzlich Manny Viveiros seinen Job als Headcoach bei den Schanzern kostete (wurde am vergangenen Samstag nach der 2:5-Heimpleite gegen die Iserlohn Roosters beurlaubt).
Eine dieser wenigen positiven Ausnahmen bildet Benedikt Schopper, dessen Vertragsverlängerung bis 2019 die Panther gestern offiziell bekannt gaben. Im heutigen Heimspiel (19.30 Uhr) gegen die Schwenninger Wild Wings absolviert der 30-Jährige seinen 500. Einsatz in der DEL – wofür er vor dem Eröffnungsbully entsprechend geehrt wird. „Ich habe schon mal nachgerechnet: Wären zwischendurch nicht die ganzen Verletzungen gewesen, würde ich heute wohl schon bei 700. DEL-Partien stehen“, meint Schopper, der dennoch „auf eine gewisse Art und Weise schon stolz“ auf das „500er-Jubiläum“ ist. „Wenn man bedenkt, dass ich eigentlich nie das große Eishockey-Talent war, kann ich schon behaupten, dass ich mir das Ganze hart erarbeitet habe. Und das stimmt mich sehr zufrieden“, so der Panther-Verteidiger. Angesprochen auf sein bislang „größtes Match“ muss Schopper freilich nicht lange überlegen: „Das war sicherlich das siebte Finalspiel 2014, als wir mit dem ERC Ingolstadt die Meisterschaft gewonnen haben.“
Von derartigen „Heldentaten“ ist man derzeit bei den Oberbayern weit entfernt. Statt zu dem Gewinn eines weiteren Titels oder das Erreichen der „Top Sechs“ gehen die Gedanken bei den ERCI-Akteuren momentan in eine andere Richtung. „Für uns geht es im Augenblick einzig und allein darum, möglichst schnell viele Punkte zu sammeln, um hinten rauszukommen“, weiß Schopper, der die Grundstimmung innerhalb des Teams als „weder richtig schlecht noch richtig gut“ bezeichnet: „Jeder weiß, dass wir uns in einer beschissenen Situation befinden. Aber es bringt ja auch nichts, permanent mit einer miesen Laune herumzulaufen und damit sich selbst sowie seine Teamkollegen noch weiter runterzuziehen.“ Als „Gute-Laune-Macher“ hilft dem gebürtigen Weidener dabei Söhnchen Toni, der erst vor wenigen Wochen auf die Welt gekommen ist. „Das ist natürlich eine gute Ablenkung, wenn man nach Hause kommt und sich um den Kleinen kümmern kann. Aber leider klappt das eben nicht immer.“
Damit die Stimmung sowohl bei Benedikt Schopper als auch seinen Teamkollegen und im Umfeld künftig wieder deutlich besser wird, hilft den Panthern letztlich nur eines – und das ist kurzfristig Erfolg! „Letztlich liegt es einzig und alleine an den Spielern. Sie müssen auf dem Eis zeigen, dass sie gewillt sind, die jetzige Situation zu ändern“, weiß Peppi Heiß, der gemeinsam mit Sportdirektor Jiri Ehrenberger auch an diesem Wochenende die Mannschaft hinter der Bande betreuen wird. Große Veränderungen habe es während dieser Trainingswoche laut Heiß nicht gegeben: „Wir werden das Spielsystem sicherlich nicht großartig verändern. Natürlich gibt es einige Kleinigkeiten, die wir anders machen wollen. Aber die Grundidee bleibt die gleiche.“ Sprich: Man wolle den Gegner mit einer aggressiven Spielweise und hohem Tempo unter Druck setzen, jedoch gleichzeitig die individuellen Fehler, die in der Vergangenheit immer wieder zu Gegentreffern führten, minimieren.
„Es ist jedem bewusst, dass unser Gegentor-Schnitt (3,6; Anm. d. Red.) bislang deutlich zu hoch ist. Mit zwei oder maximal drei Gegentreffer hat man eine gute und realistische Chance, ein Spiel zu gewinnen. Bei mehr wird es ziemlich schwierig“, erklärt Heiß. Aus diesem Grund habe man darauf in den zurückliegenden Übungseinheiten ein besonderes Auge darauf gelegt, „dass wir insgesamt kompakter auftreten, um auch dem Gegner weniger Chancen zu gestatten“.
Zumindest heute nicht mithelfen kann dabei Angreifer Brian Lebler. Der bislang enttäuschende Austro-Kanadier wird als überzähliger Import-Akteur ebenso auf der Tribüne sitzen wie der gesundheitlich etwas angeschlagene David Elsner (nach Magen-Darm-Grippe wieder im Training).
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