ERC Ingolstadt: Spielerkader: Laufende Verträge als Hypothek

Nach zwei zuletzt enttäuschenden Spielzeiten benötigt der Kader des ERC Ingolstadt zweifelsohne eine „Grundsanierung“ in Sachen Qualität und Mentalität. Großes Problem: Nachdem etliche Akteure noch laufende Verträge besitzen, haben sich die Verantwortlichen in ihrem Entscheidungsspielraum selbst eingeengt. Die einzige Lösung wären (kostspielige) Vertragsauflösungen. Nachfolgend ein Überblick über die aktuelle Kader-Situation bei den Oberbayern:

TORHÜTER

Stammgoalie Timo Pielmeier hat während der Saison sein Arbeitspapier bis 2022 verlängert. Sein Stellvertreter Marco Eisenhut hat immer wieder erklärt, dass es für ihn und seine Entwicklung extrem wichtig sei, künftig regelmäßig zu spielen. Da dies wohl auch künftig in Ingolstadt nicht der Fall sein dürfte, scheint ein Vereinswechsel beschlossene Sache zu sein. Als mögliche Arbeitgeber tauchten zuletzt die Straubing Tigers (DEL) und Dresdner Eislöwen (DEL2) auf. Keine Rolle spielt die „schwedische Absicherung“ Peter Larsson.

VERTEIDIGUNG

Zu langsam, zu schwer- und fehleranfällig, dazu große Schwächen im Spielaufbau. Kurzum: Die Verteidigung war auch in dieser Saison – wie schon in der vorangegangenen – die Achillesferse der Panther. Besorgniserregend: Mit Patrick Köppchen, Benedikt Kohl, Benedikt Schopper, Dustin Friesen und Patrick McNeill sowie den Youngstern Fabio Wagner und Simon Schütz stehen sieben der acht diesjährigen Abwehrspieler weiter unter Vertrag. Lediglich der Kontrakt von Brian Salcido, der zwei Jahre lang deutlich hinter den Erwartungen blieb, läuft aus. Der US-Amerikaner wird in den weiteren Planungen keine Rolle spielen.

STÜRMER

Laufende Vertrage über diese Saison hinaus besitzen Thomas Greilinger, Thomas Oppenheimer, Petr Taticek, David Elsner (dessen Verlängerung der Klub – aus welchen Gründen auch immer – noch nicht bekannt gegeben hat), Christoph Kiefersauer, John Laliberte und Brandon Buck. Ob Letzterer jedoch tatsächlich zurückkommt, steht heute noch in den Sternen. Sollte nochmals ein attraktives Angebot aus der KHL (zuletzt zeigte auch CSKA Moskau Interesse) für den kanadischen Top-Center eintrudeln, könnten die Panther umdenken und die (hohe) Ablösesumme in den Umbau des Kaders stecken. Der Kontrakt von Darryl Boyce besitzt dem Vernehmen nach eine klubseitige Option. Ob diese vom ERCI gezogen wird, steht noch nicht fest. Keine Zukunft bei den Oberbayern scheinen Petr Pohl und Martin Buchwieser zu haben. Auch hinter der Zukunft von Thomas Pielmeier steht ein sehr dickes Fragezeichen. Während die Abgänge der beiden „Mega-Flops“ Jean-Francois Jacques und Brett Bulmer als sicher gelten, erscheint auch eine weitere Zusammenarbeit mit Danny Irmen und Björn Svensson beim genaueren Hinsehen als unwahrscheinlich beziehungsweise wenig sinnvoll. Mit weiteren Vertragsverlängerungen würden sie sich auch hier – wie bei den Verteidigern – entscheidend beschneiden.

TRAINER UND MANAGER

Headcoach Tommy Samuelsson ist nach dem Ausscheiden angezählt, darf aber wohl weitermachen. Co-Trainer Petr Bares kehrt in den Nachwuchsbereich zurück. Abgelaufen ist auch die Zeit von Sportdirektor Jiri Ehrenberger. Es ist davon auszugehen, dass die Trennung möglicherweise noch in dieser Woche vollzogen wird.