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ERC Ingolstadt
29.12.2014

Timo Pielmeier: „2014 toppt alles“

Im Rampenlicht: Einen kräftigen Schluck aus der „Pulle“ – und weiter geht’s! Torhüter Timo Pielmeier feierte in diesem Jahr mit dem ERC Ingolstadt die deutsche Eishockey-Meisterschaft.
Foto: imago

Vor dem letzten Punktspiel in diesem Jahr am Dienstagabend in Berlin zieht der Panther-Torhüter im großen NR-Interview eine beeindruckende Bilanz

Für den ERC Ingolstadt war das Jahr 2014 zweifelsohne ein aufregendes und bewegendes. Vor allem der erstmalige Gewinn der deutschen Eishockey-Meisterschaft überstrahlte am Ende alles. Bevor die Panther heute Abend (19.30 Uhr) bei den Eisbären Berlin ihr letztes Pflichtspiel in diesem Jahr bestreiten, hat sich die Neuburger Rundschau mit ERCI-Goalie Timo Pielmeier unterhalten. Dabei zieht der 25-Jährige eine beeindruckende Bilanz und gewährt einen tiefen Einblick hinter seine Torhüter-Maske.

Herr Pielmeier, das Jahr 2014 ist in Kürze Geschichte. Wenn Sie dieses noch einmal Revue passieren lassen: Was bleibt im Gedächtnis hängen?

Pielmeier: Klar, die deutsche Meisterschaft war natürlich der absolute Höhepunkt. Zu Beginn des Jahres hatte es danach nicht wirklich ausgesehen. Wir waren in der Krise beziehungsweise in einem tiefen Loch. In dieser Phase hat aus dem äußeren Umfeld kaum noch jemand an uns geglaubt oder unterstützt – wobei man betonen muss, dass das nicht auf alle Fans zutrifft. Es gab auch Anhänger, die während dieser schweren Zeit zu uns gestanden haben. Aber Fakt ist: Wir haben letztlich den Titel gewonnen und damit etwas geleistet, was in den kommenden Jahren in der DEL kaum zu wiederholen sein dürfte.

Würden Sie sagen, dass es persönlich das bislang erfolgreichste Jahr in Ihrer Karriere war?

Pielmeier: Ja, auf alle Fälle! Was 2014 passiert ist, toppt definitiv alles – sei es meine Zeit in Nordamerika oder meine einzige NHL-Partie mit Anaheim. Den Gewinn einer Meisterschaft und dann auch noch die Art und Weise. So etwas muss man erst einmal miterleben.

Wie hat dieser Triumph sowohl den Menschen als auch Eishockey-Profi Timo Pielmeier verändert?

Pielmeier: Nun, als ich damals von Landshut nach Ingolstadt gekommen bin, haben mir nur wenige Leute diesen Sprung zugetraut. Doch mit Unterstützung unseres damaligen Headcoaches Niklas Sundblad und Torwart-Trainer Jonas Forsberg, der mich letztlich vom Torhüter-Style zu dem gemacht hat, wer ich heute bin, habe ich es geschafft. Hinzu kommt: Wenn du mental durch eine solche Krise gehst, über die wir ja schon gesprochen haben, dann zeigst du dein wahres Gesicht und lernst daraus. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass ein Spieler sein wahres Gesicht und seinen wahren Charakter zeigt, wenn es nicht läuft. Bist du erfolgreich, dann ist alles toll und einfach. Was das betrifft, war die vergangene Saison für jeden von uns enorm lehrreich.

Sie haben das extreme Auf und Ab in der zurückliegenden Spielzeit angesprochen. Kann man sogar so weit gehen und behaupten, dass der Titelgewinn nicht möglich gewesen wäre, hätte die Mannschaft diese immense Negativ-Erfahrung nicht gemacht?

Pielmeier: (überlegt) Das ist sehr schwer zu sagen. Letztlich sind so viele Kleinigkeiten zusammengekommen und passiert, dass wir am Ende die Meisterschaft feiern konnten. In dieser besagten Krise wurde uns von einigen Zuschauern vorgeworfen, dass wir ja nur schöne Autos fahren, aber keine Leistung bringen würden. Auch war es zu dieser Zeit alles andere lustig, in Ingolstadt nur einen Kaffee trinken zu gehen. Du wurdest sofort „von der Seite“ aggressiv angesprochen. Aber genau das war es wohl, was vielen von uns eine zusätzliche Motivation gegeben hat. Du wolltest diesen Leuten beweisen, dass du besser bist und es besser kannst als der, für den sie dich halten. So etwas hat uns am Ende nur noch stärker gemacht.

Welchen „Anteil“ hatte daran der Fanboykott?

Pielmeier: Fakt ist, dass wir unsere Fans und deren Unterstützung auch in schlechten Zeiten brauchen. Wie ich ja bereits gesagt habe: Man zeigt immer dann sein wahres Gesicht, wenn es einmal nicht wunschgemäß läuft. Ist man dagegen erfolgreich, kann jeder klatschen. Ich weiß sehr genau, wie schmerzvoll diese Krise sowohl für uns als auch unsere Anhänger war. Aber der Fanboykott hat uns in dieser Phase sicher nicht weitergeholfen. Letztlich hatten wir jedoch ein Happyend und jeder kann zufrieden sein. Was ich aber auch noch betonen möchte: In dieser Saison spüren wir, dass die Fans bislang bedingungslos hinter uns stehen. Das ist einfach ein tolles Gefühl. Daher bin ich auch stolz, in Zukunft weiter für den Verein und unsere Anhänger zu spielen.

Der Begriff der „mentalen Stärke“ ist bereits gefallen. Gerade bei einem Torhüter ist diese während einer Partie entscheidend. Wie haben Sie sich diese „psychische Härte“ angeeignet?

Pielmeier: Nun, mein Vater war eigentlich von Beginn an bis hinauf zur DNL mein Trainer beziehungsweise stetiger Begleiter. Als ich dann einmal im Nachwuchsbereich vor lauter Wut einen Schläger zertrümmert habe, hat mir mein Vater eindringlich verdeutlicht, wie lange man arbeiten muss, um sich einen solchen Eishockey-Schläger leisten zu können. Das hat mir schon sehr zu denken gegeben (lacht). Daher würde ich auf alle Fälle sagen, dass mein Vater einen großen Anteil daran hat, wie ich mich sowohl auf als auch neben dem Eis zu benehmen habe – vor allem dann, wenn es einmal nicht so gut läuft. Aber auch meine Erfahrungen in Nordamerika, als ich durch dick und dünn gegangen bin, waren sicherlich sehr wertvoll.

Die „große Kunst“ eines Torhüters ist es auch, einen Fehler beziehungsweise „blöden Gegentreffer“ schnellstmöglich wegzustecken und sich wieder auf das laufende Match zu konzentrieren. Wie gehen Sie mit diesen anspruchsvollen Situationen um?

Pielmeier: Ich gehe danach zu meiner Trinkflasche, nehme einen Schluck – und weiter geht’s! Es kommt dann oft vor, dass ich zwei Minuten später in meinem Tor stehe und mich frage, wie dieser Gegentreffer passiert ist. Ich hoffe dann, dass die Szene im Stadion bei einer Unterbrechung auf dem Videowürfel kommt. Dann sehe ich sie mir an und versuche, sofort meine Schlüsse daraus zu ziehen. Ich denke, ein dummes Gegentor kann immer mal passieren. Wichtig ist es dann aber, dass du mentale Stärke zeigst und sofort wieder da bist. Im Grunde ist es dasselbe, wenn du während einer Begegnung ausgewechselt wirst. Du darfst nicht lange darüber grübeln, sondern musst stark und bereit für das nächste Spiel sein.

Würden Sie sich selbst eigentlich als emotionalen oder eher „kühlen“, ruhigen und zurückhaltenden Menschen bezeichnen?

Pielmeier: Ich bin schon eher emotional – aber alles in Grenzen! Wenn wir beispielsweise ein Tor schießen, dann freue ich mich eher innerlich. Unser Ex-Trainer Niklas Sundblad hat es in der vergangenen Saison ganz gut auf den Nenner gebracht: Du musst eine Schiene ohne große emotionale Höhen und vor allem Tiefen fahren. Ich glaube, das trifft es perfekt.

Eine dieser „emotionalen Höhen“ dürfte freilich am 29. April gewesen sein, als die Panther mit einem 2:0-Erfolg im siebten Finalspiel in der Kölner Lanxess-Arena die Meisterschaft eingefahren haben. Wie lässt sich Ihre Gefühlswelt unmittelbar nach der Schlusssirene beschreiben?

Pielmeier: Am zweiten Weihnachtsfeiertag habe ich mir diese siebte Partie in Köln erst wieder angeschaut. Meine Gefühle zu diesem Zeitpunkt (überlegt)? Das kann man eigentlich gar nicht in Worte fassen. Natürlich realisiert man irgendwann, dass man soeben Meister geworden ist. Wenn man dann aber auch noch mit etwas Abstand feststellt, dass es innerhalb der DEL so viele Akteure gibt, die seit unzähligen Jahren dort aktiv sind, aber noch nie einen Titel gewonnen haben, während mir das gleich in meiner ersten Saison geglückt ist und ich dabei auch noch eine tragende Rolle gespielt habe, dann bin ich darauf schon sehr stolz.

Haben Sie nach der großen Anspannung und dem glücklichen Ausgang auch eine Freudenträne verdrückt?

Pielmeier: Ja, schon. Die eine oder andere Träne war dabei ganz sicherlich im Spiel.

Wo ist Ihre Meisterschafts-Medaille heute?

Pielmeier: Die hängt – zusammen mit meinem Trikot – eingerahmt bei uns daheim in Deggendorf im Esszimmer.

Wie viel Kraft und Motivation ziehen Sie aus diesem unvergesslichen „Meisterschafts-Erlebnis“?

Pielmeier: Ich denke, dass ein solcher Erfolg richtig süchtig macht. Das ist wohl auch der Grund, warum jeder Verein Gewinner beziehungsweise Akteure, die wissen, wie man einen Titel holt, in seiner Organisation haben möchte. In der Vergangenheit war das sicherlich das Erfolgsgeheimnis der Eisbären Berlin. Die hatten immer acht oder neun Jungs im Kader, die genau gewusst haben, was für eine gewonnene Meisterschaft getan werden muss. Ich bin mir aber auch sicher, dass wir jetzt ebenfalls genügend Leute im Team haben, auf die das zutrifft.

Was ist aus Ihrer Sicht schwieriger: Einen Titel zu gewinnen oder diesen zu verteidigen?

Pielmeier: Nun, in der Saison 2013/2014 waren wir definitiv nicht der Favorit. Diesmal gehen wir als Titelverteidiger an den Start und sind quasi die Gejagten. Das ist schon eine ganz andere Situation. Aber unser Sportdirektor Jiri Ehrenberger hat eine erstklassige Mannschaft hingestellt, dazu einen guten Trainer verpflichtet. Jetzt liegt es an uns. Das Ziel lautet zunächst einmal „Top Sechs“ – und in den Playoffs schauen wir dann mal, wo die Reise hinführt.

Haben Sie den Eindruck, dass der ERC Ingolstadt in dieser Spielzeit als amtierender deutscher Meister von seinen Kontrahenten in der DEL anders wahrgenommen wird?

Pielmeier: Auf alle Fälle! Durch diesen Erfolg haben wir sowohl den Verein als auch die Stadt in ein ganz anderes Licht gerückt – und das nicht nur innerhalb der DEL. Auch viele Leute, die mit unserer Sportart nichts zu tun haben und den Namen Ingolstadt hören, verbinden ihn mittlerweile mit dieser Meisterschaft. Das alles war schon eine einzigartige Geschichte.

Lassen Sie uns abschließend noch einen Ausblick wagen: Was wünschen Sie sich für das Jahr 2015?

Pielmeier: An erster Stelle steht die Gesundheit. Ansonsten erhoffe ich mir mit der Mannschaft einen Playoff-Platz und, dass wir wieder ein gewichtiges Wörtchen im Kampf um die Meisterschaft mitreden. Natürlich kann man nichts versprechen. Aber ich werde von meiner Seite aus alles dafür tun, damit wir das in die Tat umsetzen. Für mich persönlich wäre es zudem super, wenn ich meine erste Weltmeisterschaft mit dem DEB-Team absolvieren könnte und dabei nicht nur als „Tourist“ mitfahren würde.

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