Vergeblicher Kampf
Der ERC Ingolstadt liegt in Nürnberg früh mit 0:2 hinten. Warum die Panther trotz eines gelungenen Comebacks letztlich mit einer 2:4-Niederlage das Eis verlassen.
Fehlendes Selbstvertrauen war in den vergangenen Wochen das beherrschende Thema beim ERC Ingolstadt. Verständlicherweise, hatte man doch vor dem Sieg in Augsburg am Dienstag neun Spiele in Folge verloren.
Um nicht wieder in alte Verhaltensmuster zu verfallen, hatte sich Ingolstadts Interimstrainer Larry Mitchell für die Partie der Panther in Nürnberg einen guten Start in die Partie gewünscht. Vergebens. Schon nach fünf Minuten stand es 2:0 für die Franken. Wer nun glaubte, die Panther würden sich in ihrem Schicksal ergeben, sah sich getäuscht. Sie kämpften sich zurück, glichen zwischenzeitlich sogar zum 2:2 aus. Nürnberger Effizienz sorgte letztlich in der ausgeglichenen Begegnung jedoch für einen 4:2-Erfolg des neuen Tabellenführers.
Als Knackpunkt sollte sich für den ERC eine verschlafene Anfangsphase erweisen. Zunächst erhielt Marco Pfleger hinter dem Panther-Tor zu viel Platz und bediente David Steckel, der zum 1:0 traf (3.). Auch Dane Fox wurde nach einem schnell vorgetragenen Gegenzug nicht energisch gestört und kam frei zum Schuss. Schon hieß es 2:0 (5.).
Einen schlechteren Start für ein Team in einer Negativspirale hätte es wohl kaum geben können. Doch die Panther rappelten sich auf, zeigten Kampfgeist und kamen zurück. Nürnbergs Goalie Andreas Jenike war im ersten Überzahlspiel der Gäste gleich mehrfach gefordert. Doch Brett Olson, Brandon Buck und Patrick McNeill (7., 8.) brachten die Scheibe nicht im Tor unter. Der ERC versuchte in einem abwechslungsreichen ersten Drittel, den Puck oft Richtung Nürnberger Gehäuse zu bringen und wurde dafür belohnt. Ein abgefälschter Schlagschuss von Matt Pelech landete bei Kael Mouillierat, der keine Mühe hatte, auf 1:2 zu verkürzen (14.). Entsprang dieses Tor noch einer gehörigen Portion Zufall, war der 2:2-Ausgleich für die Panther sehenswert herauskombiniert. Petr Taticek spielte Thomas Greilinger frei, der die Scheibe mit Übersicht auf McNeill ablegte. Der Verteidiger schloss sicher ab (16.). Von fehlendem Selbstbewusstsein war in dieser Phase bei den Gästen rein gar nichts zu sehen. Auch das Glück schien zurück auf ihrer Seite zu sein. Nürnberg jubelte bereits über den Treffer zum 3:2, der drei Sekunden vor Ablauf des ersten Spielabschnitts gefallen wäre. Doch der Treffer von Brandon Segal wurde nach Videobeweis zurückgenommen, da der Stürmer das Tor mit der Hand erzielt hatte.
Dass die Panther später mit einem Rückstand in die zweite Pause gingen, verdankten die Nürnberger einem schnellen wie sehenswerten Spielzug. John Mitchell und David Steckel hebelten mit einem Doppelpass die ERC-Verteidigung aus, ehe der Puck von Mitchells Schläger im Tor landete – 3:2 (35.). Zuvor hätte Petr Pohl nach einem haarsträubenden Fehlpass von Sean Sullivan Nürnberg in Führung bringen können, schoss aber vorbei (28.). Mouillierat hatte Ingolstadts beste Möglichkeit vergeben (31.).
Im Schlussdrittel warf der ERC gegen geschickt verteidigende Nürnberger alles nach vorne, kassierte aber nach einem Konter das entscheidende 2:4 durch Steven Reinprecht, der ERC-Goalie Timo Pielmeier keine Abwehrmöglichkeit ließ (56.). (sb)
ERC Ingolstadt Pielmeier – McNeill, Kohl; Friesen, Wagner; Sullivan, Pelech; Schopper – Laliberte, Buck, Berglund; Mouillierat, Olver, Mauldin; Braun, Olson, Collins; Elsner, Taticek, Greilinger – Zuschauer 4185 – Tore 1:0 Steckel (3.), 2:0 Fox (5.), 2:1 Mouillierat (15.), 2:2 McNeill (16.), 3:2 Mitchell (35.), 4:2 Reinprecht (56.)
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