Weg mit der „roten Laterne“
Panther gewinnen „Kellerduell“ gegen die Schwenninger Wild Wings mit 4:2 und geben damit den letzten Tabellenplatz an die Krefeld Pinguine ab
Der ERC Ingolstadt hat gestern Abend das „Kellerduell“ in der DEL gegen die Schwenninger Wild Wings für sich entschieden. Durch den 4:2 (2:0, 1:2, 1:0)-Erfolg gaben die Panther zudem die „rote Laterne“ an die Krefeld Pinguine ab. Morgen (14.30 Uhr) geht es zu den Adlern Mannheim.
„Die Spieler sind jetzt in der Pflicht und müssen zeigen, dass sie aus dieser schwierigen und unbefriedigenden Situation heraus wollen. Und das geht nur mit harter Arbeit“, so Interimscoach Peppi Heiß im Vorfeld dieses Duells. Ein Hauptaugenmerk hatten er und Sportdirektor Jiri Ehrenberger, der ebenfalls hinter der Bande stand, während der vergangenen Trainingswoche auf die Defensiv-Arbeit gelegt. Kein Wunder, mit einem bisherigen Gegentorschnitt von 3,62 pro Partie waren die Schanzer in dieser Kategorie innerhalb der DEL einsame spitze.
Dass die Ingolstädter durchaus gewillt waren, die „rote Laterne“ mit einem Sieg endlich wieder abzugeben beziehungsweise zumindest drei wichtige Punkte auf dem Konto zu verbuchen, wurde von Anfang an deutlich. Vor allem in der Offensive zeigten sich die Hausherren durchaus gefährlich und kamen immer wieder zu guten Möglichkeiten. Die Belohnung folgte schließlich in der neunten Minute – wenn auch unter gütiger Mithilfe der Wild Wings. Verteidiger Alex Trivellato leistete in der eigenen Zone einen schlimmen Scheibenverlust, den Brandon Buck zum Führungstreffer nutzte. Und als Alexander Barta in der 17. Minute ein Zuspiel von Petr Taticek sogar zum 2:0 einnetzte, schien die zuletzt doch arg zerrüttete Panther-Welt wieder in Ordnung.
Zumindest auf den ersten Blick. Denn bereits zu diesem Zeitpunkt war offensichtlich, dass das Defensiv-Verhalten nach wie vor die „Achillesferse“ bei den Hausherren ist. Die Gäste kamen oftmals nahezu ungehindert durch die neutrale Zone ins Ingolstädter Verteidigungsdrittel und konnten dort fast schon nach Belieben kombinieren. Nur gut aus Sicht des ERCI, dass sich einerseits die Schwenninger als überaus abschlussschwach erwiesen beziehungsweise auf Timo Pielmeier Verlass war. Bei einem Schussverhältnis von 17:9 für die Gäste musste der Panther-Goalie im ersten Abschnitt sein Team mehrfach vor Schlimmerem bewahren.
Chancenlos war der 26-Jährige dann nach Wiederbeginn, als die Schwarzwälder innerhalb von vier Minuten – unter den Augen von Ex-Bundestrainer Pat Cortina, der gegenüber der NR offiziell bestätigte, mit dem ERCI nicht in Gesprächen bezüglich eines Trainer-Engagements zu stehen – diese Begegnung egalisierten. Erste nutzte Toni Ritter eine der zahlreichen „Zwei-gegen-Eins“-Konter zum 1:2 (23.), dann vollendete Yan Stastny während eines Überzahlspiels zum Ausgleich. Wie schon in der vorherigen Woche gegen die Iserlohn Roosters hatten die Schanzer einen Zwei-Tore-Vorsprung verspielt. Doch im Gegensatz zu dieser Begegnung fanden die Hausherren diesmal prompt die Antwort. Nur 70 Sekunden nach diesem Schock traf Thomas Greilinger – ebenfalls im Powerplay – zum 3:2 (28.). „Ich denke, dass dieser Treffer gerade für unser Selbstvertrauen ungemein wichtig und letztlich auch ein Schlüssel in diesem Match war“, so Greilinger, der insgesamt ein zwiespältiges Fazit zog: „Natürlich haben wir in den ersten zwei Dritteln defensiv zu viel zugelassen. Dennoch war es letztlich ein verdienter Sieg und ein kleiner Schritt nach vorne.“
Der im bisherigen Saisonverlauf mit Abstand beste Panther (Greilinger) war indes auch am entscheidenden vierten Treffer des ERCI in der gestrigen Partie entscheidend beteiligt: Einen von der Bande zurückprallenden Schuss des Topscorers drückte Buck zum 4:2-Endstand über die Linie (55.). Danach war der Widerstand der Wild Wings endgültig gebrochen.
ERC Ingolstadt: Ti. Pielmeier – Kohl, McNeill; Friesen, Schopper; Köppchen, Salcido, Wagner – Greilinger, Buck, Laliberte; Kubalik, A. Barta, Taticek; McMillan, Ross, Irmen; Davidek, B. Barta, Th. Pielmeier. – Tore: 1:0 Buck (9.), 2:0 A. Barta (17.), 2:1 Ritter (23.), 2:2 Stastny (27./PP), 3:2 Greilinger (28./PP), 4:2 Buck (55.). – Zuschauer: 3802.
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