Wieder jubelt der Gegner
Der ERC Ingolstadt verliert nach einer verschlafenen Anfangsphase mit 2:4 gegen München. Warum die Panther die Geschenke des Meisters nicht nutzen können.
Der ERC Ingolstadt hat auch das zweite Derby hintereinander verloren. Nach dem 3:6 am Sonntag in Augsburg unterlagen die Panther gestern mit 2:4 gegen Red Bull München.
„Die Enttäuschung ist groß“, sagte David Elsner, „wir finden einfach nicht zu unserem Spiel. So ist es schwer, zu gewinnen.“ Einmal mehr verschliefen die Panther die Anfangsphase, gingen früh in Rückstand und konnten die Begegnung nicht mehr drehen. Beim ERC kehrte Benedikt Kohl zurück, Ryan Garbutt und Petr Taticek konnten es sich auf der Tribüne gemütlich machen. Gemütlich gingen allerdings auch die ERC-Spieler auf dem Eis die Begegnung an. Es wirkte, als hätten sie das Feiertagsmenü noch nicht verdaut. In den ersten fünf Minuten sah Panther-Goalie Jochen Reimer zahlreiche Schüsse auf sich zufliegen. Seinen Teamkollegen gelang es kaum, für Entlastung zu sorgen. Der ERC agierte fahrig und ungenau. Man hatte beinahe den Eindruck, die Gäste würde durchgehend mit einem Mann mehr auf dem Eis agieren. Logische Konsequenz waren zwei Münchner Treffer, denen individuelle Fehler der Ingolstädter vorausgingen. Erst spielte Mark Voakes Tim Wohlgemuth aus, beförderte die Scheibe dann in den Winkel (10.). Wenig später durfte Konrad Abeltshauser in aller Ruhe zum 2:0 einschieben (12.). „Wir müssen in den ersten zehn Minuten konsequenter Eishockey spielen“, haderte Elsner. Trevor Parkes hätte noch das 3:0 nachlegen können, verfehlte aber das leere Tor (16.). Erst gegen Ende des ersten Abschnitts zeigte der ERC Gegenwehr. „Wir hätten bereit sein müssen“, sagte Trainer Doug Shedden, der indes das zweite Drittel seines Teams lobte.
ERC Ingolstadt: München verteilt Geschenke
Im zweiten Abschnitt kämpfte sich der ERC – begünstigt durch Münchner Geschenke – in die Partie zurück. Brett Olson wird selten ein derart kurioses Tor wie das 1:2 gelungen sein (24.). Er schoss Danny aus den Birken von hinter dem Tor an den Schlittschuh und der Münchner Goalie beförderte die Scheibe in der Rückwärtsbewegung irgendwie über die Linie. München war zwar weiterhin das gefährlichere Team, nahm sich dann aber gleich zwei Strafzeiten in einer Spielsituation. Maury Edwards nutze die 5-3-Überzahl zum 2:2 (33.). Doch auch die Ingolstädter waren noch in Weihnachtsstimmung und verteilten Geschenke. Michael Wolf wurde erst nicht attackiert, dann vor dem Gehäuse gefoult. Folge war ein Penalty, den der Routinier eiskalt zur erneuten Gästeführung nutzte (39.).
Doch der deutsche Meister ermöglichte dem ERC ein zweites Mal, zwei Minuten mit zwei Mann mehr auf dem Eis zu agieren. Doch mehr als ein Torschuss durch Edwards sprang nicht heraus (41.) „Wir müssen öfter schießen und auch mal ein dreckiges Tor erzwingen“, sagte Shedden über das erfolglose Überzahlspiel.
ERC Ingolstadt: Rückstand auf Top 6 wächst
München konzentrierte sich in der Schlussphase auf die Defensive, der ERC schaffte es nicht, für Gefahr zu sorgen. Dustin Friesen bot sich nach einer Einzelaktion eine Möglichkeit, doch Aus den Birken war zur Stelle (45.). Auch Mike Collins verpasste im Nachsetzen den Ausgleich (52.). Als Reimer sein Tor verlassen hatte, stellte John Mitchell den 4:2-Endstand für die Gäste her (60.).
Damit hat der ERCI in den 15 Spielen nach der Länderspielpause lediglich einmal drei Punkte eingefahren. Die Top 6 geraten außer Reichweite. „Jedes Spiel, jeder Punkt“ sei sehr wichtig, meinte Shedden und forderte die nötige Fokussierung bei seinem Team. Gerade in der Anfangsphase war die auch gegen München nicht zu spüren.
ERC IngolstadtReimer – Wagner, Friesen; Kohl, Koistinen; Edwards, Jobke; Schütz – Greilinger, Cannone, Mashinter; Kelleher, Olver, D’Amigo; Elsner, Olson, Collins; Ramoser, Wohlgemuth, Braun. – Zuschauer 4202 – Tore0:1 Voakes (10.), 0:2 Abeltshauser (12.), 1:2 Olson (24.), 2:2 Edwards (33./PP2), 2:3 Wolf (39./PS), 2:4 Mitchell (60.).
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