„Wir wollen auch eine Topmannschaft sein“
Jochen Reimer gibt sich vor den Duellen mit Nürnberg und München zuversichtlich. Warum der Goalie des ERC Ingolstadt auch bei den Ice Tigers das Vertrauen erhält und was er über die Arbeit von Trainer Doug Shedden sagt.
Viel hat Mike Collins nicht gesagt, als er sich am Mittwochabend nach dem Sieg des ERC Ingolstadt gegen Wolfsburg ein Mikrofon schnappte und kurz zu den Fans sprach. Seine Worte klangen in den Ohren der Anhänger jedenfalls wie ein Versprechen. „Mein Deutsch ist nicht so gut“, sagte der US-Amerikaner zunächst, um dann hinzuzufügen: „Wir wünschen euch ein gutes neues Jahr.“
Die Fans jubelten. Sie sangen, freuten sich einfach über den dritten Heimsieg innerhalb einer Woche. Zu einem guten Eishockey-Jahr gehört für sie freilich eine Teilnahme an den Playoffs. Während dieser Wunsch nach durchwachsenen Leistungen des Teams, dem Abgang von Brandon Buck und dem Abrutschen auf Rang elf der Tabelle in weite Ferne zu rücken schien, wurde in den jüngsten Spielen dieser Hoffnung neues Leben eingehaucht. Es sei mal dahingestellt, ob der Aufschwung bei den Panthern mit der Verpflichtung von Trainer Doug Shedden einhergeht. Fakt ist, dass der Kanadier mit drei Heimsiegen in sein Intermezzo beim ERC Ingolstadt gestartet ist. „Er ist ein sehr erfahrener Trainer mit großer Autorität“, sagt Jochen Reimer, der gegen Wolfsburg im Tor stand und eine souveräne Leistung zeigte, über den neuen Mann hinter der Bande. „Wenn er etwas sagt, wird es auch so umgesetzt.“ Shedden stelle die Mannschaft gut ein, habe „neue Ideen und neuen Schwung reingebracht“. Was der Trainer taktisch genau verändert habe, kann Reimer nicht erklären. „Das verstehe ich als Torwart eh nicht“, sagt er mit einem Schmunzeln. Auch Shedden selbst spricht lediglich von Kleinigkeiten und der Erfahrung aus 25 Jahren als Eishockeytrainer. „Wenn ich das jetzt erzähle, wissen die anderen Teams ja Bescheid“, fügt Shedden an.
Der Sieg gegen den Tabellenvierten aus Wolfsburg mache jedenfalls Mut für die kommenden Aufgaben, wie Reimer sagt. Diese werden sich als echter Härtetest für die Panther erweisen, stehen doch die beiden Topteams als Gegner des Wochenendes auf dem Programm. Zunächst geht es am heutigen Freitag (19.30 Uhr) zu den Thomas Sabo Ice Tigers nach Nürnberg, ehe am Sonntag (19 Uhr) Red Bull München in Ingolstadt zu Gast ist. Reimer hat jeweils drei Jahre bei beiden Vereinen verbracht und hat eine hohe Meinung: „Beide Mannschaften sind unheimlich tief besetzt und spielen größtenteils seit Jahren zusammen. Sie haben keine vierte Reihe, sondern eher zwei zweite und erste.“
Wenn, so Reimer weiter, „wir unser Ding nicht von der ersten bis zur letzten Minute durchziehen, kann man unter die Räder kommen.“ Das soll freilich nicht passieren. „Wir wollen auch eine Topmannschaft sein und solche Teams schlagen können“, sagt der Goalie selbstbewusst, um dann ehrlich hinterherzuschieben: „Klar sagen die Tabelle und unser Saisonverlauf etwas anderes aus. Aber wir hatten eine schlechte Phase und sind immer noch voll mit dabei. Wir sollten uns nicht verrückt machen lassen.“
Reimer selbst absolvierte gegen Wolfsburg seinen 17 Saisoneinsatz. „Es ist sicher keine leichte Saison für mich. Ich muss einfach jeden Tag weiter hart arbeiten. Egal, wer im Tor steht, der Erfolg der Mannschaft steht im Vordergrund.“ Einen wichtigen Teil kann er heute Abend in Nürnberg selbst beitragen. Shedden hat angekündigt, erneut Reimer das Vertrauen zu schenken. Schließlich stünde für den 32-jährigen Mindelheimer das Duell mit Bruder Patrick, der für die Franken stürmt, an.
Gelingt es dem ERC Ingolstadt weiter zu punkten, klingen auch Doug Sheddens Worte für die Anhänger vielversprechend. „Unser Team ist für die Playoffs zusammengestellt und wäre dort schwer zu bespielen.“
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