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Alfred Finnbogason ist Teil eines Fußballmärchens namens Island. Der Stürmer des FC Augsburg hat es bislang aber noch nicht über die Rolle des Edeljokers hinaus gebracht.
Alfred Finnbogason ist Teil eines Fußballmärchens namens Island. Der Stürmer des FC Augsburg steht im Kader der Mannschaft aus dem hohen Norden, die es völlig überraschend ins Achtelfinale der Fußball-EM geschafft hat. In der Gruppe F ließen die Isländer sogar Portugals Starensemble um Cristiano Ronaldo hinter sich. Punktgleich mit den Ungarn (5), einer weiteren Überraschung dieser EM, wurden sie Gruppenzweiter. Zwei Unentschieden gegen Portugal (1:1) und Ungarn (1:1) ließen sie im letzten Gruppenspiel einen heftigst umjubelten 2:1-Sieg gegen die hoch gehandelten und tief gefallenen Österreicher folgen.
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Finnbogason allerdings stand beim EM-Premieren-Sieg einer isländischen Mannschaft nicht einmal im Kader. Auf Facebook postete er ein Bild, das ihn zwar beim Jubeln nach dem Schlusspfiff zeigt, dabei trägt er allerdings einen dunklen Anzug und eine weinrote Krawatte. Grund: er war nach zwei gelben Karten in den ersten beiden Gruppenspielen gelbgesperrt. In beiden Partien war Finnbogason jeweils eingewechselt worden. Gegen Portugal in der 81., gegen Ungarn in der 69. Minute. Ein Treffer blieb ihm dabei verwehrt, gegen Portugal vergab er eine sehr gute Möglichkeit in der Schlussphase.
FCA-Trainer Dirk Schuster schickte Finnbogason eine Nachricht
Der neue FCA-Trainer Dirk Schuster hat ihm nach dem Portugal-Spiel schon eine Nachricht geschrieben und viel Erfolg für das weitere Turnier gewünscht. In Augsburg wird er dann vermutlich auch wieder mehr Spielzeit bekommen, als bei der isländischen Nationalmannschaft. Dort kommt er derzeit nicht über die Rolle des Edeljokers hinaus. Jon Bödvarsson (1 Tor/für ihn kam Finnbogason gegen Ungarn) und Kolbeinn Sigthorsson (für ihn kam Finnbogason gegen Portugal) standen in den bisherigen drei Spielen in der Startelf. Island steht im Achtelfinale - und ein Kommentator dreht durch
Dieser Umstand zeigt, dass Islands National-Trainer Lars Lagerbäck keine Rücksicht darauf nimmt, in welchem Verein oder in welcher Liga seine Nationalspieler ihr Geld verdienen. Denn Bödvarsson spielt seit diesem Jahr in der 2. Bundesliga beim 1. FC Kaiserslautern und brachte es in seitdem 15 Spielen auf zwei Tore. Sigthorsson, die zweite Stammkraft in der Island-Offensive, steht seit der vergangenen Saison beim französischen Erstligisten FC Nantes unter Vertrag. In der Ligue 1 kam er 26 mal zum Einsatz und traf dreimal. Dazu kamen drei Pokalspiele (1 Tor). Sein aktueller Marktwert wird auf transfermarkt.de mit 2,75 Millionen Euro angegeben, der von Bödvarsson mit 800 000 Euro.
Beim FC Augsburg startete Finnbogason voll durch
Finnbogason dagegen startete nach seiner Leihe von Real Sociedad zum FC Augsburg in der Rückrunde der Bundesliga voll durch. In 14 Spielen traf er siebenmal und hatte großen Anteil daran, dass der Verein den Klassenerhalt in der Bundesliga schaffte. Inzwischen hat der FCA den 27-Jährigen fest bis 2020 verpflichtet. Sein aktueller Marktwert wird auf fünf Millionen Euro geschätzt.
Bei der EM ist Finnbogason nach dem Verbüßen seiner Sperre für das Achtelfinale gegen England am nächsten Montag (21 Uhr, live im TV in der ARD und im Live-Stream) wieder einsatzbereit. Vermutlich wird er aber zunächst wieder auf der Bank Platz nehmen müssen. Denn warum sollte Lars Lagerbäck seine Erfolgsformel verändern? Finnbogason muss auf seine Chance lauern und wer weiß: Vielleicht gelingt ihm - von der Bank kommend - der entscheidende Beitrag zum nächsten großen Coup der Isländer...
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