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Mit dem 3:1-Sieg gegen Bremen macht der FCA gleich zwei neue Vereinsrekorde perfekt. Die Erfolge sorgen aber auch dafür, dass sich Manager Reuter ungewohnten Fragen stellen muss.
Als Robin Dutt dann doch anfing, auf seinem Stuhl im Presseraum der SGL-Arena unruhig hin und her zu rutschen, hatte der Augsburger Pressesprecher Dominik Schmitz ein Einsehen mit dem Trainer von Werder Bremen. „Mach aus, wir beginnen jetzt mit der Pressekonferenz“, bat Schmitz seinen Techniker, mittels Fernbedienung die beiden Flachbildschirme auszuschalten.
Dort lief quasi stereo die Zusammenfassung des 3:1 (1:1)-Heimsieges des FC Augsburg gegen Werder Bremen. Und so hatte Dutt noch einmal komprimiert die demütigenden 90 Minuten durchleben müssen. Er sah, wie seine Mannschaft nach dem ersten Eckball der Partie mit 1:0 (3.) in Führung ging. Unglücksrabe Jan-Ingwer Callsen-Bracker hatte nach einem Schubser den Ball ins eigene Tor geköpft, FCA-Torhüter Alexander Manninger boxte ins Leere. Ein Treffer, der den FCA nicht sonderlich beeindruckte. Dutt sah den schnellen Ausgleich durch einen Freistoß von Tobias Werner (11.). Er sah die Gelb-Rote Karte von Santiago Garcia (45.), bei der Matthias Ostrzolek unnötigerweise geschauspielert hatte, als wäre er James Dean. Er sah auch, wie sich sein Team nach den Toren von Halil Altintop (49.) und André Hahn (55.) aufgab und sich von einer souveränen FCA-Elf vorführen ließ.
„Ich bin einigermaßen sauer – und das ist noch untertrieben“, zischte Dutt leise. Die Werder-Spieler müssen sich auf eine ungemütliche Woche nach der neunten Saisonniederlage einstellen.
Zwei Vereinsrekorde gab es zu feiern
Ganz anders sieht die Welt beim FCA aus. Gleich zwei Vereinsrekorde gab es zu feiern: Das 3:1 gegen Bremen war der vierte Heimsieg nacheinander, das siebte Spiel ohne Niederlage in Folge. Die Party geht weiter. Mit dem zweitkleinsten Etat steht das Team von Trainer Markus Weinzierl auf Platz neun, die internationalen Ränge in Reichweite.
So musste sich FCA-Manager Stefan Reuter ungewohnten Fragen stellen. Zum Beispiel danach, ob er Angst habe, dass seine Mannschaft am Ende der Saison auseinanderbricht. Denn da könnte es den einen oder anderen Abgang geben. Die Leistungen von Spielern wie André Hahn, 23, Matthias Ostrzolek, 23, oder Kevin Vogt, 22, dürften Begehrlichkeiten anderer Klubs wecken. Sie sind jung, deutsch und verdienen noch keine Riesengehälter. Reuter ist sich der Gefahr bewusst: „Es ist das Normalste überhaupt, dass sich unsere Spieler interessant machen für andere Vereine“, erklärte er. „Wir werden mit dem einen oder anderen Abwerbeversuch leben müssen.“ Angst davor hat er nicht, denn „der Großteil unserer Spieler hat langfristige Verträge“. Überhaupt, es sei noch zu früh, um sich damit zu beschäftigen.
Genauso wie mit dem Thema Europa League. „Wir brauchen am Ende der Saison drei Mannschaften, die hinter uns stehen. Das ist unser Ziel. Es ist noch überhaupt nicht der richtige Zeitpunkt, um anzufangen zum Träumen“, mahnte Reuter.
Die Fans tun dies aber schon. Erste Rufe „Europapokal“ waren zu hören und ein Flitzer lieferte seinen Wunsch gleich schwarz auf weiß ab. Unbehelligt vom Ordnungsdienst lief er kurz vor Spielende auf den Platz und breitete dort sein Transparent aus: „Die kleinen Augsburger träumen vom großen Europa“ stand darauf. Sollte der FCA tatsächlich die Euro League erreichen, wird er aber sicher nicht dabei sein. Ihm drohen eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch und ein längeres Stadionverbot.
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