Alexander Esswein gibt wieder Vollgas
Beim 2:0 gegen Freiburg war Alexander Esswein wieder von Beginn an mit dabei. Nach der Partie gab es strahlende Gesichter aber auch einen Grund, sich zu ärgern.
Fast ein halbes Jahr musste Alexander Esswein darauf warten. Am 5. Mai dieses Jahres in der Partie bei Eintracht Braunschweig stand der gebürtige Wormser letztmals in der Startformation. Damals schickte der FCA die Niedersachsen mit einem 1:0-Sieg zurück in die 2. Bundesliga. Nach einem Kniescheibenbruch während der Vorbereitung lag er dann lange auf Eis. In den vergangenen Wochen kämpfte sich Esswein wieder nach und nach heran. Jetzt am Samstag gegen den SC Freiburg war es dann wieder so weit, dass er zu Beginn auf dem Rasen stand. Das war allerdings auch der Tatsache geschuldet, dass Tobias Werner aufgrund seiner fünften Gelben Karte gesperrt war. „Anstrengend“, sagte er erschöpft, aber glücklich auf die Frage, wie es denn gewesen sei.
Nach 77 Minuten ausgewechselt
Man merkte Esswein an, wie gut ihm dieses Erfolgserlebnis getan hat, aber er sieht an seiner eigenen Leistung auch noch Defizite: „Nachdem ich lange nicht mehr von Anfang an gespielt habe, war es nicht ganz so einfach. Ein paar Details haben schon noch gefehlt. Aber ich freue mich, dass mir der Trainer das Vertrauen geschenkt hat und ich denke, das konnte ich ein bisschen zurückzahlen.“ In der 77. Minute holte der Trainer dann Esswein vom Platz: „Ich hätte mir schon zugetraut, die gesamten 90 Minuten zu spielen, aber vielleicht war es besser, dass ein frischer Spieler gekommen ist.“
Esswein erwischte aber auch ein äußerst dankbares Spiel. Viel harmlosere Mannschaften als der SC Freiburg werden in dieser Saison nicht mehr oft in Augsburg gastieren. Oder war der FC Augsburg tatsächlich so stark? „Ich denke, da trifft beides zu. Wir haben sicherlich nicht ganz optimal gespielt, sonst hätten wir auch früher das 2:0 geschossen“, gab Innenverteidiger Ragnar Klavan ehrlich zu. Für Klavan war diese Frage auch nicht ganz so wichtig. Der Este denkt im großen Ganzen: „Wir haben das in dieser Saison bisher gut gemacht. Unsere Konkurrenten wie Frankfurt, Bremen, Berlin oder jetzt Freiburg haben wir alle besiegt. Das ist wichtig für uns und auch für unsere Fans.“
Matavz mit deutlicher Steigerung
Auch FCA-Manager Stefan Reuter strahlte über das ganze Gesicht, hielt aber wie immer den Ball flach: „Das war eine souveräne Vorstellung. Es sind aber immer alles enge Spiele und es entscheiden nur Kleinigkeiten. Für uns ist jeder Punkt gut für den Klassenerhalt.“ Reuter war auch mit der Vorstellung von Tim Matavz zufrieden. Der Slowene durfte zum zweiten Mal von Beginn an auflaufen: „Man hat es schon während der Woche im Training gespürt. Er ist jetzt körperlich in einer ganz anderen Verfassung und hat sich deutlich gesteigert.“
Rasen war mal wieder ein Ärgernis
Das einzige Ärgernis am Samstag war wieder einmal der Rasen. Standfestigkeit sieht anders aus. Die Spieler landeten öfter auf dem Hosenboden, als ihnen lieb war. „Es war sehr seifig und rutschig, aber dazu müssen sie den Gärtner fragen“, zuckte Alexander Esswein nur müde mit den Schultern. Naja, ein Gärtner hat vermutlich andere Aufgaben. Im Fußball klingt alles ein bisschen protziger. Da nennt man den Rasensachverständigen „Greenkeeper“. Stefan Reuter bezieht auch Stellung: „Das ist schon richtig, der Rasen ist nicht optimal. Die Greenkeeper leisten da viel Arbeit und das ist eine große Herausforderung. Von der Wetterseite kommt bei uns wenig Luft ins Stadion. Deshalb ist der Rasen oft sehr trocken. Wir beschäftigen uns aber unentwegt mit dem Thema und werden sicher noch eine Lösung finden.
Nun Rasen hin, Rasen her. Trainer Markus Weinzierl pfeift darauf: Wenn wir unsere Spiele gewinnen, nervt mich das weniger.“
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