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FC Augsburg
20.09.2013

André Hahn im Wunderland

Foto: Ulrich Wagner

Mittelfeldspieler André Hahn mischt mit seiner Spielweise derzeit die Bundesliga auf. Dabei schien seine Laufbahn beendet, bevor sie richtig begonnen hatte.

Manchmal, in einer ruhigen Minute, und die gibt es im Leben von André Hahn, 22, gerade selten, kneift er sich in den Arm, um zu schauen, ob sein Leben als Bundesliga-Profi wirklich real ist. „Es ist ein reiner Traum. Ich hätte nie gedacht, dass mir der Sprung von der 3. Liga in die Bundesliga so schnell gelingt.“

Am 18. Januar wechselte Hahn von den Offenbacher Kickers zum FC Augsburg. Auf der Suche nach einem rechten Außenbahnspieler war der Bundesligist dort fündig geworden. Zwei Tage später wird er in der 90. Minute beim 3:2 gegen Fortuna Düsseldorf eingewechselt. Es folgen Kurzeinsätze gegen Schalke und Wolfsburg, ehe er in Leverkusen 33 Minuten spielt. 33 Minuten, die sein Berufsleben total verändern. Er bereitet ein Tor vor, und seitdem ist er Stammspieler. Stammspieler in der Bundesliga, denn auch durch die Leistung Hahns gelingt dem FCA mit einer sensationellen Rückrunde der Klassenerhalt.

André Hahn zählt nicht zu den Rohdiamanten

Hahn absolviert 21 Partien in nicht einmal acht Monaten. Andere brauchen dazu Jahre. Dabei zählt Hahn nicht zu den Rohdiamanten, die in den modernen Nachwuchsleistungszentren den Feinschliff erhalten. Die Nachwuchs-Nationalmannschaften kennt er nur aus dem Fernsehen. Hahn geht den Weg, der nicht so Talentierten, die aber mit Willen und Ehrgeiz versuchen, ihr Ziel zu erreichen. Er wächst an der rauen Nordsee-Küste auf.

Deren Bewohner fallen nicht gleich beim ersten Gegenwind um. Hahn kommt aus Otterndorf. Die niedersächsische Kleinstadt liegt östlich von Cuxhaven an der Elbmündung. „Wir wohnen direkt am Deich, von unserem Haus aus kann man das Meer sehen“, sagt Hahn. Seine Familie ist ihm wichtig. Bruder Marcel, Vater Andreas, Mutter Sylvia und die Oma und den Opa hat er mit einem großen Tattoo auf seinem rechten Arm verewigt.

Ein weiteres ziert seine linke Körperseite. „Lieber stehend sterben als knieend leben“, steht dort etwa martialisch. Es ist sein Motto auf dem Fußballplatz. Dort zog es ihn schon immer hin, auch wenn zuerst geplant war, dass er wie sein Vater Andreas, Handballer werden sollte. Doch André setzte sich durch. Er träumt von der Bundesliga. Mit 17 scheint er am Ziel. Der Hamburger SV holt ihn 2008 in seine Regionalligamannschaft. Hahn zieht in eine eigene Wohnung, beendet nebenzu aber noch seine Ausbildung zum Autolackiererie, die er zuvor begonnen hat. „Das war eine harte Zeit. Morgens um sieben bin ich zur Arbeit, um zehn Uhr war Training, dann bin ich wieder zur Arbeit, dann wieder Training.“ Hahn arbeitet zwei Jahre verbissen an sich, versucht, seine Defizite auszugleichen. „Ich hatte zuvor ja nur auf dem Land gespielt, da war nur hoch und weit nach vorne angesagt. Es gab keine Taktik oder Techniktraining. Das fehlt mir jetzt immer noch ein wenig. Ich habe versucht aufzuholen, aber man hat gemerkt, dass mir in der C- und B-Jugend diese Ausbildung auf diesem Niveau fehlte.“

André Hahn: Von der Dritten in die Erste Liga

Hahn wird aussortiert. Er geht 2010 zum FC Oberneuland. Da gibt es aber bald finanzielle Probleme. Im Winter denkt er ans Aufhören. „Eigentlich wollte ich im Versicherungsbüro meines Vaters eine Ausbildung anfangen.“ In den letzten Spielen für den Regionalligisten blüht Hahn auf. Plötzlich klopfen die Drittligisten TuS Koblenz und Carl Zeiss Jena an. Hahn entscheidet sich für Koblenz. Ihm gefällt es am Rhein, doch Koblenz muss sich aus der dritten Liga zurückziehen. Hahn wechselt nach Offenbach.

Die Kickers sind aber im Winter 2012 so gut wie pleite. Als der FCA Hahn will, sagt Offenbach schnell ja. Der Traditionsklub braucht die rund 250 000 Euro Ablöse. Hahn selbst ist vollkommen überrascht. „Als mich Manager Stefan Reuter auf meinem Handy anrief, saß ich gerade im Auto und war gefühlte fünf Minuten sprachlos. Ich habe gedacht, das kann doch nicht sein, die spielen Bundesliga.“ Hahn überlegt nicht lange. Sein Vater, gleichzeitig sein Berater, wird mit dem FCA schnell einig. Mit seiner Schnelligkeit und seiner Physis beeindruckt Hahn jetzt auch in der Bundesliga. „Ich wurde ins kalte Wasser geworfen, ich hatte einfach gar keine Zeit, mir groß einen Kopf zu machen. Ich habe einfach versucht, mein Spiel durchzuziehen.“

Hahn ist der Prototyp der FCA-Profis 2013. Nicht mit übermäßig Talent, aber mit einem übermäßigem Willen ausgestattet mischen sie die Bundesliga auf, indem sie jede Woche harte, ehrliche Arbeit abliefern. „Wir sind eine Mannschaft. Es gibt keine Einzelgänger, keine, die eine Sonderbehandlung wollen. Jeder hat verstanden, um was es geht, jeder genießt es auf dem Platz zu stehen und versucht, alles zu geben.“

Hahns Vertrag läuft bis 2016

Sein Vertrag läuft bis 2016. Bisher gäbe es noch keine anderen Angebote, versichert Hahn. „ Ich fühle mich hier wirklich wohl. Hier spiele ich, hier kann ich dem Verein und der Mannschaft helfen. Hier in der Stadt ist alles so positiv, so entspannt und familiär, was es gerade uns jungen Spielern so einfach macht.“

Langsam reagieren die anderen Vereine aber auf die Spielweise des FCA, und auch auf die von Hahn. Gegen Freiburg wich ihm Oliver Sorg nicht von der Seite. „Er hat genau gewusst, wie er mich zustellen muss. Wir haben uns gegenseitig aus dem Spiel genommen. Ich konnte kaum aufdrehen, meine Schnelligkeit ausspielen, das mich starkmacht.“ Am Samstag (15.30 Uhr) bei Hannover 96 hofft er wieder auf mehr Platz. Vielleicht klappt es dann auch mit seinem ersten Tor.

Zuvor muss er in der Wohnung in der Jakobervorstadt noch Platz machen. Freundin Ragna, 24, ist nachgekommen. André Hahn fühlt sich derzeit wie Alice im Wunderland: „In Offenbach habe ich mir am Samstagabend oft auf der Couch die Zusammenfassung der Bundesliga angesehen und gedacht: da würde ich gerne spielen. Jetzt sehe ich mich selber rumrennen. Das ist schon Wahnsinn. Ich spiele erste Liga.“

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