Aufwärtstrend
Vor dem letzten Test gegen die SpVgg Greuther Fürth zeigen alle Indikatoren nach oben. Torhüter Simon Jentzsch will mit einem Sieg das positive Gefühl mit in die Liga nehmen.
Als Andreas Rettig am Freitagvormittag aus seinem Büro hinunter auf den Trainingsplatz blickte, da machte dem Manager des FC Augsburg nicht nur der strahlende Sonnenschein gute Laune. Auf dem Spielfeld tummelten sich 22 Augsburger Fußball-Profis, dazu noch der prominente Gastarbeiter Alexander Hleb.
Eine Woche vor dem Rückrundenstart hat sich das Lazarett des Bundesliga-Aufsteigers spürbar geleert. Neben den Africa-Cup-Teilnehmern Nando Rafael und Torhüter Mohamed Amsif fehlten gestern nur der leicht angeschlagene Jonas de Roeck, Edmond Kapllani und die Langzeitverletzten Axel Bellinghausen und Dawda Bah. Ein richtiges Spiel elf gegen elf mit einem neutralen Zentralspieler (Hleb) hatte es beim FCA lange nicht mehr gegeben. Deshalb ist Trainer Jos Luhukay mit der bisherigen Vorbereitung zufrieden. „Es ist sehr positiv, dass ich jetzt in jedem Training plus-minus 20 Feldspieler zur Verfügung habe“, sagt er. Endlich hat er wieder in jedem Mannschaftsteil Alternativen, kann taktische Varianten ausprobieren.
Luhukay will die spielerische Note nicht vernachlässigen
Kollektives Pressing in der Offensive und in der Defensive will Luhukay sehen. Zudem soll das Spiel nach vorne qualitativ gesteigert werden: „Wir müssen ein höheres Tempo beim Passspiel an den Tag legen und noch schneller umschalten“, gibt der Niederländer vor. Er will im Kampf um den Klassenerhalt die spielerische Note nicht aus den Augen verlieren. Das Personal dazu hat er nun. So agierte zum Beispiel Daniel Baier am Mittwoch beim 3:0-Testspielsieg gegen den Karlsruher SC mehr im defensiven Mittelfeld, da Torsten Oehrl (er verlängerte gestern seinen Vertrag bis 2014) hinter Allein-Stürmer Sascha Mölders agiert und Rückkehrer Marcel Ndjeng auf der rechten Außenbahn wieder Fuß fassen soll.
Ein gelungenes Experiment, findet Simon Jentzsch. „Das waren gegen Karlsruhe schon ganz gute Ansätze.“ Der Torhüter musste nach seinem Fingerbruch in der Endphase der Hinrunde pausieren, jetzt kann er aber wieder voll trainieren. „Natürlich schmerzt es noch, aber auch wenn wir zwei Mal am Tag trainieren, hält der Finger ganz gut durch.“ Er blickt durchaus zuversichtlich auf das Unternehmen Klassenerhalt. „Wir haben am Anfang einfach zu viele Tore durch individuelle Fehler hergeschenkt. Wir mussten begreifen, dass man gerade in der Abwehr einfach rigoroser und kompromissloser sein muss. Aber ich denke, wir haben in den ersten Monaten sehr viel gelernt.“
Wie viel, das können seine Vorderleute beim letzten Test vor dem Rückrundenauftakt (21. Januar beim SC Freiburg) am Sonntag gegen die SpVgg Greuther Fürth zeigen. Jentzsch kommt der Zweitliga-Zweite gerade recht: „Das ist ein harter Prüfstein. Fürth hat eine sehr gute Offensive. Wir müssen konzentriert sein, unsere Mechanismen aktivieren. Ein Sieg wäre gut, um mit einem positiven Gefühl in die Liga zu starten.“ Der Aufwärtstrend soll fortgesetzt werden.
Luhukay hat die Fürther mit Bedacht zum Vorbereitungsfinale ausgesucht: „Ihre Spielweise ähnelt der von Freiburg. Auch Fürth versucht, Pressing zu spielen und die Initiative zu ergreifen.“ Er sieht Fürth als heißen Aufstiegskandidaten. Denkbar wäre auch, dass sich beide Vereine in der Relegation wiedersehen könnten. Das will Luhukay vermeiden. Er will mindestens 15. werden. „Das ist unsere Aufgabe und ich hoffe, die können wir erfüllen.“
Infos
Letzter Test FCA – SpVgg Greuther Fürth, Sonntag, 15. Januar, 15 Uhr in der SGL-Arena.
Dauerkarten Für das Spiel gegen die SpVgg Greuther Fürth haben alle Dauerkarten-Besitzer freien Eintritt. Der Stehplatz kostet 7 Euro (Normalzahler), der beste Sitzplatz 20 Euro.
Anfahrt Die Straßenbahnen fahren wie gewöhnlich. Der Shuttle-Bus von der Messe steht nicht zur Verfügung.
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