"Der Glücksgriff" vor dem Absprung
Vor dem Relegationspiel zwischen Jahn Regensburg und dem KSC steht der Abgang von Markus Weinzierl zum FC Augsburg im Mittelpunkt. Aber wer ist eigentlich dieser Markus Weinzierl?
Seit dem vergangenen Freitag ist die Kugel aus dem Lauf, man weiß nicht, wer sie abgefeuert hat, einzufangen ist sie jedenfalls nicht mehr. Markus Weinzierl, Trainer des Fußball-Drittligisten SSV Jahn Regensburg, wird in fast allen Medien als möglicher Nachfolger des zurückgetretenen Jos Luhukay beim FC Augsburg gehandelt.
Weinzierl, der Kontakte zum Bundesligisten nicht leugnet, hält sich bei dem Thema bedeckt und sagt seit Tagen nur: „Ich konzentriere mich voll auf die Relegation.“ Mit dem Jahn-Team trifft er heute (20.30 Uhr) auf den Karlsruher SC. Es entspricht freilich dem Naturell des 37-Jährigen, dass er nicht gerne über sich redet. Seine Person in den Vordergrund zu stellen, ist seine Sache nicht. Eher sieht er sich als Teil des Kollektivs.
Weinzierl führte Regensburg in die Erfolgsspur
Der in Straubing lebende Niederbayer ist einer, der sich einer Tätigkeit und einer Mannschaft voll und ganz verschreibt – mit Herzblut, Akribie und Leidenschaft. Der Fußballlehrer coacht den Jahn seit dem 25. November 2008 und hat ihn in der Zeit in die Erfolgsspur geführt. Und das bei widrigen Bedingungen bei den finanziell wahrlich nicht auf Rosen gebetteten Oberpfälzern. Trotz des kleinsten Etats der 3. Liga ist es Weinzierl gelungen, eine Mannschaft zu formen, die jetzt an die Tür zur 2. Bundesliga klopft.
Der ehemalige Zweitligaspieler der Stuttgarter Kickers, SpVgg Unterhaching und des Jahn, der zwischen 1995 und 1999 das Trikot der Bayern Amateure trug, hat großen Anteil daran. Bei den Verantwortlichen des Vereins gilt er deshalb nicht von ungefähr seit Jahren schon als „der Glücksgriff“.
Weinzierls gute Arbeit weckte Begehrlichkeiten
Der Trainer, der Lehramt studiert hat, erfuhr, wie schnell eine Profikarriere wegen einer Verletzung zu Ende gehen kann. Am 15. März 2002 – das Datum hat sich bei ihm eingebrannt – erlitt er im Zweitligaspiel des Jahn bei den Offenbacher Kickers eine schwere Knieverletzung und musste als 27-Jähriger die Sportinvalidität beantragen. Die Chance auf eine sportliche Zukunft bot ihm Jahn Regensburg – zuerst als Co- und dann als Cheftrainer. Seine gute Arbeit hat inzwischen auch bei anderen Klubs Begehrlichkeiten geweckt.
Weinzierls Leidenschaft für den Fußball klingt bei jedem Satz heraus. Er fiebert jedem Spiel und seiner Aufgabe entgegen. Um abzuschalten und Kraft aufzutanken, braucht er Zeit in seiner niederbayerischen Heimat. Dort wartet die Familie, Ehefrau Kerstin, Lehrerin von Beruf, die Söhne Max-Leo (9) und Moritz (7). Schließlich ist seine Familie neben dem Fußball das absolute Hobby von Markus Weinzierl.
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