Der Verfolger kommt als Favorit zum FCA
Der FC Augsburg fühlt sich in der Außenseiterrolle gegen Bayer Leverkusen wohl und will die Negativserie beenden. Weinzierl muss allerdings seine Anfangsformation wieder ändern.
„Am besten schicken wir die Punkte gleich per Post“, dieser Satz stammt von Paul Breitner, dem ehemaligen Spieler des FC Bayern München und Weltmeister 1974. Die Bayern hatten wieder einmal beim 1. FC Kaiserslautern verloren, aus den „Roten Teufeln“ vom Betzenberg war längst der München- Angstgegner geworden. Gerade ein mal zwei magere Punkte konnte der Rekordmeister zwischen 1975 und 1982 aus der Pfalz mit nach Hause nehmen. Eine desaströse Bilanz für die auch damals schon sehr hohen Ansprüche der Münchner.
Furcht kennt man beim FC Augsburg nicht
Nicht gering sind mittlerweile auch beim FC Augsburg die Anforderungen, die der Verein an sich selbst stellt. Kein Wunder – bei den herausragenden Erfolgen in den vergangenen Jahren. Und so wurmt es die Schwaben ganz gewaltig, dass es in den bisherigen sieben Duellen im Oberhaus gegen Bayer Leverkusen sieben Pleiten gab. Natürlich kann man bei der Werkself nicht von einem FCA-Angstgegner sprechen, denn bisher gingen die Pillenkicker aus dem Westen stets als Favorit in die Begegnungen gegen den Underdog. So ist es auch am Samstag (15.30 Uhr/SGL-Arena), wenn Bayer beim FC Augsburg antritt. Auch wenn der FCA in der Tabelle einen Platz und zwei Punkte vor dem Bayer-Team rangiert. Doch Furcht kennen sie beim FCA nicht. Die 2:3-Niederlage vor Wochenfrist beim SV Werder Bremen wurde aufgearbeitet. „Werder hatte einen sehr guten Tag, wir waren unterlegen und müssen in jedem Spiel ans Limit gehen“, befand Markus Weinzierl.
Teamchef: Wer soll gegen Leverkusen spielen?
Der Augsburger Trainer ist überzeugt, dass dies seiner Mannschaft gegen die Gäste aus dem Rheinland auch gelingen wird. „Wir können leicht und locker agieren, sind aber gierig und wollen Leverkusen auf jeden Fall auch nach dem Spiel hinter uns lassen“, gibt sich der Fußballlehrer mutig und optimistisch. Allerdings, Weinzierl muss seine Anfangsformation wieder ändern. Markus Feulner ist wegen seiner fünften Gelben Karte gesperrt, für diese Position stehen Winterneuzugang Christoph Janker und die Bayer-Leihgabe Dominik Kohr zur Verfügung.
Wer steht im Tor des FCA: Manninger oder Hitz?
Ob die etatmäßige Nummer eins, Marwin Hitz, der seine Verletzung auskuriert hat, wieder anstelle von Alexander Manninger ins Tor rückt, ließ Weinzierl offen. Zuletzt hütete der Schweizer am 23. November beim 1:0 in Stuttgart das FCA-Tor. Einen Wechsel könnte es auch in der Sturmspitze geben. Möglich, dass Weinzierl dem Koreaner Dong-Won Ji eine schöpferische Pause gönnt und dafür Nikola Djurdjic in der Anfangsformation steht. Dagegen scheinen die ebenfalls angeschlagenen Pierre-Emile Höjbjerg und Raúl Bobadilla rechtzeitig zum Spitzenspiel gesund zu werden.
100-prozentig einsatzfähig ist auch Abdul Rahman Baba. „Ich bin fit, wir wollen unseren Platz verteidigen. Wir werden wieder als Team auftreten“, sagte der Ghanaer bei der gestrigen Pressekonferenz bestens gelaunt. Der Linksverteidiger, der sich jüngst im Finale des Afrika-Cups mit seinem Nationalteam erst im Strafstoßschießen gegen die Elfenbeinküste geschlagen geben musste, spielt im System Weinzierl auch gegen Leverkusen eine wichtige Rolle. Er muss sich um Karim Bellarabi kümmern. Der Nationalspieler, an dem im Sommer auch der FCA Interesse zeigte, ist längst einer der Leistungsträger im Bayer-Gebilde und verlängerte während der Woche seinen Vertrag bis zum Jahre 2020. Übrigens: Die Punkte freiwillig oder per Post Bayer Leverkusen zu überlassen, käme beim FCA keinem in den Sinn.
Für die Partie gegen Bayer Leverkusen stehen noch rund 2500 Karten für die FCA-Fans zur Verfügung. Die Tageskasse an der SGL-Arena hat ab 13 Uhr geöffnet.
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