Die Marke FCA gefällt
Der Aufsichtsratsvorsitzende Peter Bircks spricht über den Hauptsponsor des FC Augsburg und die Montagsspiele.
In der letzten Zeit hatte Peter Bircks in seinem Nebenjob sicher eine Menge Spaß. Der selbstständige Kaufmann ist Aufsichtsratsvorsitzender des FC Augsburg. 2000 übernahm er dieses Amt, als der FCA nach der Infomatec-Pleite finanziell am Abgrund stand. Bircks, der schon zuvor jahrelang den Klub geführt hatte, half mit, den eigentlich toten Verein wiederzubeleben.
Jetzt, fast genau zehn Jahre später, steht er dem Kontrollgremium eines Fußball-Zweitligisten vor, der ans Tor der Bundesliga klopft, der ein schmuckes Stadion sein Eigen nennen darf und der am Montag vor dem Spiel gegen Erzgebirge Aue die Vertragsverlängerung mit dem Hauptsponsor AL-KO verkünden durfte. Das weltweit tätige Unternehmen, das in der Gemeinde Kötz (Lkr. Günzburg) sitzt und unter anderem Rasenmäher herstellt, wird in den kommenden zwei Jahren, egal in was für einer Liga, auf der FCA-Brust werben.
Sportfive, der Sportrechtevermarkter des FC Augsburg, musste nicht lange suchen. „Wir haben mit niemand anderem gesprochen“, sagt Bircks und weiß, dass so ein Engagement keine Selbstverständlichkeit ist: „Schauen Sie nur zu 60, so viel Vertrauen ehrt uns natürlich.“ Über die Vertragskonditionen schweigt er sich aus: „Es ist wie bei jedem guten Vertrag. Beide mussten etwas leiden. Wir wollten etwas mehr, AL-KO wollte weniger zahlen.“
Die Marke FCA gefällt immer mehr. Der Hauptsponsor ist mit der Werbe-Tragweite mehr als zufrieden, die Symbiose hat Vorteile für beide Seiten. Nach dem 2:1-Sieg gegen Aue steht der FC Augsburg auf Platz zwei. Gerade diese Montagsspiele mit der langen Präsenz im frei empfangbaren Fernsehen sorgen in der Marketingabteilung für gute Laune.
Am Montag steht mit der Heimpartie gegen Fortuna Düsseldorf (20.15 Uhr) schon das nächste Fernsehspiel an. Ein Teil der Fans ist davon gar nicht begeistert. Bircks sieht den Interessenkonflikt: „Es ist ein zweischneidiges Schwert. Am Montagabend fehlen uns besonders die Kinder. Aber das Fernsehen bezahlt dafür sehr viel Geld.“
Geld, auf das die Profiklubs mehr als angewiesen sind. Bircks sieht die Aufspaltung der Ligen in viele kleine telegene Häppchen realistisch: „Die Nostalgiker wollen es bestimmt nicht hören, aber die Zeit, in der alle neun Spiele am Samstag um 15.30 Uhr begannen, ist endgültig vorbei.“ Ein Freud’scher Versprecher? Samstag ist der Hauptspieltag der Bundesliga.
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