FC Augsburg: Einzelkritik: Bobadilla zeigt, warum er für den FCA so wertvoll ist

Der Auftritt des FC Augsburg in Darmstadt ist lange Zeit wenig erbaulich (Hier geht es zum Spielbericht.). Dass der Fußball-Bundesligist letztlich als glücklicher Sieger den Rasen verlässt, hat mit einer gut organisierten Defensive und einem Ausnahmekönner im Angriff zu tun.

Marwin Hitz: Weil Trainer Baum in der ersten Hälfte nach Schusterschem Prinzip Gegentore verhindern wollte, verbrachte der Torwart einen ruhigen Nachmittag. Mit dem ersten Darmstädter Schuss aufs Tor wurde er sogleich überwunden. Danach wieder weitestgehend Langeweile für den Schweizer. Note 3,0

Paul Verhaegh: Sein Betätigungsfeld beschränkt sich meist auf die rechte Seite eines Fußballfeldes. Ändert sich schlagartig, bekommt der FCA einen Elfmeter zugesprochen. In Darmstadt feierte Verhaegh Saisonpremiere als Schütze. Er behielt nicht nur am Punkt die Nerven, lieferte ebenso darüber hinaus eine abgeklärte Partie ab. Note 3,0

Gojko Kacar: Stand unter Trainer Baum erstmals in der Startelf. Rechtfertigte das in ihn gesetzte Vertrauen mit einem grundsoliden Auftritt. Überzeugte als Innenverteidiger, gewann Kopfballduelle, strahlte Ruhe aus. Hat in dieser Form beim FCA eine Zukunft - wenn auch nicht als Stammkraft. Note 3,0

Martin Hinteregger: Erledigte seine Aufgaben größtenteils befriedigend. Setzte seinen Körper gewinnbringend in Zweikämpfen ein. Klärte manch brenzlige Situation kompromisslos. Seine lang geschlagenen Bälle fanden allerdings selten den Mitspieler. Außerdem machte er in der Entstehung des Gegentreffers eine unglückliche Figur. Note 3,5

Konstantinos Stafylidis: Erhielt den Vorzug vor Philipp Max, weil in Darmstadt kämpferische Komponenten gefragt waren. Diese brachte der Grieche erfolgreich ein. Als er es mit dem Einsatz übertrieb, hätte der Schiedsrichter im Strafraum indirekten Freistoß wegen gefährlichen Spiels geben müssen. Der Grieche verhielt sich zudem falsch beim gegnerischen Einwurf vor dem Gegentreffer. Note 3,5

Dominik Kohr macht sich für andere Vereine interessant

Dominik Kohr: Fünf Sekunden waren gespielt, da setzte das Raubein ein erstes Zeichen mithilfe eines Fouls. Ging an diesem Nachmittag keinem Zweikampf aus dem Weg, werkelte im Mittelfeld, stopfte Löcher. Als er sich in die Offensive einschaltete, verhalf er als Gefoulter zum Strafstoß. In dieser Form für andere Bundesligisten ein interessantes Kaufobjekt. Note 2,5

Jan Moravek: Kehrte nach überstandenen muskulären Problemen in die Startelf zurück. Ist er einsatzbereit, spielt er unter Trainer Baum. Er half als zweiter "Sechser", das Mittelfeldzentrum zu verengen und für Kompaktheit zu sorgen. Als Spielgestalter trat er nicht in Erscheinung, Impulse waren ihm nicht vergönnt. Note 4,0

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Ja-Cheol Koo: Einmal mehr zeigte sich, im Zentrum fühlt er sich weitaus wohler als auf der rechten Offensivseite. Für diese Position fehlt ihm die Geschwindigkeit eines Flügelflitzers. Stellte sich in den Dienst der Mannschaft, verrichtete Defensivarbeit. Offensive Akzente setzte er hingegen keine. Note 4,0

Halil Altintop: Stand in dieser Begegnung unter besonderer Beobachtung. Trainer Baum beorderte den Türken in die Startelf und komplettierte das Zwillingsduo auf dem Rasen. Altintop setzte keine offensiven Ausrufezeichen, diente aber der Mannschaft, indem er Darmstadts Verteidiger anlief. Auch wenn Bruder Hamit im Darmstädter Trikot überzeugender auftrat, das bessere Ende hatte Augsburgs Halil für sich (lesen Sie dazu auch: Halil gegen Hamit: Es könnte das letzte Duell der Altintops sein). Note 4,5

Moritz Leitner tastet sich gegen Darmstadt an die Startelf dran

Dong Won Ji: Wurde wie sein südkoreanischer Landsmann Koo wiederholt in Zweikämpfe verwickelt. Hat prinzipiell die technischen Fertigkeiten, Gegenspieler zu umkurven. Tat dies aber kaum. Dass Trainer Baum ihn nicht auswechselte, erlaubte Ji spät einen lichten Moment: Er bereitete den Siegtreffer vor. Note 4,0

Raùl Bobadilla: Beim Wühler wollte über weite Strecken wenig gelingen. Seinen bulligen Körper setzte er ein, in seinen Aktionen war er jedoch zu berechenbar. Ein Schuss verfehlte weit das Tor, ein Freistoß stellte keine Gefahr da. Dann allerdings zeigte der Argentinier, warum er derart wertvoll für den FCA ist. Sein Siegtreffer war äußerst sehenswert. Note 2,5

Moritz Leitner (76. für Moravek): Tastet sich über Spielminuten an die Startelf heran. Hätte mit einer seiner ersten Aktionen beinahe ins Tor getroffen, wurde vor dem Schuss zudem Elfmeter reif gehalten.

Julian Günther-Schmidt (89. für Bobadilla): Seine Einwechslung diente dazu, das Spiel zu beruhigen und Zeit von der Uhr zu nehmen.

Raphael Framberger (90.+2 für Koo): Siehe Günther-Schmidt.

Benotet werden Spieler, die mindestens 30 Minuten gespielt haben.

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