Einzelkritik: Hinten solide, vorne fehlt ein Überraschungsmoment
Mit vollem Körpereinsatz sichert sich der FCA gegen Köln einen Punkt. Selbst wenn nicht alle Spielzüge klappen und auch noch Blut rinnt wie bei Tobias Werner. Die Einzelkritik.
Die FCA-Spieler mühten sich, gaben alles, doch am Ende reichte es gegen den abwehrstarken 1. FC Köln auch in Überzahl nur zu einem 0:0. Es fehlte einfach der eine Überraschungsmoment. Aber der eine Punkt kann noch wichtig sein.
Marwin Hitz: Der Torhüter hatte kaum etwas zu tun. Das, was kam, war leichte Beute. Und diesmal blieben auch die Elfmeterpunkte heil. Kurz vor Schluss noch einmal aufmerksam. Note 2
Markus Feulner: Ist nicht Verhaegh. Feulner ist Feulner mit all seinen Stärken und auch seinen Schwächen. Und die waren gestern Abend nicht zu übersehen. In der Offensive verpasste er gerade in der ersten Hälfte manchmal den richtigen Zeitpunkt, um den Ball abzuspielen. In der zweiten Halbzeit nützte er seine Freiräume gegen zehn Kölner durch unpräzise Flanken zu wenig. In der Defensive solide. Note 4
Jeffrey Gouweleeuw: Eine starke Leistung des Niederländers, der seinem Gegenspieler Modeste keine Luft zum Atmen ließ und auch kompromisslos dazwischenging, wenn es sein musste. Im Spielaufbau sicher. Note 2
Ragnar Klavan: Genauso wie sein Nebenmann ohne Fehl und Tadel in der Defensive. Im Spielaufbau sicher, aber seine größte Stärke, die langen, genauen diagonalen Pässe, hatten diesmal keinen kopfballstarken Abnehmer, da Caiuby fehlte. Note 2
Philipp Max: Der Linksverteidiger versuchte auf der linken Seite immer wieder, die Kölner Abwehr zu öffnen, was ihm nach dem Kölner Platzverweis immer besser gelang. In der Defensive mit kleineren Wacklern, aber insgesamt eine solide Leistung. Note 3
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Dominik Kohr: Kehrte nach seiner Gelb-Sperre ins Team zurück und erledigte seine Aufgabe ohne größere Pannen mit großer Zweikampfstärke, viel Einsatz. Allerdings fehlt ihm oft eine Prise Überraschung in seinen Aktionen. Note 3
Altintop sorgt für Ordnung
Daniel Baier: Der Mittelfeldmotor mühte sich, dem Spiel des FCA Struktur zu geben. Er ließ sich immer wieder tief fallen, um sich anspielen zu lassen, ging weite Wege, hatte viele Ballkontakte, aber in der Kölner Mauer war es bis zum Platzverweis einfach schwer, Schlupflöcher zu finden. Trotzdem versuchte er es immer wieder. Note 2
Ja-Cheol Koo: Der Südkoreaner ist auf der rechten Außenbahn einfach nicht so effektiv wie in der Spielfeldmitte. Dort hat er etwas mehr Raum, sich zu entfalten. Mit der Außenlinie im Rücken, ist er aber zu sehr eingeschränkt. Spielte aber sehr diszipliniert in der Rückwärtsbewegung. Note 3
Halil Altintop: Seit Altintop spielt, herrscht Ordnung im ersten Anlaufen. War in der ersten Hälfte der fleißigste aller 22 Spieler auf dem Platz (über sechs Kilometer). Er spielt nicht immer spektakulär, aber was er macht, hat Hand und Fuß. Hatte in der 71. Minute die große Chance zum 1:0, doch er verzog den Ball. Ging in der 83. Minute für Ji. Note 3
Die Tabelle der Ersten Bundesliga
Tobias Werner: Am 17. Oktober 2015 stand Werner zum letzten Mal in der Startelf. Dass da die Feinabstimmung nicht immer optimal sein konnte, war vorherzusehen. Doch Werner tat das, was ihn seit 2008 auszeichnet. Er lief, ackerte und gab keinen Ball verloren. Wie in der 57. Minute, als ihn Matthias Lehmann so am Kopf traf, dass er eine Platzwunde erlitt. Der Kölner sah Gelb-Rot, Werner bekam einen Kopfverband und kämpfte trotzdem weiter. Bis zur 65. Minute. Dann kam Bobadilla. Note 3
Alfred Finnbogason: Der Isländer hatte einen schweren Stand. Er bekam in der ersten Stunde kaum verwertbare Bälle und war immer umringt von mehreren Gegnern. In der letzten Viertelstunde mit etwas mehr Platz. Note 4
Raúl Bobadilla: Kam in der 65. Minute und sein erster Ballkontakt war ein gefährlicher Freistoß. Danach war von ihm nicht mehr viel zu sehen.
Dong-Won Ji: Ersetzte in der 83. Minute Altintop. Konnte aber in der kurzen Zeit keine Akzente mehr setzen.
Es werden nur Spieler benotet, die länger als 30 Minuten gespielt haben.
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Werter Herr Götz,
gestatten Sie bitte die (indiskrete) Frage, wo Sie den gestrigen Abend verbracht haben?
Ihre Bewertung toppt ja noch die schönrednerischen Aussagen der Herren Reuter und Weinzierl.
Ich für meinen Teil sah einen Grottenkick zweier lustloser und/oder ängstlicher Mannschaften. Lediglich bei 11 gegen 10 konnte man den Ansatz zum Willen erkennen.
Ich war im selben Spiel wie Wolfgang S.
Sehr geehrter Herr Götz,
auch ich kann nciht glauben, dass Sie das Spiel gesehen haben. Denn Ihre Kritik
trifft bei fast keinem Spieler zu (wie fast die ganze Saison). Alleine einem Daniel Baier die Note 2 zu geben, für eine unterirdische Leistung. Wo soll hier auch nur im Ansatz ein Spielaufbau erfolgt sein - den Willen will ich ihm nicht abreden - aber die technsiche und fußballerische Fähigkeit die hier an den Tag gelegt wird ist schon sehr fraglich.
Ich würde mir hier schon etwas mehr Fußballverstand wünschen für solche Kritiken, dieser fehlt mir schon die komplette Saison
Beste Grüße
OG