FC Augsburg: Kern, der Edelreservist
Wenn der FC Augsburg zum Freundschaftsspiel gegen Hoffenheim antritt, schlägt die Stunde der Edelreservisten. Benny Kern ist einer davon - und geht offensiv damit um. Von Herbert Schmoll
Wenn der FC Augsburg am Freitag (16.30 Uhr) in Dillingen zum Freundschaftsspiel gegen 1899 Hoffenheim antritt, dann schlägt gegen den Bundesligisten im dortigen Donaustadion die Stunde der Edelreservisten.
Dazu zählt auch Benny Kern, der seit Saisonbeginn seinen Stammplatz meist auf der Tribüne hat und bisher nur in den Freundschaftsspielen gegen Skoda Xanthi (Griechenland) und die Araber des Al Nasr Sportsclub Dubai über 90 Minuten spielen durfte. Dabei konnte er durchaus gefallen.
Trainer Jos Luhukay muss in Dillingen auf eine ganze Reihe von Stammspieler verzichten. Die Liste der nicht zur Verfügung stehenden Profis ist lang. Benschneider, Khizaneishvili, de Roeck, Schick, Ndjeng, Mölzl, Werner und Sukalo sind verletzt, Hegeler, Schindler (beide U-21), Torghelle (Ungarn), Kapllani (Albanien) und Sinkala (Sambia) mit ihren Natioanlteams beinahe über den ganzen Erdball verstreut.
Dadurch ergibt sich für Profis wie Benny Kern die Möglichkeit, sich wieder ein mal in einem Spiel zu präsentieren und aus der Warteschleife herauszutreten. Seit 2006 steht der vielseitig einsetzbare Spieler beim FC Augsburg unter Vertrag, 74 Punktspiele hat er für den Zweitligisten in dieser Zeit absolviert. Doch seit Saisonbeginn ist nichts mehr wie es für ihn war. Die Mannschaft wurde personell erheblich verstärkt, "beinahe jede Position ist doppelt besetzt", erklärt Trainer Jos Luhukay, Benny Kern gehörte bisher nicht zu den Auserwählten.
Eine neue Erfahrung
Für den 25-jährigen gebürtigen Württemberger ist das Reservistendasein eine völlig neue Erfahrung, zählte er in den vergangenen drei Jahren doch zu den Stammspielern. Doch Benny Kern will nicht laut klagen. "Der Verein hat sich verstärkt, der Trainer baut im Moment eben auf andere Spieler", erklärt er. Zumal er im September auch wegen einer Verletzung des Sprunggelenks zwei Wochen im Krankenstand verbringen musste.
Doch Kern gibt nicht auf, lamentieren ist seien Sache nicht: "Ich versuche mich jeden Tag im Training anzubieten und natürlich auch in Spielen wie dem heutigen". Sein Vertrag beim FC Augsburg läuft noch bis zum 30. Juni 2010, "ich fühle mich in Augsburg und innerhalb der Mannschaft sehr wohl", gibt er zu Protokoll. Mit seiner nicht sehr angenehmen Lage geht Kern sehr offensiv um, "ich muss versuchen. aus dieser Situation das Beste zu machen".
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