FC Augsburg muss Fehler der Transferpolitik korrigieren
Bis zum Ende des Wechselfensters wartet viel Arbeit auf FCA-Manager Stefan Reuter und Chefscout Stephan Schwarz. Ein Großteil davon resultiert aus Fehlern der Vergangenheit.
In der jüngeren Vergangenheit verhielt sich der FC Augsburg in der Anfangsphase einer Transferperiode zurückhaltend. Der Bundesligist beobachtete zunächst den Spielermarkt, ehe er Neuzugänge verpflichtete. Das hatte Gründe. Spielerberater loteten bis zur letzten Sekunde aus, welches Angebot ihnen und ihrem Klienten den höchsten Profit zusicherte. Der FCA war nicht immer erste Wahl, wurde hingehalten. In der Nahrungskette ist er nach sechs Jahren Bundesliga zwar nach oben geklettert, an ihm haftet allerdings weiterhin der Ruf eines Ausbildungsvereins, der nicht die Gehälter weitaus namhafterer Klubs zahlt.
Der FCA zieht daher oft Profis an, die in anderen Vereinen den Durchbruch nicht geschafft haben und in Augsburg erstmals – mitunter auch nochmals – ihrer Bundesligakarriere einen Schub geben wollen. Das kann funktionieren, wie die Beispiele von Daniel Baier, Halil Altintop oder Alfred Finnbogason gezeigt haben. Das kann aber auch schiefgehen, wenn Zugänge wie Tim Matavz, Shawn Parker oder zuletzt Takashi Usami floppen.
Unter den Neuzugängen ist kein "Kracher"
Das Anforderungsprofil eines Spielers, für den sich der FCA interessiert, hat sich vor der kommenden Spielzeit offenbar nicht verändert. Unter den aktuellen Neuzugängen sind keine „Kracher“, vielmehr verkörpern sie Spieler mit Perspektive, die den endgültigen Durchbruch schaffen können – diesen aber nicht zwingend schaffen werden.
Der frühe Zeitpunkt der Verpflichtungen deutet darauf hin, dass die Transfers von langer Hand geplant waren. Dass es sich um sogenannte „Wunschspieler“ handelt. Und darauf, dass sich die Profis bewusst für den FCA entschieden haben. Prinzipiell sind das erfolgversprechende Voraussetzungen.
Der Kader ist mit weit über 30 Profis deutlich aufgebläht
Aber: Nachdem in der vergangenen Saison die Neuzugänge fast durchwegs enttäuschten, sollten sich der Technische Direktor Stephan Schwarz und Manager Stefan Reuter nicht ausschließlich mit Verstärkungen beschäftigen. Parallel dazu müssen sie Fehler der jüngeren Transferpolitik korrigieren. Der Kader ist aufgebläht, über 30 Profis stehen auf der Gehaltsliste. Und etliche von ihnen sind mit einem langfristigen Vertrag ausgestattet.
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Wenn man das Geschacher und die Geldgier auf dem Transfermarkt verfolgt,vergeht mir langsam die Lust am Fussball.Soll man das Gehabe eigentlich noch mit einem Stadionbesuch unterstützen?Ich stelle mir immer öfter die Frage !
An den Transfers verdienen viele "Agenten" und "Doppelagenten" auf Kosten des Vereins mit. Es müsste eine Anlyse gemacht werden, wer den Kauf der vielen "Ladenhüter" veranlasst hat? Vielleicht wird der Ex-Trainer Schuster noch entlastet, der mit vielen Transfers nicht einverstanden war.
Sorry, bei solch einem großen Kader - derzeit der größte der 18 Bundesligisten - verliert man leicht den Überblick. Daher ein Nachtrag: Opare wird noch verkauft, oder fällt in die Kategorie Usami/Parker. Was wird aus Friedrich (0 Bundesliga-Spiele in 2016/2017)? Ich weiß es nicht!
Leider zerbrechen sie sich, Herr Graf, nicht ansatzweise den Kopf der FCA-Verantwortlichen und machen Vorschläge wie man den 36-Mann-Kader (Stand heute) reduzieren könnte. Ich weiß, Gedankenlesen ist schwierig und aus dem geheimniskrämerisch, d.h. verschlossen und so still wie kein anderer Bundesliga-Manager agierenden Stefan Reuter ist nichts rauszukriegen. Fehler einzugestehen ist eh nicht sein Ding. Der Kader wurde teils ohne Not (warum bekamen z.B. Janker und Moravek schon früh neue Verträge?) aufgebläht. Ich wage mal eine Prognose: Hitz, Boba, Kacar und Teigl werden noch verkauft, Thommy und Richter verliehen und Usami und Paker müssen sich selbst was suchen oder müssen schlimmstenfals mit FCA II oder der Tribüne vorliebnehmen.