FCA: Ein gern gesehener Trainingsgast in Augsburg
Alexander Hleb sorgt für mediales Interesse, fühlt sich beim Bundesliga-Aufsteiger sehr wohl und will das Testspiel heute gegen den Karlsruher SC von der Tribüne aus beobachten.
Als Sky-Reporter Torben Hoffmann am Ende des Interviews Alexander Hleb (30) die Frage stellte, ob es sein könnte, dass er in der Rückrunde für den FC Augsburg auflaufen könnte, da konnte sich der Weltklassestürmer ein lautes Lachen nicht verkneifen. „Nein“, sprach er dem Ex-Bundesliga-Profi Hoffmann, der seit September als Reporter für den Bezahlfernsehsender arbeitet, ins Mikrofon, „diese Möglichkeit besteht nicht. Aber schneidet das Lachen bitte raus.“
Das ginge doch ein wenig zu weit. Schließlich steht der weißrussische Nationalspieler noch bis zum Saisonende beim Weltpokalsieger FC Barcelona unter Vertrag. Der hatte Hleb an den VfL Wolfsburg verliehen, doch dort musste er wegen muskulärer Probleme immer wieder pausieren und so wurde sein Vertrag zum Jahresende nicht verlängert.
Die Chance für den FCA? Da muss Trainer Jos Luhukay schmunzeln. „Darüber habe ich mit ihm gar nicht gesprochen. Er hat bei Arsenal und Barcelona gespielt, da hat er andere Ansprüche. Das ist für uns zu weit gegriffen.“ So soll Wolfsburg pro Einsatz von Hleb 100000 Euro Leihgebühr an Barcelona überwiesen haben. Jetzt scheint der englische Erstligist Queens Park Rangers Interesse an einer Ausleihe haben.
Für den FCA hat sich aber alleine schon die Trainingsbeteiligung medial gelohnt. Eine Live-Übertragung von einem FCA-Training hat es in der 105-jährigen Vereinsgeschichte wohl noch nie gegeben und gute Kontakte in die Beraterszene sind nie verkehrt. Hlebs Berater Uli Ferber hatte beim FCA angefragt, ob der Spieler e mittrainieren könne. Derzeit absolviert Hleb beim Ex-Stabhochspringer Tim Lobinger in der Münchener Olympialeichtathletikhalle ein spezielles Rehabilitationstraining. Beim FCA will er sich parallel dazu wieder fußballerisch in Form bringen.
Luhukay: "Er ist fit und kann voll mittrainieren"
Der FCA zögerte keine Sekunde. „Er ist fit und kann voll mittrainieren“,sagt Luhukay über den prominenten Trainingsgast. Der ist auch voll des Lobes für seine Gastgeber: „Ich bin Augsburg sehr dankbar, dass ich mit der Mannschaft trainieren kann. Das tut mir gut. Ich will angreifen und schnell fit werden“, sagt Hleb, der derzeit in München wohnt, und sich in Augsburg ein Hotelzimmer gemietet hat. „Jos Luhukay ist ein guter Trainer. Das Training hier bringt mir sehr viel“, sagt Hleb, der sich im Gegensatz dazu mit der Trainingsphilosophie von Felix Magath in Wolfsburg nie so recht anfreunden konnte: „Da bin ich fast nur gelaufen.“
Am heutigen Mittwoch, wenn der FCA im Rosenaustadion (15 Uhr) zum zweiten Testspiel nach der Winterpause gegen den Karlsruher SC antritt, wird Alexander Hleb aber höchstens auf der Tribüne Platz nehmen. „Ich habe zuvor noch eine Trainingseinheit mit Tim Lobinger, aber ich versuche zuzuschauen“, sagt Hleb.
Er würde gerne noch länger beim FCA trainieren. Ihm gefällt es hier: „Die Atmosphäre innerhalb der Mannschaft ist super und ich bin sehr gut aufgenommen worden.“ Die Sympathie beruht auf Gegenseitigkeit. „Es macht uns einfach Freude so einen Spieler bei uns zu haben“, freut sich Luhukay.
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