FCA-Trüffelschweine suchen weiter nach Transfers
Fünf Wochen vor dem Saisonstart steht das Mannschaftsgerüst des FC Augsburg, doch Manager Reuter ist weiter auf der Suche.
Am Montag hatte der FC Augsburg seinen „Media-Day“. An diesem Tag wurden gebündelt alle Fototermine der Medien und Sponsoren abgearbeitet. Unter anderem präsentierten sich die Bundesliga-Profis auch für das neue Mannschaftsbild.
Fünf Neuzugänge - Neun Abgänge
Fünf Wochen vor dem Punktspielstart zu Hause gegen Borussia Dortmund blickten da auch die fünf Neuzugänge Halil Altintop (30, Trabzonspor), Mathias Fetsch (24, Offenbacher Kickers), Raphael Holzhauser (20, ausgeliehen vom VfB Stuttgart), Panagiotis Vlachodimos (21, ausgeliehen von Olympiakos Piräus) und Torhüter Marwin Hitz (25, VfL Wolfsburg) in die über zwei Dutzend Kameraobjektive.
Den Zugängen stehen mit Torsten Oehrl (Eintracht Braunschweig), Milan Petrzela (Viktoria Pilsen), Dong Won Ji (zurück zum AFC Sunderland), Cha-Cheol Koo (zurück zum VfL Wolfsburg, Simon Jentzsch (Karriereende), Stephan Hain (TSV 1860 München), Sebastian Langkamp (Herta BSC) Somen Tchoyi (unbekannt) und Knowledge Musona (zurück nach Hoffenheim) neun Abgänge gegenüber.
„Der Kader ist doch gut so, wie er da steht“, war Finanzmanager Peter Bircks am Montag mit den bisherigen Transferaktivitäten ganz zufrieden. Dass mit Altintop (236 Bundesliga-Spiele, 47 Treffer) bisher nur ein erfahrener Profi den Weg nach Augsburg gefunden hat, sieht Bircks nicht als Nachteil: „Wir haben in der vergangenen Saison mit jungen deutschen Spielern wie Ostrzolek und Vogt gute Erfahrungen gemacht.“Allerdings hat der FCA das Thema „Jugend forscht“ nicht zum Grundsatz erhoben.
Bircks: Der Markt ist total überhitzt
Auch der Tabellen-15. der Vorsaison würde gerne noch den einen oder anderen Profi verpflichten, der schon bewiesen hat, dass er auf Top-Niveau spielen kann. Doch beim Transferpoker muss der FCA mit seinem 19-Millionen-Euro-Budget für die Lizenzspielerabteilung oft schnell passen. Bircks sagt: „Der Markt ist total überhitzt. Da kann man meistens mit gutem Gewissen nicht mehr mitbieten.“
Bircks hat auch gleich ein Beispiel parat: „Wenn für einen Leonardo Bittencourt, der sicherlich ein Talent ist, aber erst fünf Bundesligaspiele gemacht hat, 2,5 Millionen Euro gezahlt werden, muss man dies schon mal hinterfragen.“ Der 19-Jährige wechselte vor kurzem von Borussia Dortmund zu Hannover 96.
Spürsinn wie ein Trüffelschwein
Bei diesen Tarifen kann und will der FCA nicht mitbieten. Bircks setzt lieber auf den Spürsinn und das Netzwerk von Manager Stefan Reuter: „Wir müssen wie ein Trüffelschwein mit feiner Nase die Spieler mit Qualität finden, die noch keiner im Visier hat.“ Selbst auch ohne weiteren Neuzugang käme Trainer Markus Weinzierl zurecht („Ich wäre nicht enttäuscht“). Auch Daniel Baier ist nicht bange. Schon vor längerem verwies der Mittelfeldspieler auf die eigene Stärke: „Bis auf Ji ist die Mannschaft, die in der Rückrunde 24 Punkte geholt hat, zusammengeblieben.“ Doch ob so ein Parforceritt noch einmal möglich ist, scheint zumindest fraglich. Darum schnüffelt Sportmanager Stefan Reuter weiter. Ein Offensiv- und ein Defensivakteur sollen noch kommen. Mit einem Fotobearbeitungsprogramm wäre das Mannschaftsbild schnell nachgearbeitet.
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